Benjamin Bernheim | Biografie

Biografie

DE/EN
Please scroll down for English version
 
»›Perfekt‹ ist das Wort, das einem sofort in den Sinn kommt, um Benjamin Bernheims Darbietung des Hoffmann zu beschreiben. Stimmlich, in der Diktion, den Gesten und geistig ist die Rolle wie geschaffen für ihn.« 
Diapason über Les Contes d’Hoffmann an der Opéra de Paris, Dezember 2023
Als einer der führenden Tenöre einer neuen Sängergeneration ist Benjamin Bernheim sehr gefragt an den renommiertesten internationalen Opernhäusern. Seine Interpretationen der großen lyrischen Partien von Puccini, Verdi, Donizetti, Gounod oder Massenet sorgen bei Kritikern und Publikum gleichermaßen für Bewunderung. Er wird gerühmt für seine meisterhafte Darstellungskunst und »verlockend schöne Stimme« (Süddeutsche Zeitung) und ist bekannt für makellose Diktion, Vielfalt des Tons und ein erstaunliches Ausdrucksspektrum – all das verrät eine seltene Hingabe an die Kunst und das Handwerk des Singens. »Ich versuche immer, mit allen stimmlichen Farben zu spielen, um eine Geschichte zu erzählen«, äußerte er im Juli 2021 gegenüber GQ Spain. »Das ist mir das Wichtigste: meine Stimme dafür zu nutzen, das Publikum in andere Welten zu versetzen.«
Benjamin Bernheim unterzeichnete im April 2019 einen langfristigen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Sein erstes Album für das gelbe Label, das im darauffolgenden November erschien und Arien aus Opern von Berlioz, Donizetti, Godard, Gounod, Massenet, Puccini, Tschaikowsky und Verdi umfasste, erhielt begeisterte Rezensionen. Die Londoner Sunday Times schrieb, »[Bernheim] scheint dafür bestimmt, der überragende französische Tenor unserer Zeit zu sein. Die Arien aus Werther, Roméo et Juliette, Manon, Faust, Berlioz’ Damnation und, eine Rarität, Godards Dante zeigen einen feinsinnigen Künstler, dessen Verbindung von Text und Musik diesen unterschätzten Werken besonderen Zauber verleiht.«
In seinem nächsten Album, Boulevard des Italiens, ging Bernheim der Geschichte der italienischen Oper in Paris nach. Mit dem Orchestra del Teatro Comunale di Bologna und dem Dirigenten Frédéric Chaslin hat er Arien von Cherubini, Spontini, Donizetti, Verdi, Puccini und Mascagni aufgenommen – alle in französischer Sprache. Das BBC Music Magazine begrüßte die im April 2022 erschienene Veröffentlichung: »Mit seiner sehr klaren, lyrisch charmanten Stimme singt Bernheim einen traumhaften Puccini. Aber auch weniger Bekanntes bietet er in schönster Hülle und Fülle dar: elegant gelassen in Donizettis La favorite, voll heroischem Verve in Spontinis La vestale und mühelos dem hohen C mächtig in Cherubinis Ali Baba …«.
Im August 2024 legt der Tenor nun sein erstes Liederalbum vor, Douce France – Mélodies & Chansons. Gemeinsam mit seiner musikalischen Partnerin Carrie-Ann Matheson erkundet er die französische Romantik in Werken von Berlioz (Les nuits d’été), Chausson (Poème de l’amour et de la mer) und Duparc, sowie klassische Chansons von Brel, Kosma und Trenet.
Die Saison 2023/24 begann Bernheim mit seinem Rollendebüt als Ruggero in Puccinis La rondine am Opernhaus Zürich. Es folgten die Titelrollen in Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Opéra de Paris und Massenets Werther erneut in Zürich (»Bernheims Auftritt war meisterlich … Leidenschaft und Trauer erfüllten die leisen Passagen, während seine hohen Töne vor Leuchtkraft und Verzweiflung strahlten« – Bachtrack). Nach seinem Hausdebüt an der Metropolitan Opera im Oktober 2022 als Herzog in Rigoletto kehrte er im März 2024 zurück als Roméo in Gounods Roméo et Juliette (»Bernheim, ganz Dichter wie Sänger, verstand es, satten Klang elegant einzusetzen, und wechselte mit geschmeidiger Nahtlosigkeit zwischen den Registern« – The New York Times), und im Juni stand er als Werther auf der Bühne der Mailänder Scala. Im Laufe der Saison war Bernheim in Liederabenden an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper mit Carrie-Ann Matheson zu erleben, im Oktober in einer Operngala in der Philharmonie Luxemburg und im April und Mai in Konzerten mit der Sopranistin Lisette Oropesa in Paris, Mailand und Baden-Baden.
Am 11. August 2024 wirkte Bernheim bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Paris mit, er begeisterte das Publikum mit seiner Darbietung von Faurés Hymne à Apollon. Deren Melodie hatte Fauré von einem antiken Gesang übernommen, den man in den Ruinen von Delphi auf Steintafeln gefunden hatte, und seine neue Fassung wurde während des ersten Olympischen Kongresses aufgeführt, der Geburtsstunde der Wettkämpfe der Neuzeit.
Als Hoffmann steht Bernheim in diesem Sommer bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne (13. bis 30. August) und zu Beginn der nächsten Saison nimmt er die Rolle an der Metropolitan Opera in New York wieder auf (24. September bis 18. Oktober). Außerdem wird er in Los Angeles (9. November), Wien (14. November), Prag (19. November), Paris (24. November) und Monte Carlo (9. Februar 2025) Liederabende mit dem Repertoire von Douce France geben. In der kommenden Spielzeit wird er in der Titelrolle von Massenets Werther am Théâtre des Champs-Élysées in Paris (März/April) erwartet, ebenso wie als Roméo in Gounods Roméo et Juliette an der Wiener Staatsoper (Mai) und als Des Grieux in Massenets Manon an der Opéra de Paris (Mai/Juni).
1985 in Paris geboren und in Genf aufgewachsen, wurde Benjamin Bernheim schon als Kind von seinen opernbegeisterten Eltern an das Singen herangeführt. Mit zehn Jahren trat er in den Kinderchor des Genfer Konservatoriums ein und entdeckte bald danach seine Liebe zur Oper, als der Chor in Cavalleria rusticana und Pagliacci am Grand-Théâtre in Genf mitwirkte. Bernheim studierte am Konservatorium in Lausanne bei Gary Magby, nahm an Meisterkursen von Giacomo Aragall teil und besuchte Carlo Bergonzis renommierte Accademia Verdiana in Busseto.
2008 ging Bernheim ans Internationale Opernstudio der Oper Zürich. Zwei Jahre später wurde er dort Mitglied des angesehenen Ensembles und war schon bald sehr gefragter Gast an den führenden internationalen Opernhäusern in Rollen wie Alfredo, Rodolfo und Lenski, hinzu kamen Auftritte bei den Salzburger Pfingst- und Sommerfestspielen. Neben seiner intensiven Opernarbeit ist er inzwischen auch zunehmend als Konzertsänger und in Solorecitals tätig.
2020 erhielt Bernheim die Auszeichnung als »Opernsänger des Jahres« bei den Victoires de la Musique, den angesehensten klassischen Musikpreisen in Frankreich. Das Syndicat professionnel de la critique de théâtre, musique et danse wählte ihn zum »Musiker des Jahres«. Sein erstes DG-Album trug ihm neben dem Opus Klassik in der Kategorie »Nachwuchskünstler des Jahres« (2020) auch einen Diapason d’or und einen Choc de Classica ein und war unter anderem für The Sunday Times das »Album der Woche«. Im Februar 2022 wurde Benjamin Bernheim von der französischen Kulturministerin zum Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres ernannt. 2024 wurde er erneut als »Opernsänger des Jahres« bei den Victoires de la Musique ausgezeichnet.
8/2024
 
 
“The word that springs immediately to mind to describe Benjamin Bernheim’s incarnation of Hoffmann is ‘perfect’, so well does the role suit him vocally, verbally, physically and mentally.” 
Diapason, reviewing Les Contes d’Hoffmann at the Paris Opéra, December 2023
One of the leading tenors of the new generation of singers, Benjamin Bernheim is now in constant demand at the world’s most prestigious opera houses. Critics and audiences alike are regularly captivated by his interpretations of the great lyric tenor roles of Puccini, Verdi, Donizetti, Gounod, Massenet and more. He wins frequent praise for his masterful acting skills as well as for his voice, described as “alluringly beautiful” by the Süddeutsche Zeitung, and has become known for his flawless diction, striking expressive breadth and extensive tonal variety, all of which reflect a rare dedication to the art and craft of singing. “I always try to play with every vocal colour in order to tell a story,” he told GQ Spain in 2021. “That’s what matters most to me: I want to use my voice to transport the audience to other worlds.”
Benjamin Bernheim signed an exclusive long-term contract with Deutsche Grammophon in April 2019. Issued the following November, and presenting a selection of Romantic arias from operas by Berlioz, Donizetti, Godard, Gounod, Massenet, Puccini, Tchaikovsky and Verdi, his DG debut album received rave reviews, with The Sunday Times saying, “… [Bernheim] looks set to be the outstanding French tenor of our time. The arias from Werther, Roméo et Juliette, Manon, Faust, Berlioz’s Damnation and a rarity, Godard’s Dante, reveal a patrician artist whose marrying of words and tone brings a special magic to this underrated music.”
His next album, Boulevard des Italiens, explored the history of Italian opera in Paris. With the Orchestra del Teatro Comunale di Bologna and conductor Frédéric Chaslin, Bernheim recorded a selection of arias by Cherubini, Spontini, Donizetti, Verdi, Puccini and Mascagni – all in French. Boulevard des Italiens was released to equal critical acclaim in April 2022. (“Bernheim, who has a voice of immense clarity and lyrical attractiveness, sings Puccini like a dream. But there are also rarer delights aplenty here: elegant poise in Donizetti’s La favorite, heroic dynamism in Spontini’s La vestale and a top-C-packed number from Cherubini’s Ali Baba…, an ideal vehicle for Bernheim’s effortlessly expansive upper range.” – BBC Music Magazine)
He has now recorded his first solo song album, Douce France – Mélodies & Chansons, in collaboration with his regular duo partner Carrie-Ann Matheson. Together they explore the Romantic repertoire in works by Berlioz (Les nuits d’été), Chausson (Poème de l’amour et de la mer) and Duparc, as well as chansons by Brel, Kosma and Trenet. Douce France is released by Deutsche Grammophon on 30 August 2024.
Bernheim began the 2023–24 season by making his role debut as Ruggero in Puccini’s La rondine at the Opernhaus Zürich. He then returned to the Paris Opéra for the title role in Les Contes d’Hoffmann, before going back to Zürich to star as Massenet’s Werther (“Bernheim delivered an outstanding performance … His piano passages were filled with passion and sorrow, while his high notes sparkled with brilliance and desperation” – Bachtrack).
Having made his house debut at the Metropolitan Opera as the Duke in Rigoletto in October 2022, he made a triumphant return to New York as Roméo in Gounod’s Roméo et Juliette in March 2024 (“Bernheim, every bit the poet-singer, put a succulent sound to elegant use, with transitions between vocal registers that had a buttery seamlessness” – The New York Times). In June, he travelled to Milan to sing Werther at La Scala, where earlier in the season he had given a recital with Carrie-Ann Matheson that featured some of the material recorded for Douce France. The duo joined forces again at the Wiener Staatsoper in April 2024, while the tenor also appeared in an opera gala at the Luxembourg Philharmonie in October and in concerts with soprano Lisette Oropesa in Paris, Milan and Baden-Baden in April/May.
On 11 August 2024, Bernheim took part in the star-studded closing ceremony of the Paris Olympics. He performed Fauré’s Hymne à Apollon (“Hymn to Apollo”), which originated in 1894 when the composer created a harmonised version of an ancient song melody inscribed on stone tablets discovered in the ruins of Delphi.
This summer he plays Hoffmann at the Salzburg Festival (13–30 August), with one performance of Mariame Clément’s new production streamed on STAGE+ on 24 August. He then reprises the role at the Metropolitan Opera, New York (24 September−18 October). Later in the autumn he will give recitals featuring repertoire from Douce France in Los Angeles (9 November), Vienna (14 November), Prague (19 November), Paris (24 November) and Monte Carlo (9 February 2025). The forthcoming season also sees him play the title role in Massenet’s Werther at Paris’s Théâtre des Champs-Élysées (March/April), Roméo in Gounod’s Roméo et Juliette at the Vienna Staatsoper (May) and Des Grieux in Massenet’s Manon at the Paris Opéra (May/June).
Born in Paris in 1985 and raised in Geneva, Benjamin Bernheim was introduced to singing during childhood by his opera-loving parents. He joined the Geneva Conservatory’s children’s choir at ten and, soon after, fell in love with opera when the choir performed in Cavalleria rusticana and Pagliacci at the Grand-Théâtre in Geneva. He studied at the Conservatoire de Lausanne with Gary Magby, participated in masterclasses with Giacomo Aragall, and attended Carlo Bergonzi’s renowned Accademia Verdiana in Busseto.
In 2008 Bernheim joined Zurich Opera’s International Opera Studio; he returned to the company two years later as a member of its renowned ensemble, and was soon in high demand as a guest artist at the world’s leading opera houses in roles such as Alfredo, Rodolfo and Lensky, as well as performing in productions at the Salzburg Whitsun and Summer festivals. In addition to his many operatic appearances, his schedule now also includes an increasing number of concert and solo recital performances.
In 2020 Bernheim was named Opera Singer of the Year at Les Victoires de la Musique, France’s most prestigious classical music awards, and Musical Personality of the Year by the Syndicat professionnel de la critique de théâtre, musique et danse. His DG debut album won him the Opus Klassik as “Newcomer of the Year” (2020), as well receiving a Diapason d’or and a Choc de Classica, and being named “Album of the Week” by The Sunday Times, among others. In February 2022, Benjamin Bernheim was decorated as Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres by the French Minister of Culture. Two years later he was again honoured as Opera Singer of the Year at Les Victoires de la musique classique 2024.
8/2024