Sie war in Deutschland und dem Rest der Welt mit
Drake auf Tour, hat in den letzten Jahren mit etlichen HipHop-Schwergewichten zusammengearbeitet – von
Kanye bis
Kendrick Lamar, von
Big Sean bis
Childish Gambino –, die US-Presse feiert sie abwechselnd als “die neue, jüngere Sade” und als “weibliches Pendant zu
Frank Ocean” – dabei kommt ihr Debüt erst jetzt: Jhené Aiko legt am
09. September 2014 ihr erstes Album “
Souled Out” vor und zementiert damit ihren Ruf als avantgardistische R&B-Sensation!
Von Geheimtipp kann bei ihr tatsächlich keine Rede mehr sein: Die Vorabsingle “To Love & Die” feat. Cocaine 80s, ähnlich bittersüß und sexy wie der gefeierte Hit “The Worst”, verzeichnete bei Soundcloud schon nach zwei Wochen über eine halbe Million Plays. Auch No I.D., der Produzent ihrer neuen Single, verortet die 26-Jährige ganz klar in der Ecke “von Frank Ocean, Miguel, The Weeknd und Drake”, den Jhené schon vor sieben Jahren kennenlernte, als sie gerade von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte. Inzwischen ist ihre Tochter sechs – und ihr Name hat so sehr die Runde gemacht, dass die minimalistische Vorgängersingle “The Worst” mit ihrem “bittersüßen Sommergefühl” Anfang Juli sogar von der Süddeutschen Zeitung als Top-Sommerhit-Kandidat angeführt wurde.
Obwohl Jhené Aiko erst kürzlich bei ihrem gefeierten
Coachella-Auftritt spontan wieder einmal von Drake und Childish Gambino auf der Bühne unterstützt wurde, präsentiert sie sich auf ihrem kommenden Debütalbum “Souled Out” von ihrer sechsjährigen Tochter und einzelnen Ausnahmen einmal abgesehen. Schon daran erkennt man, wie persönlich ihr Erstling ausgefallen ist. Und tatsächlich nimmt Jhené, obwohl sie sich selbst als eher schüchtern beschreibt, in den Texten kein Blatt vor den Mund: Sie erzählt von “Männergeschichten, Lektionen, die ich gelernt habe, von meiner Philosophie – jeder dieser Songs gibt ein kleines Geheimnis von mir preis”, sagt sie. Anstatt also ihrem berüchtigten Rap-Alter-Ego
J. Hennessy sonderlich viel Platz einzuräumen, erzählt sie über den Produktionen von No I.D.,
Fisticuffs & Co. von überwundenem Herzschmerz und gefundener Balance, während die Stücke “Spotless Mind” und “Eternal Sunshine” sogar von
Gondrys Film “
Eternal Sunshine on a Spotless Mind” inspiriert sind; Jhené schrieb beide schon vor zwei Jahren, als sie gerade mit
Lauryn Hill und
Nas auf US-Tour war…
Die heute 26-jährige Jhené Aiko
Efuru Chilombo ist in einer extrem musikalischen Familie in L.A. aufgewachsen: Ihren ersten Rap schrieb sie mit sieben, und schon im Jahr 2002, als 13-Jährige, arbeitete die Sängerin mit japanischen, afro-amerikanischen und indianischen Wurzeln an diversen Veröffentlichungen von
B2K mit (man nannte sie damals “Lil Fizz’s cousin”). Es folgten erste Tour-Erfahrungen, um mit 15 ihre erste Solosingle vorzulegen und die Arbeit an einem Soloalbum zu beginnen, das jedoch nie fertiggestellt wurde: Sie konzentrierte sich stattdessen auf die Schule, arbeitete in einem veganen Restaurant, wurde Mutter und ließ sich einfach noch ein wenig Zeit. Erst Ende des letzten Jahrzehnts, als ihre Tochter
Namiko geboren war, streckte sie dann wieder ihre Fühler aus – und meldete sich im Frühjahr 2011 fulminant mit ihrem ersten Mixtape “Sailing Soul(s)” zurück: Drake und Kanye West zählten genauso zu den hochkarätigen Gästen des Tapes wie Kendrick Lamar und
Gucci Mane oder auch Miguel; die Downloadzahlen schossen rasant in den sechsstelligen Bereich. Nachdem sie letztes Jahr z.B. auch auf Drakes “
Nothing Was The Same”-Album zu hören war, legte sie Ende des Jahres ihre “
Sail Out”-EP vor, wieder mit Hochkarätern wie Childish Gambino, Ab-Soul und Kendrick als Gästen, die mit über 175.000 verkauften Einheiten schließlich in die Top−10 der
Billboard-Charts kletterte.
Jhené Aiko selbst betrachtet das nun erscheinende Debütalbum “Souled Out”, das von MTV USA und dem Complex Magazine gleichermaßen unter die “Most Anticipated Albums” dieses Jahres gewählt wurde, gewissermaßen als Fortsetzung ihres “Sailing Soul(s)”-Mixtapes – wenngleich mit weniger Rap-Gästen und einer weniger düsteren Grundstimmung. “Es erzählt von einer Reise, von Einsichten, Erkenntnissen.” Dabei wird ihre Reise mit diesem Release erst richtig beginnen…