Allein für die Episode in Jim Jarmuschs „Night On Earth“ (1991) hätte Armin Mueller-Stahl schon einen Oscar verdient. Wunderbar, wie er da den in den großen Stadt New York verlorenen Ostdeutschen mimt, der als Taxi-Fahrer versucht, über die Runden zu kommen, aber bereits an den Tücken des Automatik-Getriebes scheitert. Das ist Genre-Kino mit großer Geste und dem Charme eines Schauspielers, der zu den Charakterköpfen seines Fach zählt.
Und natürlich hat der Mann aus dem ostpreussischen Tilsit noch viele weitere Spuren in der Film-,Theater- und Kulturgeschichte hinterlassen, angefangen mit seinen Rollen in zahlreichen Spielfilmen der DDR, mit Oscar-gekrönten Streifen wie „Jakob der Lügner“ (1974), später durch seine Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder („Lola“, 1981) bis hin zu internationalen Erfolgen wie „Das Geisterhaus“ (1993) oder unlängst erst „Illuminati“ (2009).
Armin Mueller-Stahl ist einer der wenigen Schauspieler, der im Laufe seiner Karriere sowohl in beiden deutschen Staaten wie auf dem internationalen Parkett anerkannt und berühmt wurde. In diesem Winter nun hat er sich mit „Es gibt Tage…“ einen Traum erfüllt und nahm im kleinen Rahmen mit dem Pianisten Günther Fischer und dem Akkordeonisten Tobias Morgenstern ein Album mit Liedern auf, die er vor mehr als vier Jahrzehnten geschrieben und unter anderem im DDR-Fernsehen vorgetragen hatte.
Es sind Erinnerungen von ungewöhnlicher Kraft aus einer Ära der Irritationen, denen jemand wie Armin Mueller-Stahl mit der poetischen Kraft des Wortes begegnete. Am Freitag wird der Meister der Charakterdarstellung 80 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern, mit „Es wird Tage …“ und darüber hinaus zahlreichen Features in Funk und Fernsehen.