AYO
„Ticket To The World“
VÖ: 14. März 2014
Manchmal muss man ganze Meere durchsegeln, ganze Wüsten durchqueren und eine Unmenge von Kilometern zurücklegen, um das ganz Besondere zu finden. Das Wahre, das Authentische, das Einzigartige, Ursprüngliche. Aber manchmal reicht es auch aus, tief in sich selbst nach diesem wertvollen Schatz zu graben. So wie die deutsch-nigerianische Soul-Sängerin und Singer/ Songwriterin Ayo, die ihrem stetig wachsenden Publikum mit ihrem vierten Album nun ihr ganz persönliches „Ticket To The World“ ausstellt!
Manchmal liegt das Gute so nah; niemand weiß das besser, als Joy Olasunmibo Ogunmakin, kurz Ayo. Schon mit ihrem 2006er Durchbruchsalbum „Joyful“ hat sich die in Frechen bei Köln geborene Singer/ Songwriterin mit der unverwechselbaren Soulstimme ihr ganz eigenes Universum voller ebenso eindringlicher, wie auch mitreißender Melodien erschaffen, die auf dem Nachfolger „Gravity At Last“ (2008) und schließlich dem ihrer Tochter gewidmeten, gleichnamigen 2011er Release „Bilie-Eve“ immer weiter verfeinert, verändert und ausgebaut wurden. Mit ihrem brandneuen Longplayer „Ticket To The World“ und der Vorabsingle „Fire“ legt Ayo uns nun die Welt zu Füssen – die große weite Welt da draußen genauso, wie ihren eigenen, kleinen faszinierenden Mikrokosmos. Willkommen im Reich von Ayo!
Viel hat sich verändert in Ayos Welt seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums. Ayo selbst ist nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre hörbar zur Ruhe gekommen. „Erwachsen geworden“, wie sie selbst lächelnd eingesteht. Und das auch musikalisch, wie sich auf „Ticket To The World“ widerspiegelt: Prioritäten und persönliche Befindlichkeiten verschieben sich. Dinge, die früher einmal wichtig waren, sind heute kaum noch von Belang. Dafür steht Anderes im Vordergrund. Geblieben ist einzig ihre Musik.
Nach ihren unzähligen Umzügen zwischen Köln, Hamburg, Berlin, London, Paris und New York löst Ayo gerade ihre Wohnung in Paris auf, sie ist sich aber noch nicht sicher wohin die Reise dann gehen wird.
2013 der Neustart: Alles muss raus. Großreinemachen, innerlich und äußerlich. Die Minimierung aufs Wesentliche, Schritt für Schritt. Übrig bleiben werden am Ende vielleicht nur ein paar Gitarren und ein Paar Schuhe. Vielleicht auch zwei Paare. Denn nur wer fast nichts besitzt, ist wirklich frei und kann gehen, wohin der Wind ihn trägt. Ayo hat ihre Songs; neben ihren Kindern das Einzige, was zählt für die Fernweh-getriebene Thirtysomething, die als deutsche Tugenden grinsend ihre Vorliebe für „Katjes, Vitamalz und Milchschnitte“ angibt.
Schon immer war die Musik Ayos ganz persönliches Medium, um Grenzen zu überwinden. Zwischenmenschliche genauso, wie stilistische, kulturelle, metaphorische und natürlich auch echte Grenzen. Mit „Ticket To The World“ macht die „raue Samtstimme“ nun einen weiteren Schritt nach vorne, ohne aber ihre Wurzeln außer Acht zu lassen. „Jedes meiner Alben bisher war unterschiedlich, aber immer auf irgendeine Weise wiedererkennbar ich. Ich glaube, mit der neuen Platte habe ich noch ein paar weitere Farben zu meiner bunten Palette hinzugefügt. Ich bin heute selbstbewusster und gehe anders an die Sache heran. Es geht mir nicht um Instrumente, sondern um Instinkt. Sich selbst zu vertrauen, bei dem, was man macht, ist für mich der Schlüssel zu allem.“
Ayo ist eine Soul-Nomadin mit tausend und einem Einfluss, tausend rund um den Erdball verteilten Oasen und Zufluchtsorten. Geschrieben wurde das Material von „Ticket To The World“ ansagegemäß auf ihren unzähligen Reisen durch die ganze Welt: Europa, USA, Afrika und ganz besonders der Karibik. Inspirationen, die Ayo zusammen mit ihrem bewährten Stamm-Producer Jay Newland in New York City eingefangen hat. So wie das funky Gänsehautcover von Bobby Hebbs Soul-Classic „Sunny“, das gemeinsam mit US-Blues/ Funk-Artist Citizen Cope gesungene „Justice“ (Ayos erstes Duett überhaupt!) oder die Single „Fire“. Musik mit einer starken Botschaft, behandelt der Track doch das Leben und die vermeintliche Ausweglosigkeit der Kids in sozialen Brennpunkten.
„Es geht bei mir nur um Seele, um Soul. `Fire` habe ich während meines letzten New York-Trips geschrieben, als in London die Riots kurz vor den Olympischen Spielen und im Anschluss die Ausschreitungen in Paris stattfanden. Trotzdem lässt sich der Text auf die ganze Welt anwenden. Es gibt überall Viertel, in denen Jugendliche weniger Chancen als in anderen Stadtteilen haben. Ich als Mutter empfinde es heute als sehr schwierig, Kinder großzuziehen. Alles hat sich gewandelt; leider nicht immer zum Positiven. Doch mit Musik lässt sich nicht nur unterhalten – man kann sie auch als Waffe gegen Ungerechtigkeiten verwenden. Musik kann ganze Revolutionen auslösen, wenn sie richtig eingesetzt wird!“ Und genau darum geht es Ayo: Um einen fast alchemistischen Ansatz. Die Welt mit ihrer Musik etwas schöner, etwas lebenswerter zu gestalten. „Meine Songs sind meine Therapie. Für mich selbst und auch für andere. Ich brauche die Musik, um ein besserer Mensch zu werden. Musik kann heilen, gibt einem Kraft und einen Glauben. Musik ist irgendwie göttlich, meine Religion.“ Ayos Blankoticket hinaus in die Welt. Wohin genau die Reise geht, das muss jeder selbst entscheiden.