Daniel Barenboim | Biografie

Biografie

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»Musik kann uns etwas fürs Leben lehren, nämlich wie sich Leidenschaft und Disziplin miteinander vereinbaren lassen.« Daniel Barenboim
Klassische Musik vermag Trennungen zu überwinden und Widerstand gegen Ignoranz zu leisten – eine Kraft, die Daniel Barenboim seit seiner frühen Kindheit verspürt. Der Pianist und Dirigent, einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, hat sich mit seinen Auftritten an den führenden Häusern der ganzen Welt höchstes Ansehen erworben. Mit seinem Anliegen, durch Kultur geistige Barrieren abzubauen, erreicht er zahlreiche Menschen, ebenso wie mit seinem Engagement für das intensive Zuhören und den freien Dialog – zwei Dinge, die wechselseitig voneinander abhängen. »Um Musik zu machen, muss man zuhören«, sagte er. »Man muss hören, was der andere tut, aber man muss auch hören, was man selbst tut und was es für den anderen bedeutet – dies ist die beste Schule für menschliche Beziehungen.«
Zuhören und reagieren sind zwei zentrale Fähigkeiten in Daniel Barenboims musikalischem Leben. Sie sind schon in den ersten Aufnahmen präsent, die er 1955 als Pianist machte. Seine riesige Diskografie als Pianist und Dirigent umfasst ein breites Repertoire von sämtlichen Klaviersonaten, Konzerten und Symphonien Beethovens bis zu Werken von Boulez und Carter. 1972 schloss er seinen ersten Vertrag mit Deutsche Grammophon, aus dem Maßstäbe setzende Aufnahmen mit Dietrich Fischer-Dieskau, Christa Ludwig, Pinchas Zukerman, Itzhak Perlman und Jessye Norman sowie eine ganze Reihe von Alben mit Soloklavierwerken und Orchestermusik hervorgingen. 2010 setzte er seine Beziehung zum gelben Label durch einen langfristigen Vertrag mit Decca/Deutsche Grammophon fort, und im März 2018 unterzeichnete er einen neuen und exklusiven Vertrag mit Deutsche Grammophon.
Daniel Barenboim wurde am 15. November 1942 in Buenos Aires geboren. Beide Eltern, die Kinder russisch-jüdischer Auswanderer nach Argentinien, waren Musiker und begabte Pädagogen. Daniel studierte Klavier bei seinem Vater, der sein einziger Lehrer blieb. Seine Liebe zur Musik verstärkte sich, als er mit sieben Jahren sein erstes öffentliches Recital gab, und erhielt neue Impulse, als die Familie auf dem Weg zu einem neuen Leben in Israel 1952 nach Europa kam. In Salzburg begann er bei Igor Markevitch ein Dirigentenstudium, und er begegnete auch Wilhelm Furtwängler, der erklärte, der Elfjährige sei »ein Phänomen«. Er erhielt dann ein Stipendium, um 1955–56 Harmonielehre und Kontrapunkt bei Nadia Boulanger in Paris zu studieren. Ein sensationelles Recital-Debüt in der Wigmore Hall in London, unter anderem mit Beethovens »Hammerklaviersonate«, sowie Konzert-Debüts in Paris (1955) und mit den New Yorker Philharmonikern und Leopold Stokowski in New York (1957) bestätigten den Rang des Teenagers als musikalisches Ausnahmetalent.
In den 1960er-Jahren perfektionierte Barenboim seine Fähigkeiten als Dirigent, während er gleichzeitig seinen internationalen Ruf als Solopianist und Kammermusiker festigte. Als Dirigent arbeitete er viel mit dem English Chamber Orchestra, und als er 1967 in London kurzfristig für einen erkrankten Kollegen am Pult des Philharmonia Orchestra einsprang, erregte er europaweit Aufmerksamkeit. Im selben Jahr nahm er Beethovens Klavierkonzerte mit Otto Klemperer und dem New Philharmonia Orchestra auf und spielte sämtliche Klaviersonaten des Komponisten bei Recitals in London, Tel Aviv und Wien.
Barenboims künstlerische Entwicklung wurde stark geprägt durch die Zusammenarbeit mit seiner Frau, der jung verstorbenen Cellistin Jacqueline Du Pré, den Geigern Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman sowie den Sängern Dame Janet Baker und Dietrich Fischer-Dieskau. Zudem profitierte er dauerhaft davon, Sir John Barbirollis Arbeit mit dem Hallé Orchestra beobachten zu können. »Im Hinblick auf den Orchesterklang lernte ich das meiste von Barbirolli«, berichtet er.
Daniel Barenboims Dirigentenlaufbahn erhielt weiteren Auftrieb, als er 1968 mit dem London Symphony Orchestra in New York gastierte. Schon bald stellte er als Gastdirigent enge Beziehungen zu den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra her. Seine Nähe zur Oper offenbarte sich mit einer Mozart-Reihe beim Edinburgh International Festival, die 1973 mit Don Giovanni begann. 1975 wurde er Musikdirektor des Orchestre de Paris. Er behielt dieses Amt bis 1989 und setzte sich während dieser Zeit besonders für zeitgenössische Musik von Komponisten wie Berio, Boulez, Dutilleux, Henze, Lutosławski und Takemitsu ein. 1978 begann Barenboim eine ertragreiche Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper Berlin. Drei Jahre später trat er in einer Neuinszenierung von Tristan und Isolde erstmals bei den Bayreuther Festspielen auf. 18 Jahre hindurch kehrte er dann jeden Sommer nach Bayreuth zurück, wo er Parsifal, Harry Kupfers gefeierte Neuinszenierung des Rings, Die Meistersinger von Nürnberg und Heiner Müllers innovative neue Produktion von Tristan und Isolde dirigierte.
1991 wurde Barenboim Nachfolger von Sir Georg Solti als Musikdirektor des Chicago Symphony Orchestra, das ihm dann 2006 den Titel »Ehrendirigent auf Lebenszeit« verlieh. 1992 wurde er Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden und im Jahr 2000 »Chefdirigenten auf Lebenszeit« ihres Orchesters, der Staatskapelle Berlin. Im Juni 2019 wurde nicht nur sein Vertrag mit der Staatsoper um weitere fünf Jahre von 2022 bis 2027 verlängert, sondern er wurde auch Ehrendirigent der Berliner Philharmoniker, die diesen Titel damit erstmals vergaben. Er tritt auch regelmäßig mit den Wiener Philharmonikern auf, deren Neujahrskonzert er 2009 und 2014 leitete. Die Vielfalt von Barenboims Arbeit zeigt sich in seiner Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala: Nachdem er 2007 als Erster Gastdirigent an diese berühmte italienische Institution zurückgekehrt war, dirigierte er dort viele erfolgreiche Opernproduktionen, darunter Guy Cassiers Neuinszenierung des Rings, gab der Kammermusik-Reihe des Hauses neue Impulse und leitete das Orchestra Filarmonica della Scala zu Hause und auf Tournee. 2011 bis 2014 war er Musikdirektor der Mailänder Scala.
Daniel Barenboims Leben nahm eine neue Wendung durch die zufällige Begegnung mit Edward Said, einem palästinensisch-amerikanischen Literaturkritiker und bekannten Intellektuellen. Er teilte viele Ansichten Saids über die Zukunft des Nahen Ostens und unterstützte seinen Aufruf zu einer friedlichen Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern, die auf Dialog, Respekt und gegenseitigem Verständnis basieren sollte. Sie wurden enge Freunde und gründeten 1999 das West-Eastern Divan Orchestra, ein Ensemble von jungen Musikern aus dem Nahen Osten, unter anderem mit Israelis, Palästinensern, Ägyptern, Syrern und Jordaniern. »Die Schicksale dieser Menschen sind untrennbar miteinander verbunden«, stellte Barenboim damals fest, »also entweder töten wir einander oder wir lernen, miteinander zu leben.«
Das West-Eastern Divan Orchestra ist zu einem Symbol der Hoffnung und einem Ort des Dialogs geworden. Im März 2017 erhielt es ein dauerhaftes Domizil, als der Pierre Boulez Saal eröffnet wurde, als Zentrum für Bildung durch Musik, der im Gebäude der Barenboim-Said Akademie untergebracht ist. Die Akademie, die ihren Lehrbetrieb im Oktober 2016 aufnahm, wurde von Daniel Barenboim gegründet, um das Vermächtnis seiner Arbeit mit dem inzwischen verstorbenen Edward Said weiterzuentwickeln. Dazu gehört nicht zuletzt auch das Angebot einer musikalischen und geisteswissenschaftlichen Ausbildung für junge Musiker aus dem Nahen Osten. Barenboims Projekt des Boulez Saals steht, wie Die Welt schrieb: »Gegen Intoleranz und Unterdrückung, für das freie Wort und für das Bewahren gemeinsamer Werte – durch Hinterfragen, Neubeurteilen, vor allem aber durch gemeinsames Spielen und kollektives Hören.« In Berlin gibt es auch den Musikkindergarten, den Barenboim 2005 gründete. Er formulierte auch das Motto und den Auftrag der Institution, »Nicht Musikerziehung, sondern Erziehung durch Musik«, und unterstützt durch regelmäßige Besuche immer noch das Team von besonders ausgebildeten Pädagogen.
Texte über Musik und die zivilisatorische Kraft der Kultur spielen eine zunehmend wichtige Rolle in Daniel Barenboims engagierter Arbeit als Künstler und Pädagoge. 2006 hielt er Vorträge im Rahmen der BBC Reith Lectures, in denen er der wechselseitigen Abhängigkeit zwischen Musik und Gesellschaft nachging. Neben seiner Autobiografie A Life in Music (dt. Die Musik – Mein Leben) gehören unter anderem zu seinen Schriften: Parallels and Paradoxes (dt. Parallelen und Paradoxien), eine Reihe von Diskussionen mit Edward Said; La musica sveglia il tempo (dt. »Klang ist Leben« – die Macht der Musik), eine Sammlung von Essays, die vom »heldenhaften und mühsam gewonnenen« Optimismus des Autors geprägt ist, wie The New Yorker schrieb; und Dialogue sur la musique et le théâtre: Tristan et Isolde (mit Patrice Chérau).
Für seine musikalische und humanitäre Arbeit wurden Daniel Barenboim zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zuteil. Unter anderem wurde er zum Grand Officier der französischen Ehrenlegion und Knight Commander of the Order of the British Empire (KBE) ernannt und erhielt das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, den spanischen »Príncipe de Asturias«-Preis (zusammen mit Edward Said), den japanischen »Praemium Imperiale« für Kunst und Kultur, den Kulturpreis der israelischen Wolf Foundation, den Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing, die Buber-Rosenzweig-Medaille, den Willy-Brandt-Preis, den Ernst von Siemens Musikpreis, den Herbert-von-Karajan-Musikpreis sowie den Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln. Gemeinsam mit dem West-Eastern Divan Orchestra erhielt er kürzlich den Rheingau Musik Preis 2020, die Jury hob ihren »unschätzbaren Beitrag zur kulturellen Bildung und internationalen Integration« hervor.
 Barenboim feierte 2017 seinen 75. Geburtstag (Deutsche Grammophon veröffentlichte aus diesem Anlass eine 39 CDs umfassen Jubiläums-Edition: Daniel Barenboim – The Solo Recordings), aber nach wie vor ist er ständig unterwegs für Aufnahmen, Konzerte und Tourneen. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen bei Deutsche Grammophon zählen auch: On My New Piano, Werke von Scarlatti, Beethoven, Chopin, Wagner und Liszt in seiner ersten Soloaufnahme auf dem Konzertflügel, den er mit dem Instrumentenbauer Chris Maene konzipiert hat; Bruckner: The Complete Symphonies mit der Staatskapelle Berlin; und Hommage à Boulez mit dem West-Eastern Divan Orchestra.
Anlässlich des Gedenkjahrs zu Debussys 100. Todestag hat Barenboim eine persönliche Auswahl von Werken für Soloklavier des Komponisten aufgenommen, darunter Estampes, die Suite bergamasque und Buch I der Préludes. Das Album erschien international im Januar 2018. Seine Live-Aufnahme der Klavierquartette von Mozart aus dem Pierre Boulez Saal mit seinem Sohn Michael, Yulia Deyneka und Kian Soltani kam im August des Jahres heraus. Einen Monat später veröffentlichte DG Barenboims zweite Gesamteinspielung der Brahms-Symphonien. Dieser Zyklus wurde mit der Staatskapelle Berlin wiederum im Pierre Boulez Saal aufgenommen (diesmal unter Studiobedingungen) – es war die erste Aufnahme mit großem Orchester, die dort gemacht wurde. Ein 2-CD-Album mit sämtlichen Klaviertrios von Mozart, eingespielt mit seinem Sohn und Kian Soltani, erschien im September 2019 (»Das Spiel ist ausgesprochen schön, aufmerksam und sensibel.« Limelight Magazine).
Im Mai 2020 erschien ein Album, das sowohl Beethovens 250. Geburtstag als auch das 20-jährige Bestehen des West-Eastern Divan Orchestra feiert. Es präsentiert Beethovens Symphonie Nr. 7 und das Tripelkonzert für Klavier, Violine und Cello als Mitschnitte von Konzerten in Buenos Aires und Berlin; Barenboims Solopartner im Tripelkonzert waren Anne-Sophie Mutter und Yo-Yo Ma. Er dirigierte dann Dvořáks Cellokonzert mit der Staatskapelle Berlin und Kian Soltani als Solist in einer Aufnahme, die im August 2020 herauskam.
Mit seiner fünften Gesamteinspielung von Beethovens Klaviersonaten trat Barenboim wiederum als Solopianist in Erscheinung. Die Aufnahme der 32 Sonaten und der Diabelli-Variationen entstand im Pierre Boulez Saal am Ende eines gründlichen Studiums der Quellen, das durch die Einschränkungen des Konzertlebens durch die Covid-Pandemie möglich wurde. Das Album erscheint am 30. Oktober 2020. Im Rahmen der Feiern zu Beethovens 250. Geburtstag nahm er ebenfalls sämtliche Klaviertrios des Komponisten auf, bei denen erneut seine regelmäßigen Triopartner Michael Barenboim und Kian Soltani mitwirkten. Das Album erscheint digital und als 3-CD-Set am 27. November 2020.
Zu Beginn seiner Saison 2019/20 dirigierte Barenboim zweimal Wagners Ring an der Berliner Staatsoper. Weitere Höhepunkte waren die Staatsoper-Produktionen von Die lustigen Weiber von Windsor und Samson et Dalila; Jubiläumskonzerte des West-Eastern Divan Orchestra mit Anne-Sophie Mutter und Yo-Yo Ma in Köln, Paris und Berlin; Aufführungen von Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 mit den Berliner Philharmonikern und Kirill Petrenko; Konzerte mit den Wiener Philharmonikern im Rahmen der Mozartwoche 2020; sämtliche Violinsonaten von Beethoven mit Pinchas Zukerman im Pierre Boulez Saal; und Aufführungen von Carmen an der Berliner Staatsoper. Im April gab er im Pierre Boulez Saal mehrere Solo- und Kammermusikrecitals (letztere mit Michael Barenboim) innerhalb der Online-Reihe »Moment Musical« von Deutsche Grammophon, und Anfang Juni gab er drei Konzerte im Wiener Musikverein: Mozarts Klavierkonzert in B-Dur KV 595 mit den Wiener Philharmonikern und zwei Solorecitals mit Beethoven-Sonaten. Im August war er mit einem Beethoven-Recital und einem Konzert mit dem West-Eastern Divan Orchestra bei den Salzburger Festspielen.
Er begann die Saison 2020/21 am Pult der Staatskapelle Berlin mit einem auf vier Abende verteilten Zyklus der Beethoven-Symphonien. Zu den weiteren Pläne gehören Smetanas Má Vlast mit den Berliner Philharmonikern (22.–24. Oktober); erneut ein Zyklus der Beethoven-Symphonien mit der Staatskapelle Berlin in der Pariser Philharmonie (6.–8. und 10. November); Recitals mit Beethovens Diabelli-Variationen in Barcelona, Madrid und Mailand (1., 3. und 5. Dezember); Klaviertrios von Beethoven mit Michael Barenboim und Kian Soltani in der Pariser Philharmonie (4. und 5. Januar 2021), im Wiener Musikverein (11. und 12. Januar) und in der Royal Festival Hall in London (16. und 17. Januar).
9/2020
 
 
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“Music can teach you about life, about how to make passion and discipline co-exist.” Daniel Barenboim
Classical music’s power to heal division and challenge ignorance has sustained Daniel Barenboim since early childhood. The pianist and conductor, one of the greatest artists of our time, has achieved the highest distinction as a performer on the world’s leading stages. He has also addressed a wider audience as a champion of the cause of opening minds through culture and an advocate for the mutually dependent arts of deep listening and free dialogue. “To make music, you have to listen,” he has observed. “You have to listen [to] what the other one is doing, but you also have to listen [to] what you are doing and how it affects the other – this is the best school of human relations.”
Listening and responding are central to Daniel Barenboim’s musical life. Already present in the first recordings he made as a pianist in 1955 these skills have become more acute over time. His enormous discography as pianist and conductor spans everything from the complete piano sonatas, concertos and symphonies of Beethoven to works by Boulez and Carter. He signed his first contract with Deutsche Grammophon in 1972, paving the way to landmark recordings with Dietrich Fischer-Dieskau, Christa Ludwig, Pinchas Zukerman, Itzhak Perlman and Jessye Norman, and a sequence of compelling solo piano and orchestral albums. His association with the yellow label resumed in 2010 with a new long-term contract with Decca/Deutsche Grammophon, and received fresh impetus in March 2018 when he signed an exclusive contract with Deutsche Grammophon.
Daniel Barenboim was born in Buenos Aires on 15 November 1942. Both his parents, the children of Russian-Jewish immigrants to Argentina, were musicians and gifted teachers. Daniel studied piano with his father, who remained his only teacher. His love for music deepened when he gave his first public recital at the age of seven and was nourished after the family came to Europe in 1952, en route to a new life in Israel. In Salzburg he began studying conducting with Igor Markevitch, and also met Wilhelm Furtwängler, who declared the eleven-year-old to be “a phenomenon”. He then received a scholarship to study harmony and counterpoint in Paris with Nadia Boulanger in 1955–56. A sensational recital debut at London’s Wigmore Hall, including Beethoven’s “Hammerklavier”, and concerto debuts in Paris (1955) and New York (1957), the latter with the New York Philharmonic Orchestra and Leopold Stokowski, confirmed the teenager’s status as a truly exceptional musician.
In the 1960s, Barenboim refined his conducting skills, while simultaneously forging an international reputation as solo pianist and chamber musician. As a conductor he worked notably in partnership with the English Chamber Orchestra, and came to widespread attention in Europe when he conducted the Philharmonia Orchestra in London in 1967, taking over from an indisposed colleague at short notice. That same year he recorded Beethoven’s piano concertos with Otto Klemperer and the New Philharmonia Orchestra, and performed the composer’s cycle of piano sonatas in a series of recitals in London, Tel Aviv and Vienna.
Barenboim’s artistic development was strongly influenced by the experience of making music with, among others, his late wife, the cellist Jacqueline Du Pré, the violinists Itzhak Perlman and Pinchas Zukerman, and the singers Dame Janet Baker and Dietrich Fischer-Dieskau. He also absorbed lifelong practical lessons by observing Sir John Barbirolli at work with the Hallé Orchestra. “As far as orchestral sound is concerned,” he recalls, “I learned most of what I know from Barbirolli.”
Daniel Barenboim’s conducting career gained momentum in 1968 when he performed in New York with the London Symphony Orchestra. He soon forged close relationships as guest conductor with the Berlin Philharmonic, London Philharmonic and Chicago Symphony orchestras, and revealed his affinity for opera with a series of Mozart performances at the Edinburgh International Festival, beginning in 1973 with Don Giovanni. He was appointed Music Director of the Orchestre de Paris in 1975, holding the post until 1989 and marking his tenure with a strong commitment to contemporary music by composers such as Berio, Boulez, Dutilleux, Henze, Lutosławski and Takemitsu. Barenboim began a fruitful association with the Deutsche Oper Berlin in 1978; three years later, he made his debut at the Bayreuth Festival with a fresh production of Tristan und Isolde. He returned to Bayreuth for eighteen consecutive summers to conduct Parsifal, Harry Kupfer’s acclaimed new staging of The Ring, Die Meistersinger von Nürnberg and Heiner Müller’s innovative new production of Tristan und Isolde.
In 1991 Barenboim succeeded Sir Georg Solti as Music Director of the Chicago Symphony Orchestra; in 2006 he was named the orchestra’s “Honorary Conductor for life”. He became General Music Director of Berlin’s Staatsoper Unter den Linden in 1992 and “Chief Conductor for life” of its orchestra, the Berlin Staatskapelle, in 2000. In June 2019 not only was his Staatsoper contract renewed for a further five years, from 2022 to 2027, but he was announced as the first Honorary Conductor of the Berliner Philharmoniker. He also works regularly with the Wiener Philharmoniker, with whom he led the New Year’s Concert in 2009 and 2014. The range of Barenboim’s work is clearly reflected in his relationship with Milan’s Teatro alla Scala. After returning to the illustrious Italian institution as Principal Guest Conductor in 2007, he conducted many acclaimed opera productions, including Guy Cassiers’ new staging of The Ring, brought fresh energy to its chamber music series, and directed the Orchestra Filarmonica della Scala at home and on tour. He became Music Director at La Scala in 2011 and remained with the company until the end of 2014.
Daniel Barenboim’s life was changed by a chance meeting in the early 1990s with Edward Said, the Palestinian-American literary critic and public intellectual. He shared many of Said’s views on the future of the Middle East and supported his call for a peaceful resolution to the Israeli-Palestinian conflict, one based on dialogue, respect and mutual understanding. They became close friends and, in 1999, founded the West-Eastern Divan Orchestra, an ensemble comprising young musicians from the Middle East, including Israelis, Palestinians, Egyptians, Syrians, Jordanians and others. “The destinies of [these] people are inextricably linked,” noted Barenboim at the time, “so either we kill each other or we learn to live together.”
The West-Eastern Divan Orchestra has become a symbol of hope and a space for dialogue. It gained a permanent base in Berlin in March 2017 with the opening of the Pierre Boulez Saal, a centre for education through music housed within the Barenboim-Said Academy building. The Academy, which began teaching students in October 2016, was founded by Daniel Barenboim and is set to develop the legacy of his work with the late Edward Said, not least by offering young musicians from the Middle East an education in music and the humanities. Barenboim’s Boulez Saal project, observed Die Welt, stands “against intolerance and oppression” and “for free speech and common values – by questioning, judging anew, and especially by playing and listening together”. Berlin is also home to the Musikkindergarten which Barenboim founded in 2005. He established its guiding motto and mission, “Education through music, not musical education”, and continues to support its team of specialist teachers through regular visits.
Words about music and the civilising force of culture have played an increasingly important part in Daniel Barenboim’s mission as artist and educator. In 2006 he gave the BBC Reith Lectures, exploring the interdependent relationship between music and society. His autobiography A Life in Music heads a bibliography that also includes Parallels and Paradoxes, a series of discussions with Edward Said; Music Quickens Time, a collection of essays marked by what The New Yorker described as their author’s “heroic and hard-won” optimism; Dialogue sur la musique et le théâtre: Tristan et Isolde, co-authored with Patrice Chéreau.
Daniel Barenboim’s work as musician and humanitarian has been recognised with an array of prestigious awards and honours, including the titles of Grand Officier in France’s Légion d’Honneur and Knight Commander of the British Empire (KBE), Germany’s Grosses Verdienstkreuz mit Stern, Spain’s Príncipe de Asturias Prize (shared with Edward Said), Japan’s “Praemium Imperiale” for art and culture, Israel’s Wolf Foundation Arts Prize, the Evangelische Akademie’s Tolerance Prize, the Buber-Rosenzweig Medal, Willy Brandt Prize, Ernst von Siemens Music Prize, Herbert von Karajan Music Prize and the City of Cologne’s Konrad Adenauer Prize. He and the West-Eastern Divan Orchestra were also recently awarded the 2020 Rheingau Music Prize, with the jury praising their “invaluable contribution to cultural education and international integration”.
Barenboim celebrated his 75th birthday in 2017 (Deutsche Grammophon marked the occasion with the release of a 39-CD Anniversary Edition: Daniel Barenboim – The Solo Recordings), but continues to fulfil a busy recording, performing and touring schedule. Other recent Deutsche Grammophon releases include On my New Piano, a selection of works by Scarlatti, Beethoven, Chopin, Wagner and Liszt chosen for his first solo recording on the concert grand he designed with instrument-maker Chris Maene; Bruckner: The Complete Symphonies, with the Berlin Staatskapelle; and Hommage à Boulez, with the West-Eastern Divan Orchestra.
To mark the Debussy centenary Barenboim recorded his personal choice of the composer’s solo piano works, including Estampes, the Suite bergamasque and Book I of the Préludes, for an album released worldwide by DG in January 2018. His recording of the Mozart Piano Quartets, made live at the Pierre Boulez Saal with his son Michael, Yulia Deyneka and Kian Soltani, was released the following August. A month later, DG issued Barenboim’s second recording of the complete Brahms symphonies, this cycle set down with the Staatskapelle Berlin, again at the Pierre Boulez Saal (this time in studio conditions) – the first large-scale orchestral recordings to be made there. A 2-CD album of the complete Mozart Piano Trios, made with his son and Kian Soltani, was released in September 2019 (“The playing is lovely, alert and sensitive.” Limelight Magazine).
Celebrating both the 250th anniversary of Beethoven’s birth and the 20th anniversary of the West-Eastern Divan Orchestra, an album pairing the Seventh Symphony with the Triple Concerto for piano, violin and cello was released in May 2020. The recordings were made at concerts in Buenos Aires and Berlin, and for the Triple Concerto Barenboim was joined on stage by Anne-Sophie Mutter and Yo-Yo Ma. He followed this by again taking the helm of the Staatskapelle Berlin, conducting Dvorak’s Cello Concerto with soloist Kian Soltani for a recording released in August 2020.
Barenboim then returned to the role of solo pianist for his fifth complete survey of the Beethoven piano sonatas. He recorded the thirty-two-work cycle along with the Diabelli Variations at the Pierre Boulez Saal at the end of a three-month immersion in the scores resulting from the restrictions placed on live music by the coronavirus pandemic. The album is scheduled for release on 30 October 2020.
He has also continued his Beethoven 250 celebrations by recording the composer’s complete piano trios, a project for which he was joined once again by his regular trio collaborators Michael Barenboim and Kian Soltani. The album will be released digitally and as a 3-CD set on 27 November 2020.
Daniel Barenboim began the 2019–20 season by conducting Wagner’s Ring cycle, twice, at the Staatsoper Berlin. Other recent highlights include the Staatsoper’s productions of Die lustigen Weiber von Windsor and Samson et Dalila; West-Eastern Divan anniversary concerts, with Mutter and Ma, in Cologne, Paris and Berlin; performances of Beethoven’s Piano Concerto No.3 with the Berliner Philharmoniker and Kirill Petrenko; concerts with the Wiener Philharmoniker as part of Mozartwoche 2020; a Beethoven violin sonata cycle with Pinchas Zukerman at the Pierre Boulez Saal; and performances of Carmen at the Staatsoper. In April 2020 he gave several solo and chamber recitals (the latter with Michael Barenboim) at the Pierre Boulez Saal as part of Deutsche Grammophon’s online “Moment Musical” series, while in early June he gave three concerts at the Vienna Musikverein: Mozart’s Piano Concerto in B flat major, K595 with the Wiener Philharmoniker and two solo recitals of Beethoven sonatas. At the Salzburg Festival in August, he gave a Beethoven recital and a concert with the West-Eastern Divan Orchestra.
He launched the 2020–21 season by leading the Staatskapelle Berlin in a four-concert Beethoven symphony cycle. Future plans include Smetana’s Má Vlast with the Berliner Philharmoniker (22–24 October); another Staatskapelle Beethoven symphony cycle at the Paris Philharmonie (6‑8 & 10 November); Beethoven’s Diabelli Variations in recital in Barcelona, Madrid and Milan (1, 3 & 5 December respectively); and Beethoven piano trios with Michael Barenboim and Kian Soltani at the Paris Philharmonie (4 & 5 January 2021), Vienna Musikverein (11 & 12 January) and London’s Southbank Centre (16 & 17 January).
9/2020
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