“Bis heute gilt er als vielleicht größter lyrischer Tenor des 20. Jahrhunderts, mit Sicherheit aber als einer der bedeutendsten deutschen Sänger. Als Luciano Pavarotti während eines Interviews im Jahre 1990 gefragt wurde, wer für ihn der herausragendste Tenor der Geschichte sei, antwortete er: ‘Fritz Wunderlich’.”
Das sagt Wikipedia über den Tenor, der am 26. September seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte. Doch was sagen sechs ausgewählte Opernstars aus Vergangenheit und Gegenwart über den Ausnahmesänger?
In den kommenden sechs Wochen finden Sie hier die Antwort und können sich auch einen klingenden Eindruck verschaffen, warum Fritz Wunderlich bis heute diesen legendären Ruf unter Kollegen, Kritikern und Klassikfans genießt. Jedesmal präsentieren wir Ihnen dazu auch exklusiv ein Stück aus der aufwendig gestalteten Jubiläumsedition “Der unvergessene Fritz Wunderlich”.
In dieser Ausgabe lesen Sie, was Anneliese Rothenberger über Fritz Wunderlich zu sagen hat:
„Ich werde nie vergessen, wie ich Fritz Wunderlich zum ersten Mal traf. Ich war so beeindruckt, dass ich ihn nach einer Probe ansprach und fragte: “Sagen Sie, haben Sie hinten einen elektrischen Anschluss oder wie machen Sie das? Sie singen ja drei Phrasen in einem Atem!“ Er war einfach der beste deutsche Tenor seiner Zeit und er ist ja bis heute nicht ersetzt. Da müssen Sie schon drei engagieren, die dann vielleicht das bringen, was er alleine gekonnt hat.“
Hören Sie in dieser Ausgabe einen Titel aus dem Wunderlich Album “Live on Stage”: Track Nr. 3 W.A. Mozart, Die Zauberflöte: "Soll ich dich, Teurer, nicht mehr sehn?”
In der letzten Folge erschienen:
Rolando Villazón: „Das Erlebnis, Fritz Wunderlichs Stimme zum ersten Mal zu hören, war fantastisch. Die Schönheit des Gesangs und die Schönheit der Stimme waren schier unglaublich. Und das erstaunliche ist doch, wie modern sowohl Technik als auch Klang heute noch wirken. Was Dirigenten, Publikum und Kritiker heute von einem Sänger erwarten, entspricht eins zu eins dem, wie Fritz Wunderlich bereits in den 50er- und 60er- Jahren gesungen hat.“
Nicolai Gedda (*1925): „Wenn man zum Beispiel deutsche Lieder, insbesondere Schubert, von einem Tenor gesungen hört, kann man alles vergessen, wenn man mal die Aufnahmen von Fritz gehört hat. Was er gemacht hat – da kommt keiner ran. Ich glaube, das wird unerreicht bleiben.“
Joseph Calleja: „Seine Aufnahmen des italienischen Repertoires in deutscher Sprache demonstrieren: Wäre er nicht auf der Höhe seiner Kunst Opfer eines so tragischen Unglücksfalls geworden, hätte er vielleicht sogar unsere Art, sich mit der Vokalmusik in der Originalsprache des Komponisten auseinander zu setzen, neu definiert. Wie schade, dass ich zu spät auf die Welt kam, um ihn auf der Bühne erleben zu können.“