Florian Künstler | Biografie

Biografie 2025

Florian Künstler

“Du bist nicht allein” (Album)

VÖ: 21.03.25

Du bist nicht allein – vier Worte voller Trost und Zuversicht, mit denen Florian Künstler wie kein anderer deutscher Musiker das Lebensgefühl dieser Tage einfängt. Eine von Ängsten, gegenseitiger Entfremdung und Einsamkeit geprägte Atmosphäre, der der norddeutsche Singer-Songwriter auf seinem neuen Album jede Menge Hoffnung entgegensetzt. Lieder wie eine feste Umarmung, die er nun an sein Publikum weitergibt. 
Florian Künstler ist ein aufmerksamer Beobachter. Nicht nur seiner persönlichen Befindlichkeiten, sondern auch der Welt um ihn herum. Das war schon zu seiner Zeit als Straßenmusiker so, der wohl härtesten Schule überhaupt. Weit abseits der gerne verklärten Lebenskünstlerromantik, die Leidenschaft und Spielfreude hauptsächlich mit Menschenkenntnis belohnt. Heute hören ihm durchschnittlich über eine Million monatlicher Spotify-Nutzer:innen zu und auch bei gefeierten Festivalauftritten sowie einer restlos ausverkauften Headliner-Tour hat Florian Künstler seine Fans im vergangenen Jahr mit Tracks wie dem über 80 Millionen mal gestreamten „Kleiner Finger Schwur“, der Handy-Schwenk-Hymne „Tausende mehr“ oder dem ergreifenden Lovesong „Weiße Haare“ begeistert, mit der er Ende 2024 einen weiteren Vorboten seines nun vorliegenden, zweiten Albums veröffentlicht hat. 
„Du bist nicht allein“ ist ebenso Selbstgespräch wie auch Kommunikation mit seinem Umfeld. Der feste Entschluss, sich der Stille, der Isolation und allem anderen entgegenzustellen, was uns lähmt, uns spaltet und belastet. Stattdessen (Rück)Besinnung auf das Gute, Schöne und Erhaltenswerte, für das es sich lohnt zu leben. Ein Blick nach innen, den der zwischen optimistischem Realismus und realistischem Optimismus pendelnde Musiker in seiner geerdeten Mischung aus aufs Wesentliche reduzierter Singer-Songwriter-Intimität und packendem Deutschpop kanalisiert. „Viele Menschen fühlen sich alleine in diesen Zeiten. Da bin ich keine Ausnahme“, so Florian Künstler. „Man wird täglich mit schlimmen Nachrichten konfrontiert und zieht sich immer weiter in sein schwarzes Loch zurück. Obwohl sich jede:r auf seine Art verloren vorkommt, machen wir doch im Grunde alle das Gleiche durch. Diesen Gedanken finde ich irgendwie beruhigend. Oft kann es helfen, sich auf das eigene Leben zu konzentrieren und auf das, was man hat. Auf die Partnerin oder den Partner, die Familie und Freunde. Den inneren Kern, der einem in Krisenzeiten wie diesen Halt gibt.“
Halt in Krisenzeiten – ein Motto, das in Florian Künstlers Liedern nicht selten mit Perspektivwechseln und neuen Sichtweisen verbunden ist, wie der an Schleswig-Holsteins Ostseeküste beheimatete Geschichtenerzähler bereits auf Vorab-Outtakes wie dem emotionalen „Ey du da oben“, der dankbaren Bespiegelung „Das Leben hier vermissen“ oder dem eindringlichen „Das größte Kompliment“ demonstriert hat. Auch, wenn er in seinen Stücken nicht immer eine einfache Lösung anbietet, ist doch die Selbsterkenntnis oft der erste Schritt zur Veränderung. „Ich neige dazu, in allem erstmal das Negative zu sehen“, fährt der Sänger fort. „Manchmal muss ich mich regelrecht zwingen, die Dinge mit anderen Augen zu betrachten, um das Positive zu erkennen. Auch wenn es mir nicht immer leichtfällt. Mit dem Album möchte ich meinen Fans Mut machen, sich ebenfalls auf neue Blickwinkel einzulassen.“ 
Ein Mindset zwischen Stärke und Verletzlichkeit, Leiden und Katharsis, den Florian Künstler mit verschiedenen Produzenten und Songwritern authentisch eingefangen hat; darunter Jules Kalmbacher (Alice Merton, Joris, Elif), Jens Schneider (Sarah Connor, Max Giesinger, Wincent Weiss) oder David Jürgens (Christina Stürmer, Mark Forster, Alvaro Soler). Ein Wechselbad aus rohen, ungefilterten Emotionen, die heute in ihrer ursprünglichen Intensität zu hören sind, wie sie im Studio entstanden. „Die meisten Gesangsaufnahmen sind First-Takes. Alles ist echt, nichts wurde für die Recordings reproduziert oder nachbearbeitet, sondern ist so zu hören, wie ich es gefühlt habe. Ich mache mich buchstäblich nackt und lasse alles raus. Beim Songwriting versuche ich, meinen Schmerz in Worte zu packen, um nicht von ihm aufgefressen zu werden. Ich transformiere diese Emotionen in etwas Produktives. Es geht mir darum, zu zeigen, dass alle Gefühle erlaubt sind. Es ist erlaubt, glücklich zu sein und es ist erlaubt, traurig zu sein. Das alles gehört zum Leben. Auch bei meinen Konzerten sehe ich Fans, die ebenfalls die eine oder andere Träne verdrücken. Obwohl jede:r eigene Geschichten mit meinen Stücken verbindet, bedeutet diese Offenheit für mich ein großes Geschenk.“
Ein Geschenk, das Florian Künstler auf „Du bist nicht allein“ in Form von 17 Tracks zurückgibt, wie er schon mit dem Album-Opener, der kraftvollen Poprock-Hymne „Verzeih dir selbst“ zeigt: Einem direkt unter die Haut gehenden Monolog über Fehler und neu gefundene Selbstliebe. Und darüber, immer offen zu bleiben für Veränderungen. „Im Text blicke ich zurück auf eine extrem schwierige Lebensphase, in der ich kurz davor war, auf die schiefe Bahn zu geraten. Ich war von Leuten umgeben, die nicht gut für mich waren und hatte eine wahnsinnige Wut auf die ganze Welt. Heute würde ich meinem 18-jährigen Aggro-Ich raten, lieber einen anderen Weg zu gehen. Ich bin zwar nochmal mit einem blauen Auge aus der Sache rausgekommen, es hätte aber auch leicht anders enden können. Damals habe ich von einem Freund eine zweite Chance bekommen, für die ich sehr dankbar bin. Ich möchte zeigen, dass man Dinge ändern kann, wenn man will.“
Dankbarkeit, die sich auch durch die Ballade „Stille Kämpfer“ zieht, die der ausgebildete Rettungssanitäter allen „unsichtbaren“ Frauen und Männern gewidmet hat, die sich jeden Tag dafür einsetzen, die Welt ein bisschen besser und lebenswerter zu machen. Eine Art der Zivilcourage, vor der sich Florian Künstler insbesondere in dem gesellschaftskritischen Appell „Mensch zu sein“ verneigt, der von den Worten Margot Friedländers inspiriert wurde . „Sie hat in einem TV-Interview gesagt, dass es kein christliches, jüdisches oder muslimisches Blut gibt, sondern nur menschliches. Ich saß in Tränen aufgelöst vor dem Fernseher und fragte mich, was es eigentlich heißt, ein Mensch zu sein. Niemand sollte sich wegen seiner Hautfarbe, Religion, Herkunft, sexueller Definition oder dafür schämen müssen, wen er oder sie liebt. Jede:r hat das Recht, sich frei zu entfalten, gehört und gesehen zu werden. Die goldenen Stolpersteine und Mahnmale erinnern uns jeden Tag daran, dass diese Freiheit nicht selbstverständlich ist und dass wir momentan wieder auf dem besten Weg zurück in diese dunklen Zeiten sind. Menschen wie Margot Friedländer mussten Gräuel durchleiden, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Wir dürfen uns nicht von denen täuschen lassen, die diese schreckliche Zeit verdrängen wollen!“
Ein Ringen mit der Vergangenheit und dem Lauf der Zeit, das Florian Künstler auch in der zu Herzen gehenden Liebeserklärung „Weiße Haare“ und dem bittersüßen „Vergänglichkeit“ thematisiert, bevor er sich auf der rührenden Akustikballade „Papa“  und dem nachdenklichen „Kein Kind der Welt“ mit dem Verlust der Eltern auseinandersetzt. Ein unvermeidlicher Moment des Erwachsenwerdens und die Realisierung, dass alles endlich ist. „Gerade bei den Jungs galt es früher als `unmännlich`, seine Gefühle zu zeigen. Das führte bei mir dazu, dass sich meine unterdrückten Ängste nur noch verstärkt haben. Das war die wohl schlimmste Zeit meines Lebens, in der ich viel gelernt habe. Ich finde es wichtig und richtig, sich diesen Emotionen zu stellen“, wie der Musiker auch dem tiefgründigen „Völlig ok“ und der treibenden Pop-Nummer „Stille“ beweist. 
Selbstkonfrontation, vielleicht auch Selbstreinigung, bevor Florian Künstler wieder mit positivem Blick nach vorne schaut. Ob auf der akustischen Postkarte „Salz in der Luft“, auf der er im Duett mit Sängerin Wilhelmine die Welt von ganz oben betrachtet, dem folkpoppigen Freundschaftslied „Ich wie du “, mit dem das Album auf sein verdientes Happy-End hinsteuert. „Manchmal ist man ein wenig betriebsblind für Auswege und Problemlösungen,“ so Florian abschließend. „Während der Aufnahmen zu diesem Album hat sich vieles gelöst, was sich über die letzten Jahre in mir aufgestaut hat. Ich habe gemerkt, dass es so wie bisher nicht mehr weitergehen konnte. Im Titelsong heißt es `es fühlt sich an wie sterben`. Ich kenne dieses Gefühl leider nur zu gut. Bis ich gemerkt habe, dass ich nicht allein bin. Wir müssen uns nur umschauen und zulassen, dass uns geholfen wird. Und auch wir können anderen Menschen helfen, sich nicht mehr verloren zu fühlen. Füreinander da sein, sich gegenseitig helfen und unterstützen. Wir sind nicht allein. Wir sind viele. Und zusammen können wir viel verändern! Wann, wenn nicht jetzt?“
Album “Du bist nicht allein“ – Link: https://umg.lnk.to/DBNA 

FLORIAN KÜNSTLER
DU BIST NICHT ALLEIN TOUR 2025

Alle Tourdaten findet ihr hier: https://www.florian-kuenstler.de/#Tour
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