Mit “Advanced Chemistry” veröffentlichen die Beginner ihr viertes Album – und eine der größten Sensationen im deutschen Hip Hop des Jahres 2016. Niemand hat das Genre so geprägt wie DJ Mad, Denyo und Eizi Eiz. Sie sind Pioniere und ewige Lieblingsband, mit Vorgänger-Album “Blast Action Heroes” gaben dem Deutsch-Rap seine erste Nummer Eins. 13 Jahre später legen sie mit 13 Tracks nach, die als pure, dringliche, zeitlos Rapmusik zu überzeugen wissen.
Mit dieser Geschichte im Nacken erklärt sich auch der Titel dieser Platte: Heidelberg. Ende der achtziger Jahre. Eine Crew namens Advanced Chemistry. Rap war damals noch gleichbedeutend mit Englisch – bis einer der MCs von Advanced Chemistry in der Muttersprache zu reimen begann. Der MC hieß Torch und war das personifizierte Erweckungserlebnis für eine ganze Generation. Zu dieser Generation gehörten auch zwei kleine Scheißer namens Jan und Dennis.
Sie nahmen die Fackel auf, gründeten ihre eigene Band und machten Rap auf Deutsch zur definitiven Popmusik unserer Zeit. Was ihnen auf diesem Weg alles widerfahren ist, berichten die Beginner in der ersten
Single-Auskopplung “Es war einmal…”, zu der es auch ein
ganz großartiges Musik-Video gibt. Mal sehen, ob ihr alle 40 Stars und Sternchen erkennt, die darin vorkommen. Und auch auf “Advanced Chemistry” sind bekannte Stimmen zu hören:
Es gibt genau zwei Arten von Gästen, die von den Beginnern ins Studio eingeladen wurden: langjährige Weggefährten wie
Samy Deluxe oder
Dendemann; und die heißesten Feuerspucker der Jetztzeit:
Megaloh,
Haftbefehl und
Gzuz. Letzterer repräsentiert auf “
Ahnma”, im Widerspiel mit
Gentlemans hymnischer Hook, die Gegenwart Hamburgs. Im
zugehörigen Schwarz-Weiß-Video, stilecht gedreht am Hafen, ist ein ganzes Allstar-Team aus dem erweiterten Familienkreis zu sehen:
Dynamite Deluxe,
Deichkind,
D-Flame,
Uwe Seeler, alle da.
In den zwölf Stücken des Albums verdichtet sich, was die Beginner immer ausgezeichnet hat: ihre individuellen Geschichten und ihre einzigartige Chemie als Band. "Advanced Chemistry" ist der Beweis, dass Rap reifen und trotzdem knallen kann. Es ist außerdem der Beweis, dass sich Geduld in ganz seltenen Ausnahmefällen doch lohnt.