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Charlie Haden - ein Bass und sein Meister
Charlie Haden - ein Bass und sein Meister© Universal Music

Charlie Haden feiert heute seinen 75. Geburtstag

06.08.2012
“Kein anderes Instrument ist im Jazz essentieller als der Bass, der sowohl Rückgrat als auch Herzschlag ist, und Charlie Haden ist sein Meister”, schrieb Kritiker Francis Davis vor einigen Jahren im Time Magazin. Seit der Bassist und Komponist 1959 als Mitglied des Ornette Coleman Quartet von Los Angeles nach New York kam, gilt Haden als eine der Triebfedern des modernen Jazz. Mit Coleman spielte er für Atlantic Records historische Alben wie “The Shape Of Jazz To Come” (1959) und “Free Jazz” (1960) ein. Zehn Jahre nach seiner Ankunft in New York nahm der Bassist mit seinem faszinierenden Liberation Music Orchestra sein erstes bahnbrechendes Album unter eigenem Namen für Impulse auf. Zur selben Zeit bildete er mit Paul Motian die Rhythmusgruppe des Keith Jarrett Trios, das schon bald durch den Saxophonisten Dewey Redman zum Quartett erweitert werden sollte.

Nachdem sich dieses 1976 aufgelöst hatte, verfolgte Haden gleich eine ganz Reihe von hochinteressanten und unterschiedlichen Projekten: u.a. mit dem Quartett Old And New Dreams (mit den Ornette-Coleman-Alumni Don Cherry, Dewey Redman und Ed Blackwell), dem Magico-Trio mit Egberto Gismonti und Jan Garbarek sowie natürlich mit seinem Liberation Music Orchestra. In den 1980er Jahren spielte er mehrfach mit dem Gitarristen Pat Metheny zusammen, den er auf den Alben “80/81”, “Rejoicing” (1984) und “Song X” (1985) begleitete und mit dem er 1997 auch das wundervolle Duo-Album “Beyond The Missouri Sky” aufnahm. 1986 präsentierte Charlie Haden der Öffentlichkeit mit seinem Quartet West ein neues Ensemble, das bis Ende der 1990er Jahre immense Erfolge beim Publikum und der internationalen Kritik verzeichnete. Auch die Reunion dieser Band katapultierte Charlie Haden 2010 wieder ins Rampenlicht.

Seine musikalische Vielfalt hat sich der Bassist bis heute bewahrt. Den Beweis liefern die Einspielungen der letzten paar Jahre: Neben dem Quartet-West-Album “Sophisticated Ladies” nahm er u.a. Duo-Alben mit Keith Jarrett (“Jasmine”) und Hank Jones (“Come Sunday”) auf und eine Platte mit Paul Motian, Lee Konitz und Brad Mehldau (“Live At Birdland”). Anfang des Jahres wurde Charlie Haden vom National Endowment for the Arts (NEA) für sein Lebenswerk mit dem Jazz Masters Award ausgezeichnet. Jetzt gratuliert JazzEcho dem Meisterbassisten zu seinem 75. Geburtstag.

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