Mit ihrem »weichen, strahlenden Sopran«, ihrer »phänomenalen Musikalität«, »zielsicher komischen und doch ungemein ergreifenden« Darstellung sowie jugendlicher Frische und körperlicher Präsenz ist Danielle de Niese regelmäßig in den berühmtesten Opernhäusern und Konzertsälen zu Gast. Das erste, 2007 unter ihrem Exklusivvertrag mit Decca erschienene Album Händel Arias sowie das zwei Jahre später nachfolgende Mozart Album waren internationale Erfolge.
Ihre Karriere nahm einen vielversprechenden Anfang, als sie mit 18 Jahren als jüngste Künstlerin überhaupt in das Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera aufgenommen wurde. Ein Jahr später gab sie ihr Hausdebüt als Barbarina in Jonathan Millers Neuinszenierung von Le nozze di Figaro mit Renée Fleming, Bryn Terfel und Cecilia Bartoli unter der Leitung von James Levine. Bald darauf folgten wichtige Operndebüts an der Nederlandse Opera, beim Saito Kinen Festival und an der Pariser Opéra. Den großen internationalen Durchbruch erreichte sie dann 2005 als Cleopatra bei ihrem Glyndebourne-Debüt in David McVicars Inszenierung von Händels Giulio Cesare. Die New York Times schrieb über ihre Leistung: »Ihr absolut sicherer Gesang ist ein einziger Genuss … Sie vermittelt den Eindruck reiner Lebensfreude und Perfektion, für die Augen wie für die Ohren.«
Seither feierte Danielle de Niese Erfolge an der Pariser Opéra, dem Opernhaus Zürich, der Nederlandse Opera, San Francisco Opera und Lyric Opera in Chicago, um nur einige zu nennen. Im Konzertsaal ist sie u. a. mit den New Yorker Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, National Symphony Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra und der Academy of St Martin in the Fields aufgetreten.
In der Saison 2009/10 kehrte Danielle de Niese an die Metropolitan Opera zurück und sang in derselben Produktion von Le nozze di Figaro, in der sie dort debütiert hatte, diesmal die Partie der Susanna. Andere wichtige Opernverpflichtungen waren L’incoronazione di Poppea am Teatro Real, Händels Semele am Théâtre des Champs-Élysées, Giulio Cesare in Glyndebourne sowie Susanna in Le nozze di Figaro an der Lyric Opera in Chicago. Zudem sang sie auf Europatournee ein reines Händel-Programm, begleitet von dem auf Originalinstrumenten spielenden Ensemble Il Giardino Armonico.
Die Saison 2010/11 begann für die Sängerin mit Auftritten als Susanna in Le nozze di Figaro an der San Francisco Opera unter Nicola Luisotti, es folgten Despina in Così fan tutte unter Leitung von William Christie an der Metropolitan Opera und die Titelrolle in Händels Rodelinda unter Nikolaus Harnoncourt am Theater an der Wien. Im Juni 2011 kehrt sie nach Glyndebourne zurück, um erstmals die Adina in L’elisir d’amore zu singen.
Danielle de Niese wurde als Tochter sri-lankischer und niederländischer Eltern in Australien geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sie schlug das Publikum bereits als Teenager in den Bann, als sie bei einem Fernsehsender in Los Angeles wöchentlich eine kunstorientierte Sendung für Jugendliche präsentierte, wofür sie mit einem Emmy Award ausgezeichnet wurde. Sie erhielt Tanz-, Klavier- und Musikunterricht an der renommierten Colburn School in Los Angeles und nahm an den Sommerkursen in Tanglewood, Aspen und Marlboro teil, bevor sie 1997 nach New York ging, um an der Mannes School for Music zu studieren.
Die Nederlandse Opera verlieh Danielle de Niese den »Prix d’Amis« für die beim Publikum beliebteste Interpretin der vergangenen Spielzeit. 2008 erhielt sie den Echo-Preis in der Kategorie »Nachwuchs-Künstlerin des Jahres« sowie den Orphée d’or der Académie du Disque Lyrique für ihr Album Handel Arias. Ihre viel gepriesene zweite Aufnahme, The Mozart Album, kam 2009 heraus, und Diva erschien im Juli 2010 in Großbritannien. Beauty of the Baroque – ein Album mit beliebten Arien aus der englischen, deutschen und italienischen Musik, begleitet von The English Concert unter Leitung von Harry Bicket – steht im Juni 2011 zur Veröffentlichung an.
3/2011