„Man kann die Ur-Schwingung der Panflöte spüren. Ihr Spiel bewegt Manschen dazu, sich in sich selbst zu kehren und Gedanken über das eigene Ich zu erlauben.“
Frauen wie sie trifft man sehr selten. Eine Frau wie Daniela De Santos, Musikerin aus Augs-burg mit spanischen Wurzeln. Die Panflötistin gewann 1996 mit dem Titel „Monte Christallo“ den Grand Prix der Volksmusik. Eine Veranstaltung, der immer wieder vorgeworfen wird, sie sei mit Klischees geradezu zugekleistert. Daniela De Santos entspricht so überhaupt nicht dem Typ Mensch und Künstlerin, den man in diesem Zirkus aus besungenen Berggipfeln und rosa Brillen erwartet.
Seit den frühen 90er Jahren ist die Panflöte ihre musikalische Welt. Sie beschäftigt sich seit-her intensivst mit dem Instrument. Sie ist wissbegierig. Lernt gerne. Das, was gemeinhin unter „erlernen“ verstanden wird, entwickelte sich bei Daniela De Santos zur Suche nach den Zu-sammenhängen. Zu steten Fragen nach dem „Wie?“ und „Warum?“, Dinge in Beziehungen zu setzen, sofort wieder zu hinterfragen und stets auf der Suche nach dem Schlüssel zu sein.
„Da spielt die Panflöte eine elementare Rolle“, sagt sie und erklärt, dass die Magie, die von diesem Instrument ausgeht, auch unter dem Mikroskop sichtbar wird. „Ein Wassertropfen, der tiefgefroren vom Spiel der Panflöte erreicht wird, verändert seine kristalline Struktur. Das kann man sehen. Ebenso funktioniert es bei uns Menschen.“
Die Musik und das Spiel dieses Instrumentes hat in ihrem Leben eine ganz besondere Bedeu-tung eingenommen. Aus dieser Wechselwirkung entwickelte sie einen ganz speziellen, bisher noch nie gehörten Flötenklang. Ein leichter irischer Einschlag, ein Hauch Esoterik, Ethno-Elemente und die Leichtigkeit schöner Melodien zeichnen diesen Sound aus. Gemeinsam mit den Produzenten Toni Kellner und Rudolf Müssig geht sie nun daran, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Zuhörer das Instrument und die daraus entlockten Töne neu zu entde-cken. „Wir holen die Panflöte raus aus dem Eck der Berieselungsmusik und wollen sie ihrer ureigenen Bedeutung zuführen. Sie ist für mich als Musikerin und für das Publikum ein Ticket für eine Reise ins innere ich.“
Lange wurde produziert, im Tonstudio ausprobiert, Arrangements erarbeitet und diese wieder verworfen. „Es ist uns gelungen, unsere Visionen nach neuem Klang in einem einzigartigen Sound umzusetzen.“ erzählt uns der A&R Mann Toni Kellner.
Das Ergebnis ist eine sehr frische, aber doch vertraute Reise ins Reich der Sinne. De Santos hat sich z.B. mit „Muondo Nuevo“ einem Thema des Komponisten Antonin Dvorak auf neue Weise angenommen. Oder die Geschichte der „Amelia,“ dem Schiff, welches mit irischen Auswanderern an Bord auf dem Weg in Richtung neuer Welt mit Mann und Maus im Meer versank. Der Ganze Bogen der Dramatik ist darin spürbar: Glaube, Hoffnung, Liebe, Verzweif-lung und Tod.
Einen besonderen Soundtrack für Filme, die sich nur im Kopf abspielen können, bietet der Titel „Makarioe“. Die Musik schwebt in sich und entwickelt ihre eigene Aura. Schmetterlinge, ein Kolibri im bolivianischen Dschungel, Wassertropfen fallen in Zeitlupe in kristallklare Berg-seen… „Makarioe“, das Wort, der Name ist Kunstsprache. „Makarioe“ ist auch das Türschild, welches über einer Pforte den Weg in eine neue musikalische Welt weist. Eine Welt, wo Be-rieselungsmusik vor der Tür zu bleiben hat.
Aktuelles Album:
“The New Sound of Pan”
Best.-Nr. CD 9814250