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»Musik berührt nur, wenn sie eine Geschichte erzählt«
Ein neues Album von Anne-Sophie Mutter und Mutter’s Virtuosi
Anne-Sophie Mutter leitet ihr Ensemble von jungen Spitzenmusiker:innen in Musik von Bach, Bologne, Previn, Vivaldi und John Williams
»Stupende Brillanz, atemlose Virtuosität …
Anne-Sophie Mutters Virtuosi begeisterten im Wiener Musikverein«
Die Presse, Juni 2023
Im Rahmen einer Europatournee im Juni 2023 gaben
Anne-Sophie Mutter und ihr
Virtuosi-Ensemble ein eindrucksvolles Konzert im Wiener Musikverein. Der 60. Geburtstag der Geigerin stand an, doch Mutter verzichtete darauf, sich als Solistin feiern zu lassen. Stattdessen teilte sie die Bühne mit jungen Musiker:innen, die ihre Stiftung gefördert hat. Auf der Grundlage des Wiener Konzerts ist nun ein abwechslungsreiches und klug konzipiertes Album entstanden, mit Musik von
Antonio Vivaldi,
Johann Sebastian Bach,
Joseph Bologne,
André Previn und
John Williams. Am
10. November 2023 erscheint es bei
Deutsche Grammophon. Außerdem kommen drei Stücke digital heraus: Williams’ Thema aus
Schindlers Liste am
6. Oktober, das Allegro-Finale aus Vivaldis Konzert für drei Violinen in F-Dur am
27. Oktober und das Largo aus Bolognes Violinkonzert in A-Dur zeitgleich mit dem Album. Das Konzert wurde gefilmt und ist auf
STAGE+ zu sehen. Die Unitel-Produktion, eine Zusammenarbeit mit Deutsche Grammophon und dem ZDF sowie mit Arte Concert und dem Wiener Musikverein, ist ab sofort als Video on Demand erhältlich, allerdings nicht in Deutschland und Frankreich. Interessierte müssen sich in beiden Ländern bis zum
29. Dezember gedulden.
Herbert von Karajan erkannte das einzigartige Talent von Anne-Sophie Mutter sofort, als die 13-Jährige mit ihrer Geige vor ihm stand. Er wurde ihr Mentor in den Anfangsjahren ihrer außergewöhnlichen Karriere. Mutter ist seither längst selbst Mentorin, ihre 1997 gegründete Stiftung unterstützt junge hochbegabte Musiker:innen. 2011 startete sie das Projekt Mutter’s Virtuosi, ein wechselndes Ensemble aus gegenwärtigen und ehemaligen Stipendiat:innen der Anne-Sophie Mutter Stiftung. Unter Mutters professioneller und musikalischer Leitung unternimmt es Tourneen durch Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien, bringt neue Werke zur Uraufführung und gibt Benefizkonzerte. »Musik berührt nur, wenn sie eine Geschichte erzählt«, sagt Mutter über ihre Arbeit mit den Virtuosi. »Und heranwachsenden Geschichtenerzählern bin ich auf der Spur.«
Mit seinen kammermusikalischen Qualitäten ist das Ensemble wie geschaffen für Werke des Barock und der Klassik. Die Virtuosi interpretieren dieses Repertoire in der vorliegenden Aufnahme begleitet von dem Cembalisten Knut Johannessen. Das Album eröffnet mit Vivaldis Konzert für drei Violinen, RV 551, gespielt von Mutter sowie Elias David Moncado und Mohamed Hiber. Als Vivaldi-Zugabe ist der Presto-Satz des »Sommers« aus den Vier Jahreszeiten zu hören. Die Musik verweilt im Barock mit J. S. Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 3 und seinem Violinkonzert Nr. 1 in a-Moll.
Mutter wählte Letzteres für sich selbst als Solistin ebenso wie das Violinkonzert von Joseph Bologne, einem Mozart-Zeitgenossen und Sohn eines Plantagenbesitzers und einer Sklavin senegalesischer Herkunft auf Guadeloupe. Bologne war in Paris nicht nur für sein virtuoses Spiel und sein unterhaltsames kompositorisches Schaffen berühmt, sondern auch als Tänzer, Reiter und Fechtmeister. »Seine Violinkonzerte sind innovativ und sehr virtuos«, sagt Anne-Sophie Mutter. »Sie verlangen dem Solisten einiges ab. Sein Œuvre und seine Lebensgeschichte sollten uns doppelt dazu motivieren, diesen wunderbaren Komponisten sehr viel mehr in den Mittelpunkt der Programme zu rücken.«
Der Sprung vom 18. ins 21. Jahrhundert gelingt mit André Previns Nonett. Die Virtuosi gaben 2015 beim Edinburgh Festival die Welterstaufführung des von Mutter in Auftrag gegebenen und ihr gewidmeten Werks. Dominik Wagner – »Solist« am Kontrabass inmitten zweier Streichquartette, was einen beeindruckenden Surroundsound erzeugt – vereint das instrumentale Zwiegespräch.
Das Repertoire reflektiert so auch Mutters Liebe zum Zeitgenössischen; mehr als 20 bedeutende Werke von Komponist:innen wie Thomas Adès, Sofia Gubaidulina, Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann und anderen hat sie uraufgeführt. Hier ist außerdem die Musik der Hollywood-Legende John Williams zu hören. Zwei der drei Zugaben sind seine eigens für die Virtuosi umgearbeiteten Arrangements: »Nice to be Around« aus Zapfenstreich und das Thema aus Schindlers Liste.
Im Juni wurde Mutters erfolgreiche Zusammenarbeit mit Williams geehrt. Als »Instrumentalistin des Jahres« wurde sie mit einem OPUS KLASSIK für ihr Album Williams: Violin Concerto No. 2 & Selected Film Themes ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung am 8. Oktober in Berlin ist sie live zu erleben.
Und nur drei Wochen vor dem Wiener Konzert verlieh ihr die Royal Philharmonic Society die Goldmedaille, wie einst Joachim, Kreisler, Ysaÿe und Menuhin. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen, die auf dem Gebiet der klassischen Musik vergeben werden. »Sie haben maßgebliche Interpretationen so vieler Meisterwerke vorgelegt«, sagte John Gilhooly, Vorsitzender der britischen Institution. »Ihr Engagement für Komponist:innen unserer Zeit ist bemerkenswert … Sie sind eine Inspiration für unzählige angehende Geiger:innen und uns allen ein Beispiel in Ihrer Fürsorge und Hingabe, durch die der Einzelne Hürden zu meistern lernt, gefördert von der Anne-Sophie Mutter Stiftung. Zu guter Letzt aber möchten wir würdigen, wie Sie Ihr Musizieren in den Dienst humanitärer Anliegen stellen, erst unlängst mit Ihren Benefizkonzerten für Menschen in der Ukraine.«
“Music moves us only when it tells a story”
A New Album from Anne-Sophie Mutter and Mutter’s Virtuosi
Anne-Sophie Mutter leads her Virtuosi players in music by Bach, Bologne, Previn, Vivaldi and John Williams
The Baroque, Classical and contemporary repertoire showcases the talents of a group of exceptional young musicians
“Stupendous brilliance, breathtaking virtuosity …
Anne-Sophie Mutter’s Virtuosi wowed the Musikverein”
Die Presse, June 2023
As part of a 10-concert European tour in June 2023,
Anne-Sophie Mutter and her
Virtuosi ensemble, comprising some of today’s finest young string players, gave an acclaimed concert at the Vienna Musikverein. This took place just days before the violinist’s 60th birthday and it speaks volumes that she chose to share a stage with her young colleagues rather than marking the occasion with a gala solo performance. Based on that live concert, Mutter’s latest
Deutsche Grammophon album shows the variety and versatility for which she has become renowned, its repertoire ranging from
Vivaldi and
Bach to
Previn and
John Williams, via
Joseph Bologne. It is set for release on
10 November, with three taster tracks to be issued digitally, complete with videos: Williams’s Theme from
Schindler’s List on
6 October; the Allegro finale from Vivaldi’s Concerto for 3 Violins on
27 October; and the central Largo from Bologne’s Violin Concerto in A major on the same day as the album. The Vienna concert was filmed as a Unitel production, in co‑production with Deutsche Grammophon & ZDF, and in cooperation with Arte Concert & Wiener Musikverein. Viewers around the world can enjoy it now on
STAGE+, with the exception of those in France and Germany, who will be able to access it on the platform from
29 December onwards.
Anne-Sophie Mutter’s extraordinary gifts were instantly recognised by Herbert von Karajan when she auditioned for him at the age of 13. The legendary conductor became her trusted mentor in the early years of her hugely successful international career. Mutter has since gone on to adopt a significant mentoring role herself, supporting young musicians through the foundation she established in 1997. In 2011, she set up Mutter’s Virtuosi, whose continually changing membership primarily comprises current and former recipients of Anne-Sophie Mutter Foundation scholarships. Under her leadership, it tours widely, premieres new works and gives benefit concerts, thus both reflecting Mutter’s own priorities and offering its players a well-rounded introduction to the life of a professional musician. “Music moves us only when it tells a story”, Mutter says. “And I’m on the trail of the next generations of storytellers.”
With its chamber-like qualities, the Virtuosi ensemble is particularly well suited to Baroque and Classical works, as can be heard on the new album, where the players are joined by harpsichordist Knut Johannessen. The opening work is Vivaldi’s appropriately virtuosic Concerto for 3 Violins, RV 551, on which Mutter’s fellow soloists are Elias David Moncado and Mohamed Hiber. Vivaldi features among the encores, too – a dazzling performance of the Presto finale from the “Summer” Concerto. Staying with the Baroque, Mutter also programmes J.S. Bach’s Brandenburg Concerto No. 3, providing individual moments for each of the nine string soloists, and his Violin Concerto No. 1 in A minor, whose meditative central Andante is framed by exhilarating fast movements.
Mutter is soloist both in the latter and in the Concerto by Joseph Bologne, son of a Guadeloupe plantation owner and a slave from Senegal. Bologne was famed in Paris not only for his virtuoso playing and varied compositional output, but as a dancer, horseman and fencer. He suffered career setbacks and posthumous neglect, however, because of his mixed race. “Bologne’s violin concertos are innovative and … place considerable demands on their soloist,” says Anne-Sophie Mutter. “His works and his life are two reasons why we should place [him] at the very heart of our concert programmes.”
From the 18th century we jump to the 21st, and André Previn’s Nonet, commissioned by and dedicated to Mutter, and premiered by the Virtuosi at the 2015 Edinburgh Festival. On this recording, Dominik Wagner is the double bass “soloist”, anchoring the conversations that pass between the string quartets on either side of him in a set-up that creates a striking surround-sound effect.
Again reflecting Mutter’s love of contemporary music – she has premiered more than 20 major works by composers such as Thomas Adès, Sofia Gubaidulina, Krzysztof Penderecki and Jörg Widmann, among many others – two of the three encores are new arrangements for the Virtuosi by Hollywood legend John Williams: “Nice to be Around” from Cinderella Liberty and, bringing the concert to an end, the Theme from Schindler’s List.
Another of her recent collaborations with Williams was recognised in June when Mutter received the Opus Klassik “Instrumentalist of the Year” award for Williams: Violin Concerto No. 2 & Selected Film Themes. She will perform live at the awards ceremony in Berlin on 8 October.
In addition, just three weeks before the Musikverein concert, Mutter was presented with the prestigious Royal Philharmonic Society gold medal, on stage at London’s Royal Festival Hall. Noting that she had now joined such exceptional forebears as Joachim, Kreisler, Ysaÿe and Menuhin as recipients of this honour, RPS Chairman John Gilhooly summed up Anne-Sophie Mutter’s accomplishments and contributions to society as follows:
“Your interpretation of so many masterpieces is definitive … Your own dedication to the composers of our time has been remarkable … You are an inspiration to so many aspiring violinists. Your care and devotion to individually helping them overcome hurdles with the Anne-Sophie Mutter Foundation is especially treasured [and we] also commend how you use your music-making to draw minds to humanitarian matters, not least through your concerts this last year in support of the people of Ukraine.”