Eliot Sumner besitzt eine unfassbare Stimme. Musik macht sie, seit sie fünf Jahre alt ist. Und trotzdem plante sie, Köchin zu werden. Dieses Vorhaben durchkreuzte allerdings ein Unfall, bei dem sie ihren Geruchssinn verlor. Dann also doch Musik, dachte sich das zierliche Londoner Mädchen. Doch noch immer scheute sie sich vor den Vergleichen mit dem übermächtigen Vater: Wer möchte schon mit
Sting verglichen werden? Stimme: ähnlich, Instrument: Bass – das machte es noch schwerer.
Sie begann mit ihrer Band
I Blame Coco, nahm fürs Debüt “
The Constant” einen Hit mit Robyn auf – “
Caesar” wurde ein Pop-Song für die Indie-Tanzfläche. Nebenbei trat Eliot als Model in Erscheinung. Doch die Künstlerseele in ihr befriedigte beides nicht. Sie wollte mehr. Ganz sie selbst sein. Inzwischen läuft sie Männer-Modenschauen und die Musik unter ihrem eigenen Namen stellt sie klanglich in den Schatten. In dem Sinne, dass es auf “
Information” eine ganze Runde düsterer klingt, also noch mit I Blame Coco. Die Indie-Tanzflächen kann auch dieses Album locker bespielen. Allerdings eher in den Stunden dazwischen. “Information” bringt Musik für die Zeit des Tages, in der sich Melancholie mit Sehnsucht paart.
Dunkel und doch hoffnungsvoll – die Songs auf “Information”
Der Bass steht neben Eliots tiefer Stimme oft im Vordergrund; Synthies drängen nach vorne das Schlagzeug treibt. Ein beispielhafter Song für diesen Aufbau ist der bereits vorab veröffentlichte Track “
I Followed You Home” Die Stimmung auf Eliot Sumners Debüt erinnert stark an das wundervoll durchkomponierte
Erstlingswerk der
White Lies. Nur dass bei Elliot die Facetten in anderem Licht schimmern. Hoffnungsvoller, wie auf “
Let My Love Lie On Your Life” mit seinem wunderbar aufgedrehten Chorus.