Jean-Yves Thibaudet | Biografie

Biografie

Der Pianist Jean-Yves Thibaudet, der als “eines der faszinierendsten Talente unserer Zeit” gilt, besticht durch seine ausdrucksstarken Phrasierungen, seine üppigen Klangfarben und seine brillante Technik. Mit seinen poetischen Interpretationen hat er zahlreiche begeisterte Zuhörer gewonnen. Er ist ein gerngesehener Gast bei berühmten Orchestern, Dirigenten und Festivals und arbeitet mit hervorragenden Musikerpersönlichkeiten zusammen. Als einer der größten Pianisten unserer Zeit – mit einer internationalen Karriere sowohl im Konzertleben als auch bei CD-Einspielungen, wird er bei der Presse als „a musical treasure of this age“ gefeiert.

2010 konzertierte er unter anderem in Australien mit Griegs Klavierkonzert und dem Saint-Saens Klavierkonzert Nr. 5 und war mit dem Rotterdam Philharmonic, Royal Liverpool Philharmonic und Orchestre Philharmonique de Luxembourg auf Europatournee. In den USA war er zudem auf einer Tournee mit Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel mit Bernsteins Age of Anxiety zu hören und hatte Auftritte mit den Sinfonieorchestern von Atlanta, Cincinnati, Detroit, Philadelphia und Nashville. Mit Kammermusik und Rezitalen war er in Amsterdam, Strasbourg und Valladolid sowie auch in Los Angeles, Seattle und Aspen zu hören. Zum Liszt-Jahr 2011 spielt er in Deutschland unter anderem Rezitale in Frankfurt, Berlin, Dortmund, und Leipzig.

Jean-Yves Thibaudet ist ein vielseitiger Musiker, der in allen Sparten zu Hause ist. Als geschätzter Begleiter tritt er gegenwärtig mit Renée Fleming, Cecilia Bartoli und Angelika Kirchschlager, Yuri Bashmet und dem Rossetti String Quartet auf.

Mit vielen internationalen Preisen und einer Grammy-Nominierung ausgezeichnet, steht Jean-Yves Thibaudet bei Decca/London unter Exklusivvertrag. Inzwischen hat er mehr als 30 CD-Aufnahmen veröffentlicht. Seine wichtigste Veröffentlichung ist die 5er-CD-Box „Satie: das komplette Klavierwerk“ (2003 ausgezeichnet mit dem Choc de la Musique). Weitere Veröffentlichungen waren u.a.: „The magic of Satie“ (im Herbst 2002 veröffentlicht und mit dem Echo 2003 als bestes Solo-Repertoire des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet), Mendelssohn Klavierkonzerte mit dem Gewandhausorchester und Herbert Blomstedt, eine Auswahl von Arien unter dem Titel „Night Songs“ mit Renée Fleming mit Werken von Fauré, Debussy, Marx, Strauss und Rachmaninoff (ausgezeichnet mit dem Echo 2002) und eine CD mit Werken von Chopin/Grieg mit dem Philharmonischen Orchester Rotterdam und Valery Gergiev. Jean-Yves Thibaudets Repertoire umfasst Werke von Rachmaninoff, Debussy, Liszt, Messiaen, Chopin, Schostakowitsch, Gershwin, Brahms, Schumann, D’Indy, Wolf und Ravel, dessen Einspielung eine Grammy-Nominierung erhalten hat. Er macht erfolgreiche Ausflüge in den Jazz u.a. mit „Reflections on Duke: Jean-Yves Thibaudet plays the music of Duke Ellington“ und „Conversations with Bill Evans“ (Echo 1998). Eine weitere CD Veröffentlichung von diesem ist die Strauss Burleske mit dem Gewandhausorchester und Herbert Blomstedt. Auf seine Veröffentlichung „Aria – Opera without words“ mit Opernparaphrasen verschiedener Epochen (Februar 2007) folgte im Herbst des selben Jahres eine Grammy-nominierte Aufnahme mit den Klavierkonzerten No. 2 & No. 5 von Camille Saint-Saëns.

Zuletzt erschien im Frühjahr 2010 seine Einspielung des Gershwin Klavierkonzerts mit dem Baltimore Symphony Orchestra unter Leitung von Marin Alsop.

Auch außerhalb des Konzertlebens ist man auf Jean-Yves Thibaudet aufmerksam geworden. Im November 2004 übernahm er das Präsidenten-Amt des renommierten Hospice de Baune, eine jährliche Wohltätigkeitsveranstaltung im Burgund. 2001 wirkte er bei der Filmmusik zum Film „Die Windsbraut“ von Bruce Beresford über Alma Mahler mit. Er war auch 2000 in PBS/Smithsonian spezial „Grand Piano!“ zu sehen, einem Fernsehauftritt gefördert durch Billy Joel anlässlich des 300. Geburtstags des Klavieres. Seine Konzertkleidung ist entworfen von der gefeierten Londoner Designerin Vivienne Westwood. Jean-Yves Thibaudet war zudem Solist in der Filmmusik zu „Abbitte“, die mit dem Oscar und dem Golden Globe ausgezeichnet wurde, sowie in der oscar-nominierten Musik zu „Stolz und Vorurteil“.

Jean-Yves Thibaudet stammt von deutsch-französischen Eltern ab und wurde in Lyon geboren, wo er mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht erhielt und mit sieben seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte. Seine wichtigsten Lehrer waren Lucette Descaves, eine Freundin und Mitarbeiterin von Ravel, und Aldo Ciccolini, bei dem er mit zwölf Jahren am Pariser Konservatorium zu studieren begann. Ciccolini übte nicht nur großen musikalischen Einfluß auf ihn aus, sondern unterstützte den jungen Pianisten auch nach Kräften. Mit fünfzehn gewann Jean-Yves Thibaudet den Premier Prix du Conservatoire und drei Jahre später die Young Concert Artists Auditions (New York). 2001 wurde Jean-Yves Thibaudet von Frankreich mit dem Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet sowie 2002 mit dem Premio Pegaus des Spoleto Festivals.

Jean-Yves Thibaudet lebt in Paris und Los Angeles.
12/2010
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