“Diese Platte hat ein brennendes Feuer in meinem Inneren verursacht”, schwärmt Sänger und Songwriter
Kieran Shudall über das zweite
Circa Waves Album “Different Creatures”. Mit Co-Produzent
Alan Moulder (The Killers, Arctic Monkeys, Smashing Pumpkins) ist das Werk das dunklere Gegenstück des sommerleichten Top 10 Vorgängers
“Young Chasers”, gespickt mit einer neu entdeckten, fast latenten Arroganz.
Geformt durch Kierans Songwriter-Fähigkeit, die Veränderungen seiner Umwelt reflektiert zu beobachten, demonstriert “Different Creatures” eine entzauberte Welt und eine lautere, lebendigere Band, die ihre klangliche Bandbreite in neues Gebiet ausweitet, das bisher Rock-Schwergewichten vorbehalten war.
Neben persönlicheren Songs, wie dem Opener “Wake Up” (“Wie komme ich mit meinen Dämonen klar?”) und “A Night On The Broken Tiles” (“Nächtliches Trinken und plötzlich sind deine Gedanken vergiftet.”), gibt es Songs wie den Titeltrack “Different Creatures”: die “20.000 Seelen” beziehen sich auf “die 20.000 Syrier, denen Großbritannien erlaubt hatte einzureisen.” erzählt Shudall. “Ich erinnere daran, wie bizarr ich es empfunden habe, dass man so etwas beziffern kann. Das ging mir an die Nieren. Wie kann man so was nur begrenzen, wie kann man Menschen verbieten, die Leben ihrer Kinder zu retten? Es ist eine menschliche Sicht auf die Politik: ‘If I was you and you were me/We’d be different creatures’. Ich sag ja nur, dass wir das exakt selbe tun würden, wären wir in der gleichen Situation.”
Das Album umfasst aber auch Songs wie “Stuck”, der sich auf “gesundheitsgefährdendes Fernsehen” bezieht und die Unzufriedenheit einer Generation ausdrückt, die ohne Instagram und Co. nicht existieren kann. “Out On My Own” beschäftigt sich mit den Ängsten und Depressionen bei Männern, die Kieran bei den eigenen engen Freunden beobachten konnte. Er bezeichnet das Album scherzhaft als “Quarterlife Crisis Platte”, aber auch hier gibt es versteckte Wahrheiten. Die Songs entstammen der Feder eines sehr aufmerksamen Menschen, der sowohl seine eigene, aber auch die allgemeine Stimmung nuanciert einzufangen weiß.
“Different Creatures” verkörpert nicht den Sound einer Band, die den Leuten gibt, was sie hören wollen. Es ist der neue, aus dem Herzen entstandene Klang, der die sich ständig ändernde Welt widerspiegelt und alles voran treibt.