Erwin Schrott, einer der erstaunlichsten Sänger auf der Opernbühne heute, wird in Europa und Amerika als einer der aufregendsten und charismatischsten Künstler seiner Generation gefeiert. Besonders seine bezwingenden Darstellungen des Don Giovanni und des Leporello in Don Giovanni sowie der Titelrolle von Le nozze di Figaro haben, zusammen mit seinem dunklen, samtigen und sinnlichen Bass-Bariton, einen wahren Begeisterungstaumel bei Kritikern und Publikum ausgelöst. Er ist inzwischen an den angesehensten Opernhäusern der Welt aufgetreten, darunter der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House Covent Garden, der Opéra National de Paris, der Washington Opera, dem Teatro Colón Buenos Aires, dem Théâtre Royale de la Monnaie, dem Teatro Comunale Florenz, der Los Angeles Opera und vielen anderen.
Der 1972 in Montevideo, Uruguay, geborene Erwin Schrott debütierte 22-jährig offiziell in Montevideo als Roucher in Andrea Chénier. Daraufhin wurde er ans Teatro Municipal in Santiago eingeladen, wo er erstmals in einigen Hauptrollen auftrat, darunter als Timur in Turandot, Colline in La Bohème, Sparafucile in Rigoletto und Ramphis in Aida.
1996 erhielt Schrott ein Studienstipendium für Italien und debütierte dort kurz darauf am Teatro Regio Turin in Boris Godunov. 1998 fand Schrott blitzartig internationale Beachtung, als er den ersten Preis sowohl des Publikums als auch der Jury beim internationalen, von Plácido Domingo geförderten und organisierten Operalia Wettbewerb gewann. Beachtliche Debüts schlossen sich in rascher Folge an, und bis 2000 war er bereits an wichtigen internationalen Opernbühnen aufgetreten – in der Arena di Verona, der Wiener Staatsoper, der Met, der Washington Opera, der Opéra National de Paris, dem Teatro Comunale Florenz, in Nizza und Hamburg – und hatte dabei in den verschiedensten Opern gesungen, darunter Macbeth, Rigoletto, Don Giovanni, La Bohème, L’elisir d’amore und Turandot.
In den folgenden Jahren entwickelte Schrott die Rollen weiter, in denen er bereits aufgetreten war und brachte größere Vielfalt in sein Repertoire mit einigen wichtigeren Debüts: in zwei Bellini-Partien, Rodolfo in La sonnambula in Rio de Janeiro und Giorgio in I puritani für sein Debüt am Teatro Carlo Felice in Genua; in einer Neuinszenierung von Macbeth unter Antonio Pappano 2001 am Théâtre de la Monnaie Brüssel; 2002 als Colline an der Chicago Lyric Opera; als Banquo am Royal Opera House Covent Garden; als Narbal beim Maggio Musicale Fiorentino in der Neuinszenierung von Hector Berlioz' Oper Les Troyens unter Zubin Mehta; als Méphistophélès in Faust, in Tschaikovskijs Oper Eugen Onegin; als Escamillo in Carmen sowie in den Partien der vier Schurken in Les Contes d’Hoffmann. Schrott hat inzwischen auch seinen Konzertauftritten Schlüsselwerke hinzugefügt – Verdis Requiem am Teatro Real in Madrid und Rossinis Stabat Mater mit dem Israel Philharmonic Orchestra. Im September 2003 trat Schrott am Royal Opera House Covent Garden als Leporello in Don Giovanni unter Antonio Pappano auf, wo er mit einmütigem Beifall empfangen wurde. Sein erster Auftritt an der Mailänder Scala erfolgte sodann als Pharaon in der neuen Produktion von Rossinis Moïse et Pharaon unter Riccardo Muti. Im Frühjahr 2003 sang er erstmals die Titelrolle von Don Giovanni in Aufführungen an der Washington Opera und gab 2004 sein Rollendebüt als Figaro in Le nozze di Figaro.
Erwin Schrott ist weiterhin ein regelmäßiger Gast an der Wiener Staatsoper, in Los Angeles, an der Metropolitan Opera und am Covent Garden. Die Spielzeit 2007/2008 begann er mit der Titelpartie in Le nozze di Figaro an der Met, wo er wieder von der Kritik und vom Publikum für sein witziges und verschmitztes Rollenporträt gelobt wurde. Er wird dieselbe Partie in Sevilla singen und in der Rolle des Pagano in I lombardi in Neapel auftreten. In diesem Sommer wird er bei den Salzburger Festspielen als Leporello in Don Giovanni debütieren. Zu seinen Engagements in künftigen Spielzeiten gehören die Titelrolle in Don Giovanni an der Met, Le nozze di Figaro in Wien sowie Escamillo (Carmen) an der Scala unter Daniel Barenboim.