Der Paul Acket Award des North Sea Jazz Festival ist Künstlern vorbehalten, die für ihre außerordentliche Musikalität mehr Anerkennung verdienen als sie üblicherweise erhalten. Seit dieser mit 5.000 Euro dotierte Preis 2005 das erste Mal an den Kontrabassisten Ben Allison verliehen wurde, ging er an die Posaunisten Conrad Herwig (2006) und Gianluca Petrella (2007), Gitarrist Adam Rogers (2008), Pianist Stefano Bollani (2009) sowie die Trompeter Christian Scott (2010) und Arve Hendriksen (2011). Dieses Jahr hat die Jury den aus Detroit stammenden Pianisten und Keyboarder Craig Taborn zum neuen Preisträger auserkoren.
“Mit seiner Musik schafft Taborn eine Verbindung zwischen Jazz und zeitgenössischer Musik”, begründet Frank van Berkel von Jazz International Rotterdam die Wahl. “Es gibt natürlich noch andere Musiker, die dies tun, aber Taborn hat einen Weg entdeckt, an der Seite von James Carter in abenteuerlichem Traditionalismus zu glänzen, Konzerthallen zu füllen und spannende Aufnahmen bei ECM herauszubringen.”
Zuletzt erschien dort letztes Jahr das von der Kritik gefeierte Soloalbum “Avenging Angel”. Für das Münchner Label von Produzent Manfred Eicher ging Taborn in den letzten Jahren außerdem als Sideman von Roscoe Mitchell (“Far Side”, 2007), Evan Parker (“Boustrophedon”, 2004), David Torn (“Prezens”, 2005) und Michael Formanek (“The Rub and Spare Change”, 2009) ins Studio. Aufmerksamkeit erregte er aber auch durch Aufnahmen mit dem Industrial-Duo Meat Beat Manifesto, der Rockband Gang Font, Chris Potter und Steve Coleman.
Den Preis wird Craig Taborn am 7. Juli in Rotterdam entgegennehmen, wenn er beim North Sea Jazz Festival mit dem Quartett PRISM (featuring Dave Holland, Kevin Eubanks und Eric Harland) auftritt.