Megaloh, Musa und Ghanaian Stallion sind BSMG. Auf ihrem Album “Platz an der Sonne” fassen sie ihre Wurzeln in Afrika, ihre Erfahrungen in der Diaspora und ihre Begeisterung für die aktuellen Sounds von Accra bis Atlanta in neue Hitze. Die Songs stehen am Ende einer langen Suche nach Antworten und etablieren ein neues Selbstverständnis afrikanischer Identität. Ohne Zeigefinger, ohne Kompromisse, ohne Aber. Dafür mit überlebensgroßem Swag.
“Platz an der Sonne” beginnt mit “Regenmacher”. Immer intensiver setzte sich Megaloh während der Arbeiten an seinem letzten Soloalbum mit seinen afrikanischen Wurzeln auseinander. Zu jener Zeit arbeitete er auch viel mit Musa, einem langjährigen Freund und Kollegen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Dynamik, die immer schon für die beste Rap-Musik gesorgt hat: zwei gleichgesinnte MCs auf Augenhöhe, die sich gegenseitig mit Lines und Flows hochschaukeln. Dazu ballerte Ghanaian Stallion die Beats raus, inspiriert von seinen DJ-Sets und den in sich zusammenfallenden Grenzen zwischen Trap, Afrobeats und Road Rap – bis plötzlich ein Album fertig war. BSMG, Brüder schaffen mehr gemeinsam.
Es geht auf “Platz an der Sonne” um identitäre Suche, kulturelles Erbe, Diaspora und Heimat. Megaloh und Musa thematisieren auch den Alltagsrassismus in Deutschland. Vor allem aber zeigen sie systemisch auf, wo er herkommt, wie die ausbeuterischen Strukturen, die in 500 Jahren Kolonialgeschichte geschaffen wurden, noch heute das Weltgeschehen beeinflussen. Dem stellen BSMG eine neue Form von schwarzem Superheldentum gegenüber – irgendwo zwischen Django, Outkasts “ATLiens” und aktuellen afrikanischen Megastars wie Sarkodie, Wizkid oder Mr. Eazi. BSMG, Black Superman Group.
“Alle Superhelden, mit denen wir uns als Jungs hätten identifizieren können, waren weiß”, sagt Megaloh. “Im schwarzen Kontext gab es das nicht.” Ihre eigenen Helden fanden BSMG so in Snoop Dogg, 2Pac oder Bob Marley. Jahre später sind sie nun das für eine neue Generation: Identifikationsfiguren, die sich nicht für ihre Hautfarbe entschuldigen, sondern mit den ultimativen Superkräften zurückschlagen, Style und Musik.
Auf “Platz an der Sonne” gibt es militante Kampfansagen ebenso wie messerscharfe Analysen, mit freshen Flows, melodischen Hooks und Beats auf der Höhe der Zeit. Dazu sind langjährige Weggefährten wie
Amewu,
Chima Ede,
Joy Denalane oder
Fonz zu hören. Auf
“Imani” gibt es eine Hook des ugandischen Sängers
Maro. “BSMG ist in erster Linie ein musikalisches Movement”, sagt Megaloh. “Es ist ein bisschen wie damals bei
Wu-Tang. Die Leute sind eingeladen, unseren Film mitzufeiern – egal ob sie afrikanische Wurzeln haben oder nicht. Wenn sie sich dann näher mit der Thematik auseinandersetzen, umso besser. Aber es ist kein Muss: Man kann auch einfach nur die Mucke feiern. Weil es einfach geile Mucke ist.” Dem ist nichts, aber auch wirklich gar nichts, hinzuzufügen.