BSMG erklären in einer neuen kurzen Schwarz-Weiß-Dokumentation die Entstehung ihres Projekts, was die Message vom
Album “Platz an der Sonne” ist und wieso der Kontinent Afrika für sie eine große Rolle in ihrem Alltag spielt. “Man muss die Vergangenheit verstehen um die Zukunft besser gestalten zu können. Wenn es halt komplett ignoriert wird […] dann ist es halt schwierig einen Neuanfang zu finden”, so
Megaloh. Und genau dafür wurde das Projekt BSMG geschaffen.
Ghanaian Stallion erklärt: "
BSMG steht für “
Brüder
Schaffen
Mehr
Gemeinsam” oder “Black Super Man Gang”, “Brothers & Sisters Move Globally"”.
In dem 9-minütigen Video verdeutlichen die drei Musiker Megaloh, Musa und Ghanaian Stallion, dass ihr Projekt eine Herzensangelegenheit ist. “Mit BSMG wollen wir in erster Linie ein Statement einfach setzen. Das sind persönliche Verarbeitungen, teilweise selbst erlebte Erfahrungen, teilweise geschichtliche Aufarbeitung […] Das ist auch wie ein Stück Selbsttherapie” erklärt Megaloh. “Wir haben jetzt ein Projekt gemacht, was einfach auch für die deutsche Musikkultur unfassbar wichtig ist, weil es eine Perspektive zeigt, die bisher noch nie gezeigt wurde. Von Menschen die in Deutschland aufwachsen, hier leben.” sagt der Rapper, der niederländisch-nigerianische Wurzeln hat und in Deutschland aufgewachsen ist.
Mit ihrer Musik wollen BSMG ihre Hörer auf das Thema Rassismus aufmerksam machen und ein Bewusstsein für die Problematik schaffen. So sieht Megaloh die Aufgabe darin, “einfach, dass ein Bewusstsein geschaffen werden muss, ein kollektives Bewusstsein, dass wir einfach mehr sind als diese äußerlichen Grenzen, die in unseren Köpfen stattfinden.” Beat-Maker Ghanaian Stallion ergänzt: “Also was wir machen wollten, wir wollten gute Musik machen, die zeitgemäß ist, die aber trotzdem natürlich eine Message transportiert.”.
Dass die Rapper nicht mit erhobenem Zeigefinger von oben herab sprechen, wird spätestens dann klar, wenn sie ihre persönlichen Erfahrungen schildern. Ghanaian Stallion: “Ich bin in Deutschland aufgewachsen […] in Moabit […] und wenn ich in Deutschland bin, dann werde ich nicht, sage ich mal von den Durchschnittsbürgern, nicht als Deutscher gesehen, aufgrund von meiner Hautfarbe. In Ghana ist es aber genauso. Ich bin in Ghana nicht der Afrikaner, in Ghana bin ich quasi der Deutsche oder der Europäer. Egal wo man ist […] man ist halt aufgrund seiner äußerlichen Erscheinung nicht zu Hause […] Jeder dunkelhäutige Mensch in Deutschland hat meiner Meinung nach auch schon in irgendeiner Art und Weise Diskrimminierung erleben müssen.” Und auch Megaloh teilt das Gefühl, sich fremd in der Heimat zu fühlen: "Ich kenne nichts anderes wirklich als das deutsche zu Hause wenn du so willst, aber ich hab mich halt nie als Deutscher gefühlt. Und dann, wenn du halt so Sprüche hörst wie “Deutschland muss deutsch bleiben” und “Wir sind stolz auf unsere Identität”, ja was ist das? Was ist die deutsche Identität überhaupt?"
Produziert wurde das Video vom Moderator und ehemaligen Basketballspieler Jermain Raffington, der nach seiner Basketballkarriere Berichte für die Vice verfässt und sich nun der Produktion der kurzen Dokumentation annahm.