Die besten Dinge im Leben offenbaren sich oft erst beim zweiten Hinschauen. Nicht selten lohnt es, sich nicht vom ersten Eindruck täuschen zu lassen. Das Risiko einzugehen, etwas tiefer zu graben, um etwas Außergewöhnliches zu entblättern. Denn manchmal warten unter der scheinbar ruhigen Oberfläche die aufregendsten Entdeckungen. Schon während der erfolgreich bestandenen Blind-Auditions hat Charley Ann Schmutzler der hochkarätigen Allstar-Jury vor einem millionenköpfigen TV-Publikum demonstriert, was für ein faszinierender Rohdiamant in ihr steckt. Nach ihrem haushohen Sieg bei der letzten Staffel von The Voice Of Germany legt die Berliner Sängerin und Schauspielerin aus dem Team Fanta (Michi Beck und Smudo) nach dem Release ihrer Vorabsingle “Wake Me Up” nun mit “To Your Bones” das packendste, leidenschaftlichste und vielleicht auch gefährlichste Debütalbum des Jahres vor!
“Ich will beweisen, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint”, sagt Charley Ann selbstbewusst über ihren ungeduldig erwarteten Longplay-Erstling, auf dem sich die 21-jährige Sängerin als eine der wandlungsfähigsten und mitreißendsten Newcomerinnen innerhalb der deutschen Musikszene präsentiert. “Ich bin in meinem Leben schon so oft als kleines, süßes Blondchen unterschätzt worden” – auf ihrem ersten Album macht sie nun ein für alle Mal Schluss mit irgendwelchen Klischeevorstellungen und vorgefertigten Pop-Stereotypen. Charley Ann ist eine Frau der tausend Gesichter und der tausend verschiedenen Ausdrucksformen, die tausend Kontraste in ihrer emotional aufgeladenen, sofort süchtig machenden Mischung aus Neo-Soul‚ Pop, R’n B und ein wenig Jazz vereint.
Seit frühester Kindheit wurde das in Dresden geborene und in Berlin aufgewachsene Multitalent von den unterschiedlichsten künstlerischen Darstellungsweisen geprägt: Schon im Alter von 11 Jahren übernahm die Tochter einer Schauspielerin und eines Sängers eine Rolle in der Fernsehserie “SOKO Wismar”, der im Anschluss mehrere Spielfilme wie “Die Gänsemagd”, die mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Leinwandproduktion “Leroy”, eine Episodenhauptrolle in “Stubbe – Von Fall zu Fall” sowie ihre Mitwirkung in der RTL-Serie “Der Lehrer” folgten. Im Frühjahr 2014 führte sie in ihrem selbst produzierten Kurzfilm “Weg” erstmals auch Regie. Während sie vor der Kamera ausschließlich fremde Charaktere verkörperte, gewährt Charley Ann auf “To Your Bones” nun einen tiefen Einblick in ihre aufregende Liebes- und Leidenswelt. Ganz persönliche Einblicke, die im wahrsten Sinne “tief unter die Haut” gehen.
Produziert wurde “To Your Bones” von Charley Anns “The Voice”-Vocalcoach, HipHop-Visionär und Producer DJ Thomilla (Die Fantastischen Vier, Ferris MC, Turntablerocker), der Charley Ann einen facettenreichen, unverbrauchten Oldschool-meets-Newschool Popsound auf den Leib geschneidert hat. Einen bisher in Deutschland absolut einzigartigen Soundmix, der ganz klar von Charleys unverwechselbarer, souliger Gänsehautstimme lebt und der mit seiner vornehm britischen Eleganz die Brücke zwischen einer ladylike-verruchten “Bond Girl”-Ästhetik, einer verletzlichen Intimität und einer erfrischend toughen Powerfrau-Mentalität schlägt. Charley lässt sich nicht limitieren; weder im Ausdruck, noch in ihrem Stil – eine Tatsache, in sich ganz klar in ihrer Musik widerspiegelt.
Charley Anns erster Vorname wurde durch die Hauptfigur in einem Drehbuch inspiriert, das ihre Mutter vor ihrer Geburt angeboten bekam; heute schreibt Charley mit ihren Songs ihr ganz eigenes Script: “To Your Bones” ist ein musikalischer Kopfkino-Streifen irgendwo zwischen dunklen Abgründen und unbeschwert euphorischen Momenten. Zwischen Licht und Schatten, Herzschmerz und Enttäuschung, aber auch Hoffnung, Mut und einem klitzekleinen Schuss knisternder Sexyness. Mal dramatisch-balladesk, mal frech-verpoppt, um dann wieder auf samtweichen Soul-Pfoten übers heiße Blechdach zu schleichen – Charley Ann erzählt von den (Fall)Höhen und Tiefen im Leben einer jungen Frau auf der Suche nach ihrer Identität. Einer Frau, deren Angreifbarkeit sie umso stärker macht. Fast wie bei ihrem großen Vorbild, R 'n B-Ikone Etta James.
“Für mich war mein Gesang schon immer eine Art Selbsttherapie”, so Charley Ann weiter. “Wenn es mir schlecht geht, fange ich irgendwann unterbewusst an zu singen. Plötzlich fällt mir dann auf, dass ich schon einer ganzen Weile vor mich her singe! Mich macht das Singen einfach glücklich; es hilft mir, gewisse Dinge besser zu verarbeiten. Größtenteils erzähle ich in den Songs von Situationen, die jeder kennt oder schon einmal selbst erlebt hat.” So wie in dem melancholisch-funkigen Opener “Blue Heart”. “Es geht darum, sich mit aller Macht der Gefühle in jemanden zu verlieben, gleichzeitig aber genau zu wissen, dass es irgendwann einmal extrem wehtut und ganz böse enden wird. Man läuft also im Liebesrausch ins offene Messer.” Apropos Messer. Charley Ann spielt auch selbst gerne lasziv mit den Waffen einer Frau; gibt den Inbegriff der gefährlichen Femme Fatale, um im nächsten Moment beschwingt mit funkelnden Neo-Soul-Edelsteinen um sich zu werfen, und die Männerwelt schließlich zu fortgeschrittener Stunde mit bittersüßem Retro-Pop um den Finger zu wickeln, wie sie in “Hitman” oder dem eskapistisch-flirrenden Clubtune “Spit Blood” demonstriert.
“Ich würde die Songs als herausfordernd bezeichnen”, erklärt die Sängerin weiter. “Als eine Herausforderung mit einer gewissen Tiefe. Ich nehme das Publikum mit in meine Welt, teile meine Emotionen mit ihm und gehe dabei auch an meine Grenzen. Jeder von uns geht durch verschiedene Phasen; durch gute und durch nicht so gute Zeiten. Mein Album reflektiert beides. Niemand hat immer nur gute Laune und niemandem geht es immer nur schlecht. Ich denke, dass meine Heimatstadt Berlin auch einen großen Einfluss auf die Stücke hatte: Eine Stadt, die immer in Bewegung ist, die eigentlich nie schläft und in der einerseits dieser ganz besondere Freigeist zu spüren ist, die aber auch sehr verdorben und runterziehend sein kann. Ich mag diese extremen Gegensätze. Und ich bin auch selbst ein Mensch, der zu Extremen neigt: Wenn ich leide, dann mit ganzem Herzen. Und wenn ich liebe, liebe ich mit Leib und Seele.”