Seit in den 1990er Jahren die große Renaissance der Jazzvokalistinnen begann, wurde die internationale Szene von einer geradezu schwindelerregenden Anzahl immer wieder neuen Namen überflutet. Sich aus diesem Meer an Sängerinnen herauszuheben und ein eigenes, unverkennbares Profil zu gewinnen, ist nicht einfach. Der US-Amerikanerin Jane Monheit ist dies indes ziemlich schnell gelungen. Gerade einmal zwanzig Jahre alt war Monheit, als sie 1998 beim Gesangswettbewerb des Thelonious Monk Institute den zweiten Platz belegte. Zwei Jahre später nahm die aus Long Island stammende Sängerin für das kleine, aber rührige New Yorker Label N-Coded ihr Debütalbum “Never Never Land” auf, das ihr sogleich Vergleiche mit Diana Krall einbrachte und von der Jazz Journalists Association als bestes Debütalbum des Jahres ausgezeichnet wurde. Dass dieser frühe Erfolg kein Zufall war, zeigten die beiden folgenden Alben “Come Dream With Me” (2001) und “In The Sun” (2002), die Jane Monheit jeweils eine Grammy-Nominierung einbrachten. Und so wie schon ihr Debüt und alle später erschienenen Einspielungen konnten sich natürlich auch diese Alben in den Top 10 der Billboard-Charts plazieren.
Die am 3. November 1977 in Oakdale/New York geborene Jane Monheit orientierte sich musikalisch früh an ihren großen Vorbildern Ella Fitzgerald, Carmen McRae und Joni Mitchell.
Nach Abschluss der Highschool besuchte sie ab 1995 die renommierte Manhattan School of Music, wo sie der dort lehrende Sänger Peter Eldridge, eines der Gründungsmitglieder des bekannten Vokalensembles The New York Voices, unter seine Fittiche nahm. Als Monheit dann 1998 am Gesangswettbewerb des Thelonious Monk Institute teilnahm, lobte die mit Dee Dee Bridgewater, Diana Krall, Dianne Reeves, Nnenna Freelon und Joe Williams besetzte Jury schon ihre “erfrischende Natürlichkeit, die Wärme ihrer Stimme und die swingende Phrasierung ihres Gesangs”.
2007 nahm Monheit unter dem Titel “Surrender” ihr erstes Album für das Label Concord Music auf, das laut dem All Music Guide endgültig ihren Status als “Jazz-Diva und Superstar” zementierte und Platz 1 der Jazz-Charts erreichte. Mit prominenter Unterstützung durch Gäste wie Sérgio Mendes, Ivan Lins und Toots Thielemans präsentierte sie auf dem Album eine gelungene Mischung aus Jazzstandards, Pop-Klassikern und brasilianischen Songs, die sie sogar in Portugiesisch sang. Ein Jahr später legte sie mit “The Lovers, The Dreamers And Me” ein stilistisch noch breiter gefächtertes und reiferes Album vor, das u.a. Stücke von zeitgenössischen Songschreiberinnen wie Corinne Bailey Rae und Fiona Apple enthielt. Zu einer Ode an das Goldene Zeitalter der Jazzstandards wurde dagegen das nächste Album “Home”, auf dem die Sängerin mit der honigschweren Stimme vor allem fröhliche, sehr entspannt swingende Mid-Tempo-Nummern vortrug, die sie mitunter zu lockeren Scat-Einlagen inspirierten. Mit ihrem 2013 erschienenen zehnten Soloalbum “The Heart Of The Matter” schlug Jane Monheit dann ein völlig neues Kapitel auf. Es ist ihr nach eigener Aussage persönlichstes Album und stellt sie erstmals auch selber als Songwriterin vor. Der All Music Guide nannte das neue Meisterwerk “ein luxuriöses, tadellos arrangiertes Album, das ihr immenses Gesangstalent wieder einmal ins rechte Licht rückt.”
Dieses immense Gesangstalent hat Jane Monheit in den dreizehn Jahren, seit sie die Szene betrat, nicht nur auf ihren eigenen Alben bewiesen, sondern auch bei Zusammenarbeiten mit anderen Größen wie Michael Bublé, Terence Blanchard, Ramsey Lewis, Tom Harrell oder Ivan Lins.