Er ist ein Getriebener. Ein ständig Suchender. Nach der Wahrheit. Nach Inspiration. Nach echten Gefühlen. Und natürlich nach sich selbst. Eine Forschungsreise, die Andreas Kümmert schon in frühen Jahren begonnen hat und die ihn nach diversen Höhen und Tiefen nun zur nächsten Etappe führt. Auf seinem neuen Album “Lost And Found” macht der süddeutsche Musiker Zwischenstation an einem ebenso ungewöhnlichen wie auch ungewohnten Ort, um sich dem Publikum von einer völlig neuen Seite zu öffnen. Einer Seite, die komplett anders als all das klingt, was man bisher von dem 31-jährigen Blues-Man gehört hat. Sein nächster Entwicklungsschritt auf der Suche nach Antworten. In erster Linie auf seine drängendste Frage: Wer ist Andreas Kümmert?
Nach dem mit Gold ausgezeichneten Top 3-Album
“Here I Am” und dem ebenso viel beachteten 2016er Nachfolger
“Recovery Case” macht Andreas Kümmert nun den Weg frei für seinen nächsten Schaffensabschnitt. Einer, auf dem ein überraschend frischer Wind weht, den man seinem neu definierten Sound schon in der ersten Sekunde anmerkt. Auf “Lost And Found” entfernt sich Kümmert einen ganzen Schritt von seinen einstigen Singer/Songwriter-Wurzeln, um sich einer genreübergreifenden Vielfalt neuer und moderner Einflüsse zu öffnen: Angefangen bei swingendem Neo-Soul, über hoch ansteckenden Funk, bis hin zu opulent orchestrierter Popmusik und gefühlvollen Gospel-Einflüssen spannt er seinen stilistischen Bogen – das alles, ohne sich selbst auch nur einen Moment lang untreu zu werden. Eine musikalische Weiterentwicklung, die größer wohl nicht sein könnte und mit der er vielleicht auch hier und da polarisiert. Wieder einmal. Doch das war ihm schon von Anfang an bewusst. Ein gut kalkuliertes Risiko: Denn nur wer Reibung erzeugt, der bringt Herzen zum Brennen.
So wie sein eigenes, von denen gleich mehrere in seiner Brust pochen: “Ich hatte schon immer einen breit gefächerten Musikgeschmack. Und ich habe erkannt, dass die Musik die treibende Kraft in meinem Leben ist. Sie lässt mein Herz schlagen”, wie Kümmert auch kürzlich mit seiner ersten Singleauskopplung “Keep My Heart Beating” gezeigt hat; seiner ganz persönlichen kreativen Reanimation nach einer langen künstlerischen Durstrecke. “Ich probiere mich heute viel stärker aus, als noch vor ein paar Jahren. Ich scheue mich nicht mehr davor, verschiedene Seiten von mir zu zeigen. Es gibt nicht nur einen einzigen Andreas Kümmert, der nur eine Art von Musik macht. Ich will mich nicht selbst limitieren. Und ich habe kein Problem mehr damit, Popmusik zu komponieren. Früher habe ich mich vor dem Begriff gefürchtet und ganz bewusst vermieden, radiotaugliche Stücke zu schreiben. Mittlerweile habe ich gelernt, auch diese Seite von mir als Teil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren.” Schon seit jeher war der aus dem kleinen Städtchen Gemünden am Main stammende ECHO-Nominierte ein Paradebeispiel dafür, seinem untrüglichen Bauchgefühl zu folgen und durch harte Arbeit sowie einen festen Glauben an sich selbst immer wieder den nächsten Schritt zum Betreten künstlerischen Neulands zu wagen.
2018 hat der Vollblutmusiker seine markante, sofort wiedererkennbare Soundästhetik mit Unterstützung der beiden Produzenten Jules Kalmbacher (Tim Bendzko, Mark Forster, Xavier Naidoo) und Jens Schneider (Max Giesinger, Joris, Wincent Weiss) einer Frischzellenkur unterzogen, die seine enorme Weiterentwicklung als Songwriter und Texter spiegelt, der sich heute auch in mainstreamigeren Klanggefilden hörbar wohl fühlt. Erstmalig seit Release seines 2012 erschienenen Debütalbums “The Mad Hatter´s Neighbour” entstanden sämtliche Lyrics und alle Kompositionen im absoluten Alleingang – Andreas Kümmert pur und unverfälscht! “Ich habe in der letzten Zeit viele Songs geschrieben, die einfach nicht gut genug waren”, so Kümmert über seinen Drang, sich ständig weiter zu entwickeln. "Mir wurde irgendwann bewusst, dass ich in einer künstlerischen Einbahnstraße steckte, in der es nicht mehr weiter ging. Also habe ich hart an mir gearbeitet und mich bis zum Maximum unter Druck gesetzt. Mit dem Song “Keep My Heart Beating” ist schließlich irgendwann der Knoten geplatzt. Ich gehe heute auf eine viel unverkrampftere Art mit meinen Stücken um und möchte beweisen, dass ich nicht nur ein guter Sänger, sondern auch ein ebenso guter Songwriter bin, der in einer internationalen Liga spielt und der auch in der Lage ist, große Popsongs zu schreiben."
Bereits seit Anbeginn seiner Musikerkarriere besaßen Kümmerts Songs eine Art Kompassfunktion, die ihn stets verlässlich aus schlechten Zeiten herausmanövriert und den richtigen Weg gezeigt haben. Songwriting als Selbsterfahrungsprozess mit dem Ziel, herauszufinden, was ihn emotional bewegt und wer er eigentlich ist. Mit “Lost And Found” verfolgt Andreas Kümmert nun weiter seinen Weg, sich der Zukunft und der niemals endenden Schlacht mit seinen Dämonen zu stellen. "Auf dem Album geht es darum, sich selbst zu verlieren und irgendwann wieder zu finden. In meinen Augen verfolgt jeder in seinem Leben einen vorgegebenen Pfad, von dem man immer wieder abkommt. Die einen weniger weit, andere schlagen komplett andere Routen ein, die einen oft ganz schön in die Irre führen und sehr steinig werden können. Es dauert manchmal eine Weile, diese Fehler zu erkennen und seinen Kurs zu korrigieren. “Lost And Found” stellt so etwas wie einen Zwischenreport von meiner Reise dar."
Eine Reise, auf der sich Andreas Kümmert auf den verschiedensten stilistischen Bahnen bewegt: Angefangen beim eindringlichen “Guide Me” mit seinen dramatisch-treibenden Kammermusik-Celli, über den an die großartige Amy Winehouse erinnernden Neo-Soul-Ohrwurm “Nothing Is The Same” und den wohlig knarzenden Bluesrocker “Gimme Your Sympathie”, bis hin zum funky-augenzwinkernden “Interested In Your Body” und der bombastisch inszenierten Popballade “Losing You” – der süddeutsche Musiker gibt sich mit “Lost And Found” so unerschrocken, modern und spielfreudig, wie nie zuvor. "Ich drücke mich heute deutlicher und direkter aus, als noch auf der letzten Platte. Natürlich macht man sich damit auch auf eine gewisse Art angreifbar und gläsern, jedoch kann ich mit dieser emotionalen Nacktheit mittlerweile viel besser umgehen. Mich interessieren zwischenmenschliche Beziehungen. Ob in einem romantischen Lovesong wie “Forever Innocent” und “Everytime”, oder in gesellschaftskritischen Stücken wie “Calling Out” und “Interested In Your Body”. Im Grunde suchen wir doch alle nur nach Liebe. Warum muss man sich dabei wie ein Arschloch verhalten und seinen Selbsthass immer auf andere projizieren? Ich habe diese Wut und diese Aggression schon zu meinen Schulzeiten am eigenen Leib erfahren. Ich wurde ständig gemobbt und war das klassische Opfer. Heute hecheln alle dem gleichen Schönheitsideal hinterher und grenzen dich sofort aus, sobald man aus der Reihe tanzt und sich herausnimmt, einen eigenen Stil zu entwickeln. Ich glaube, ich bin das beste Beispiel, dass es auch anders geht. Man sollte sich nur auf sich selbst konzentrieren, nach vorne schauen und seinen eigenen Weg gehen. Ich suche immer nach dem Sinn der Dinge. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich meinen schon gefunden habe, aber ich fühle, dass ich auf der richtigen Spur bin. Und ich würde mich freuen, meine Fans zu ermutigen, auch ihren Weg zu gehen."