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Daniel Barenboim
Daniel Barenboim

Pressemitteilung: Ein Leben für die Kunst: Daniel Barenboim wird 80 (DE/EN)

07.11.2022
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Ein Leben für die Kunst: Daniel Barenboim wird 80
»Er steht in der Tradition von Arturo Toscanini, Pablo Casals und Yehudi Menuhin als ein Gigant der klassischen Musik – ein Denker und moralisches Leuchtfeuer. Keiner ist wie er in unserer modernen Zeit.«
The Guardian (London)
Deutsche Grammophon ehrt den legendären Künstler zum 80. Geburtstag
Neuerscheinungen und Wiederveröffentlichungen zeichnen ein Bild seiner außergewöhnlichen Karriere
Deutsche Grammophon würdigt das überragende künstlerische Schaffen von Daniel Barenboim, der am 15. November seinen 80. Geburtstag begeht. Das bemerkenswerte Vermächtnis des großen Pianisten und Dirigenten steht im Mittelpunkt einer Kampagne, die drei Alben, zwei DG Stage-Konzerte und eine Reihe von e-Videos umfasst. Am 4. November hat das Label Barenboims neueste Interpretationen von Schumanns vier Symphonien mit der Staatskapelle Berlin veröffentlicht. Sie wurden an drei Abenden live in der Staatsoper Berlin mitgeschnitten und sind als Set mit zwei CDs und einer Blu-ray-Audio-Disc sowie digital erschienen, auch im immersiven Klangformat Dolby Atmos.
»Ich bin dankbar, dass Deutsche Grammophon mich zum 80. Geburtstag mit Einspielungen aktueller Aufführungen und einem Album aus den ersten Jahren unserer Zusammenarbeit beschenkt«, sagt Daniel Barenboim. »Ich denke, dass diese Aufnahmen einmal mehr deutlich machen, dass Musik eine Welt für sich ist – nie gleich, immer im Wandel, egal wie oft eine Komposition aufgeführt wird. Das ist das große Privileg eines Musikerdaseins: die Chance, jedes Mal etwas Neues zu lernen, obwohl wir dasselbe Stück spielen. Es ist auch ein Privileg, diese Erfahrung mit dem Publikum teilen zu dürfen.«
Den Auftakt der Hommage bildeten im Januar 2022 zwei Konzerte auf DG Stage. So spielte Daniel Barenboim mit seiner Jugendfreundin Martha Argerich ein Programm von Klavierduos. Später bot er Beethovens Tripelkonzert mit Anne-Sophie Mutter und Yo-Yo Ma dar und dirigierte das West-Eastern Divan Orchestra vom Klavier aus. Das bahnbrechende Ensemble zur Förderung des interkulturellen Dialogs hatte der Maestro genau 20 Jahre zuvor gemeinsam mit Edward Said gegründet.
Im Mai folgte eine Auswahl beliebter Zugaben des Pianisten, aufgenommen in seinem Pierre Boulez Saal in Berlin. Auf Encores sind Miniaturen von Albéniz, Chopin, Debussy, Liszt, Schubert und Schumann zu hören. Sechs Komponisten, die Barenboim seit Langem begleiten, vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt seines reichen Repertoires und zugleich von seiner einzigartigen Klangsprache. Im Juli erschien eine Wiederveröffentlichung seiner Lesart von Mendelssohns Liedern ohne Worte, die ursprünglich 1974 als 3-LP-Set erschienen war. Im November wurden die Jubiläumsveröffentlichungen dann mit den Symphonien von Schumann abgeschlossen.
Im Juli 1972 unterzeichnete Daniel Barenboim einen Vertrag über ein Dutzend Alben für Deutsche Grammophon. Zu seinen ersten Aufnahmen für das Label gehörten eine Auswahl von Brahms’ Klavierwerken und die Symphonie Nr. 4 von Bruckner mit dem Chicago Symphony Orchestra. In den folgenden beiden Dekaden legte er den Grundstein für seine beispiellose DG-Diskografie, darunter maßgebliche Aufnahmen von Wolfs Mörike-Liedern und Schuberts Winterreise mit dem legendären Bariton Dietrich Fischer-Dieskau; die Symphonien von Schumann und Bruckner mit dem CSO; Orchesterwerke von Debussy mit dem Orchestre de Paris; Werke für Violine und Orchester von Lalo und Berlioz mit Itzhak Perlman; Schumanns Klavierkonzert mit Arturo Benedetti Michelangeli; Musik von Alban Berg mit Pinchas Zukerman und Pierre Boulez sowie der erste von zwei Zyklen aller Klaviersonaten von Beethoven. Der zweite Zyklus wurde 2020 während des Lockdowns aufgenommen, nachdem Barenboim 2018 einen neuen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon unterzeichnet hatte.
Barenboims früheste Aufnahmen, die in den 1950er-Jahren und Anfang der 1960er-Jahre für Westminster und Command entstanden, wurden von Deutsche Grammophon wiederveröffentlicht. Die bis heute wachsende DG-Diskografie enthält somit auch wichtige erste Lesarten eines Pianisten, dessen Bühnendebüt im Alter von sieben Jahren mit tosenden Ovationen bedacht wurde. So wird erzählt, nach sieben Zugaben sei der kleine Daniel schließlich ein letztes Mal auf die Bühne gegangen und habe dem Publikum erklärt: »Es tut mir leid, ich habe alles gespielt, was ich kann.«
Seither hat der mehrfach preisgekrönte Künstler immer wieder unter Beweis gestellt, dass es nichts gibt in der Welt der Musik, was er nicht vermag. »Er ist einer der vielseitigsten Persönlichkeiten der Kultur in unserer Zeit«, bestätigte Opera Now. Nicht nur ist Barenboim ein gefeierter Solist und Dirigent, der im Opernhaus ebenso zu Hause ist wie im Konzertsaal, sondern auch ein engagierter Kammermusiker, der sowohl mit alten Freunden auftritt und Aufnahmen macht, etwa Martha Argerich, Yo-Yo Ma und Anne-Sophie Mutter, als auch mit jungen Virtuosen, zum Beispiel Kian Soltani oder seinem Sohn, dem Violinisten Michael Barenboim.
Barenboim ist auch ein angesehener Redner, Friedensaktivist und Verfechter der Musikerziehung. Zu der langen Liste seiner Ehrungen zählt nun ebenfalls der prestigeträchtige Gramophone Lifetime Achievement Award. In Videobotschaften, die bei der Preisverleihung am 5. Oktober in London gezeigt wurden, würdigten ihn seine Künstlerkollegen. So sagte Sir Simon Rattle, Barenboim personifiziere geradezu die Vollendung eines Lebenswerks und Sir Antonio Pappano beschied: »Sie sind der Beste!«
»Die Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim ist eine Ehre für das Label«, sagt Dr. Clemens TrautmannPresident Deutsche Grammophon. »Die intellektuelle Neugier, geistige Klarheit und brillante Kunstfertigkeit seines Musizierens können gar nicht genug gewürdigt werden und ebenso verhält es sich mit seinem Wirken als Humanist, Pädagoge, Neuerer und leidenschaftlicher Fürsprecher der Musik, die er durchaus als eine Kraft versteht, die Gutes in die Welt bringt. In diesem Jubiläumsjahr haben wir unterschiedliche Facetten seines kreativen Schaffens vorgestellt, erste Aufnahmen für das Label ebenso wie den jungen Zyklus Schumann’scher Symphonien mit der Staatskapelle Berlin oder die erlesenen Miniaturen aus dem Pierre Boulez Saal, seinem wegweisenden Berliner Zentrum zur Förderung von kulturellem Austausch und Dialog. Im Namen aller Mitarbeiter unseres Hauses wünsche ich dem Maestro zu seinem 80. Geburtstag alles Gute.«
 
 
 A Lifetime of Artistry: Daniel Barenboim Turns 80
“He stands in the tradition of Arturo Toscanini, Pablo Casals and Yehudi Menuhin as a classical music giant who is also a thinker and a moral beacon. In modern times there has been no one to compare with him.”
The Guardian (London)
Deutsche Grammophon continues its tribute to Daniel Barenboim in his 80th-birthday year
New releases and reissues reflect on the exceptional career of a legendary artist
Deutsche Grammophon is proud to be honouring the supreme artistry of Daniel Barenboim as he approaches his 80th birthday on 15 November. The great pianist and conductor’s remarkable legacy of recordings for the Yellow Label remains the focus of a major campaign comprising three albums, two DG Stage concerts and a series of e-video releases. On 4 November, DG will release Barenboim’s latest readings of Schumann’s four symphonies, recorded live with the Staatskapelle Berlin over three evenings at the Staatsoper Berlin. The album will be available both as a set comprising 2 CDs and 1 Blu-ray, and in digital format, including a Dolby Atmos version.
“I am grateful that Deutsche Grammophon has chosen to mark the year of my 80th birthday with recent performances as well as an album made during my early years with the label,” comments Daniel Barenboim. “I believe these recordings show how music exists as a world in itself, never the same twice, always changing, no matter how many times we perform a particular composition. This is the great privilege of being a musician, the chance to learn new things every time we play the same piece. And it’s a further privilege to be able to share this experience with audiences.”
The tribute began in January 2022 with two concerts streamed on DG Stage. The first saw Daniel Barenboim and his childhood friend Martha Argerich present a programme of piano duos, while the second featured a performance of Beethoven’s Triple Concerto given to mark the 20th anniversary of the West-Eastern Divan Orchestra – the groundbreaking ensemble the maestro co-founded with Edward Said in 1999 to promote intercultural dialogue. Barenboim was joined by Anne-Sophie Mutter and Yo-Yo Ma as he directed the orchestra from the piano.
These were followed in May by the release of a brand-new selection of the pianist’s favourite encores. Specially recorded in Barenboim’s Pierre Boulez Saal in Berlin, Encores features miniature masterpieces by Albéniz, Chopin, Debussy, Liszt, Schubert and Schumann. These six composers, long close to Barenboim’s heart, give an idea of the sheer variety of his vast repertoire, and each piece is conveyed in his inimitably idiomatic and communicative style. Encores was followed in July by the reissue of his sublime interpretations of Mendelssohn’s Lieder ohne Worte (“Songs Without Words”), which originally came out in 1974 as a 3-LP set. An outstanding trilogy of anniversary-year releases will be rounded off on 4 November with the issue of the Schumann Symphonies album.
In July 1972, Daniel Barenboim signed a contract to make a dozen albums for Deutsche Grammophon. His first recordings for the label included a selection of Brahms piano works and Bruckner’s Symphony No. 4 with the Chicago Symphony Orchestra. Over the next two decades he built the foundations of a remarkable catalogue for the Yellow Label, including landmark recordings of Wolf’s Mörike-Lieder and Schubert’s Winterreise with the legendary baritone Dietrich Fischer-Dieskau; the symphonies of Schumann and Bruckner with the CSO; Debussy orchestral works with the Orchestre de Paris; works for violin and orchestra by Lalo and Berlioz with Itzhak Perlman; Schumann’s Piano Concerto with Arturo Benedetti Michelangeli; music by Alban Berg with Pinchas Zukerman and Pierre Boulez; and the first of two cycles for DG of Beethoven’s complete piano sonatas. The second was recorded during lockdown in 2020, Barenboim having signed a new exclusive contract with DG in 2018.
His very first recordings, made in the 1950s and early 1960s for the Westminster and Command labels, have been reissued by the Yellow Label. A still growing DG discography therefore also now includes important early interpretations from a pianist whose first public performance, given when he was just seven, was greeted with a lengthy standing ovation. Legend has it that after playing seven encores, the little boy went back on stage one last time and said to the audience, “I’m sorry, I’ve played everything I can!”
Since then, the multi-award-winning Barenboim has proved there is nothing he cannot do in the world of music. As noted by Opera Now, “He’s one of the most versatile cultural figures of our time.” Not only an acclaimed soloist and a conductor as much at home in the opera house as he is on the concert stage, he is a dedicated chamber musician, performing and recording with old friends such as Martha Argerich, Yo-Yo Ma and Anne-Sophie Mutter, and younger virtuosos such as Kian Soltani or his violinist son Michael.
He is also a respected speaker, peace activist and champion of music education, whose long list of honours now also includes the prestigious Gramophone Lifetime Achievement Award. In a special video tribute to Barenboim played at the awards ceremony in London on 5 October, an array of his fellow artists sent messages to him, with Sir Simon Rattle calling him “the personification of lifetime achievement” and Sir Antonio Pappano ending his homage with the simple words “You’re the tops!”.
“We are truly privileged to work with Daniel Barenboim at the heart of the Yellow Label,” says Dr Clemens TrautmannPresident Deutsche Grammophon. “The intellectual curiosity, spiritual insights and mature artistry of his music-making deserve every accolade, as does his work as a humanitarian, educator, innovator and passionate advocate for music as a force for good in the world. During this anniversary year, we have presented multiple facets of his creative work, ranging from a reissue of one of his earliest recordings for DG to the brand-new Schumann symphony cycle with the Staatskapelle Berlin, as well as the piano encores album made at the Pierre Boulez Saal, his pioneering centre for the promotion of cultural exchange and dialogue in Berlin. On behalf of everyone at Deutsche Grammophon, I should like to wish the Maestro a very happy and peaceful 80th birthday.”

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