“Mein Gedanke war, Country-Songs in Jazznummern zu verwandeln”, sagt John Scofield über sein neues Album mit dem anspielungsreichen Titel “Country For Old Men”. “Da Country-Lieder simpel sind, kann man sie leicht harmonisch verändern… Wir improvisieren, bewahren aber die Integrität, den Charakter und Twang dieser wundervollen amerikanischen Musik.” Ganz nach dem Motto “It Don’t Mean A Thang, If It Ain’t Got That Twang” knöpfen sich Scofield, Pianist/Organist Larry Goldings, Bassist Steve Swallow und Drummer Bill Stewart sogenannte “Outlaw”-Country-Klassiker von George Jones, Hank Williams, Merle Haggard, Bob Wills, Patti Page, James Taylor, Dolly Parton und Shania Twain vor. “Ich denke, die Stücke funktionieren alle als Jazz”, meint der Gitarrist, der Anfang 2016 für sein letztes Album “Past Present” seinen ersten Grammy erhielt. “Außerdem war ich, als ich die Melodien spielte, wirklich inspiriert ‘countryesk’ zu klingen. Ich war selbst überrascht, wie gut das klappte.” Was dabei herauskam, ist dem Titel zum Trotz garantiert alles andere als Country-Musik für alte Männer! Es ist ein aufregend modernes Jazzalbum, auf dem Scofield aber gelegentlich auch augenzwinkernd mit Country-Klischees spielt.