Ihre Fans wissen natürlich längst, was für eine begnadete Sängerin Bridgit Mendler ist: Immerhin war sie es, die den Titelsong zur Disney-Serie “Meine Schwester Charlie” (im Original: “Good Luck Charlie”) beigesteuert hat, ganz zu schweigen von ihren Gesangsauftritten in den Hauptrollen anderer Disney-Filme wie z.B. “Lemonade Mouth – Die Geschichte einer Band”. Genau genommen singt sie schon so lange sie denken kann: Bereits als Sechsjährige komponierte sie ihre eigenen Songs, und seit einigen Jahren vergeht kein Tag, an dem sie, trotz anderer Verpflichtungen, nicht auch an eigenen Songideen feilt. Ihre Diszipliniertheit hat sich bezahlt gemacht: Inzwischen steht ihr Debütalbum, das in Deutschland am 22.03. erscheint, in den Startlöchern, und so steht der musikalischen Karriere von Bridgit Mendler nun nichts mehr im Wege…
Ein erster Vorgeschmack auf ihr Debüt ist die Single “Ready Or Not”: Geschrieben von Bridgit persönlich (als Co-Autorin) und ihren Produzenten Emanuel “Eman” Kiriakou und Evan “Kidd” Bogart, erzählt der Song von einer ganz besonderen Begegnung mit einem besonderen Menschen in einer besonderen Nacht – und bringt zugleich Bridgits Lebensphilosophie und zentralen Ansatz auf den Punkt: “Ich wollte unbedingt etwas schreiben, das anderen Mädchen Kraft gibt, ihnen den Rücken stärkt”, erzählt sie über die Single. “Ich selbst betrachte mich selbst als eine, die lange Zeit rumsaß und darauf gewartet hat, dass die Welt einen endlich zur Kenntnis nimmt.”
Auf ihrem kommenden Album begegnet man einer überraschend reifen Sängerin, die jeden einzelnen Song zumindest als Co-Autorin mitgeschrieben hat, weil sie mit den besten Leuten arbeiten und von ihnen lernen wollte. “Ich schreibe schon seit Ewigkeiten Songs, aber diese Rolle als Co-Autorin war ideal für mich, damit das Fundament auch wirklich sitzt. Die Arbeit mit den verschiedenen Produzenten war super, weil ich jeweils das zum Ausdruck bringen konnte, was ich wollte, und die Platte dadurch insgesamt sehr abwechslungsreich geworden ist.”
Neben den bereits erwähnten Emanuel “Eman” Kiriakou und Evan “Kidd” Bogart, arbeitete Bridgit auch mit Priscilla Renea, Dan Pringle und Leah Haywood, Andrew Goldstein, Jai Marlon und Freddy Wexler zusammen, die ihr alle dabei halfen, den passenden Sound zu definieren. Allerdings prägte ihr unverkennbarer Hang zu ausgelassenem, lässigem Pop die Songs schließlich doch am stärksten: “Hurricane” z.B. mit seinem coolen Beat, ist ihr vom HipHop beeinflusster Blick auf eine ganz schön stürmische Beziehungskiste.
Vergleichsweise nachdenklich klingt sie im Fall von “5:15”, einer Ballade über das Warten auf eine positive Wendung innerhalb einer Beziehung, wobei man das Ticken der Uhr schon ganz schön laut hören kann. “Ja, der Song hat etwas Melancholisches”, meint sie dazu. “Mir ging es dabei darum, wie Leute in ganz unterschiedlichen Situationen einfach hängenbleiben. Zum Beispiel wenn ein Mädchen eigentlich genug von ihrem Typen hat, aber trotzdem immer wieder diejenige ist, die irgendwelche Ausreden für ihn erfindet.” Und dann wäre da auch noch “I Forget To Laugh”, in dem sie ein abschreckendes Beispiel davon präsentiert, was passieren kann, wenn man es dem Typen heimzahlen will, der ein Mal zu oft gewisse Grenzen überschritten hat.
Sie selbst wirkt ehrlich gesagt überhaupt nicht so, als gäbe es derartige Katastrophen in ihrem Leben, denn Bridgit Mendler ist tatsächlich so entspannt, freundlich und nett, wie sie in den Medien wirkt. Geboren in Washington DC, zog sie mit ihrer Familie als Achtjährige nach Kalifornien in die kleine Stadt Mill Valley. Als sie dann gerade das Teenager-Alter erreicht hatte, entdeckte sie schließlich all die Bands und Musiker, die sie musikalisch prägen sollten: alles von Maroon 5 bis zu den Red Hot Chili Peppers, von Ingrid Michaelson über Feist bis hin zu Destiny’s Child. Zugleich ging’s damals los mit der Schauspielerei, die sie nach ersten Erfahrungen in kleinen Produktionen schließlich nach Los Angeles brachte, wo sie ihr Glück versuchen wollte. Kleine Rollen in Soaps und Filmen führten bald dazu, dass sie von Disney entdeckt wurde – und so schließlich erste Gastauftritte in Sendungen wie “Jonas – Die Serie” und “Die Zauberer vom Waverly Place” bekam.
Ihr Durchbruch kam schließlich, als Bridgit die Rolle der Teddy in der Sitcom “Meine Schwester Charlie” bekam. Als fürsorglich-aufdringliche große Schwester der Titelheldin wurde sie so im Jahr 2010 schlagartig weltbekannt und glänzte nebenher auch noch als Hauptdarstellerin in “Lemonade Mouth – Die Geschichte einer Band”; außerdem trat sie in Nebenrollen in “Dr. House” oder auch als Sprecherin auf: z.B. lieh sie ihre Stimme der Hauptfigur im Disney-Animationsfilm “The Secret World Of Arrietty”.
Doch selbst ein permanent gefüllter Kalender konnte sie nicht davon abhalten, sich auch immer wieder der Musik zu widmen: Sie hatte ihre Gitarre stets dabei und schrieb tatsächlich jeden Tag einen Song, um auch ja nicht aus der Übung zu kommen. “Das war eine echt lustige Mission. Wenn ich ganz alleine schreibe, geht das oft in Richtung R&B und klingt ziemlich tanzbar und funky. Ich stehe total auf Doo-Wop- und Swing-Beats und so was. Überhaupt ist der Rhythmus wichtig für meine Songs.”
Inzwischen hat sie ihre eigene Live-Band und bereits erste Gigs mit ihr absolviert, doch als ob das alles nicht genug wäre, läuft bald schon wieder die vierte Staffel von “Meine Schwester Charlie” an, und Bridgit plant, sich parallel zu Musik und Schauspielerei an der University of Southern California einzuschreiben. Laut eigener Aussage will sie dort erst mal lernen, “wie die Welt so funktioniert”.
Allerdings gibt es momentan ein sehr viel wichtigeres Ziel für diese geborene Musikerin: Ihre Songs den Leuten zu präsentieren und ihr Album vorzustellen. “Mir hat mal jemand gesagt, dass sich ein guter Song anfühlt wie eine Heimkehr an einen vertrauten Ort, an dem man jedoch noch nie zuvor gewesen ist”, sagt Bridgit abschließend. “Die Musik kann Menschen so sehr bewegen, sie so tief berühren. Mir ist die Musik so unglaublich wichtig, und es gibt nichts, was mir mehr Befriedigung gibt.”