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Knef trifft Mahler

21.02.2002
Tausende nahmen dieser Tage von ihr Abschied. Hildegard Knef war eine der großen Gestalten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ihre Lieder zauberten den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Sie liebte das Chanson, das Kabaret, die Literatur, aber auch die klassische Musik und deren Theatralik. Im Frühjahr erscheint eine CD-Box mit dem Titel “Hildegard Knef trifft Gustav Mahler”. Eine kleine Vorschau.
Hildegard Knefs Begeisterung für Gustav Mahler reichte weit in ihre Jugend zurück. Es muss kurz nach Kriegende gewesen sein, als sich die ersten Musiker einfanden, um im zerbombten Deutschland dem Menschen mit Kultur ein Fünkchen Mut zu machen. Damals hörte eine junge, aus Ulm in die Hauptstadt gezogene Schauspielerin ein Konzert mit Werken von Gustav Mahler. Sie erinnerte sich später nicht mehr daran, wer tatsächlich auf der Bühne gestanden hat. Nur der Eindruck einer gefühlsmächtigen, bedeutungsschweren Musik zum richtigen, wichtigen Zeitpunkt blieb Hildegard Knef im Gedächtnis.
 
Dann folgte die steile Karriere, erst als Trickfilmzeichnerin, Schauspielin, schließlich als Sängerin und Buchautorin. Mit lakonischer Stimme und hintergründigem Humor kommentierte sie die Stärken und Schwächen der Wirtschaftswunderkultur und wurde zuletzt selbst ein Teil davon. Und doch waren es die frühen Erinnerungen, die sie prägten. Als die Deutsche Grammophon bei Hildegard Knef nachfragte, ob sie im Rahmen der Reihe “…trifft…” eine Zusammenstellung mit Stücken ihres Lieblingskomponisten machen wollte, sagte sie zu und wählte Gustav Mahler. Die Auswahl, die sie traf, und die Gedanken, die sie dazu formulierte, erscheinen nun posthum als kleines Erinnerungsbrevier einer großen Frau.

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