Joshua Redman | Biografie

Biografie

Seit 30 Jahren gehört der Saxofonist Joshua Redman nun schon zu den meistgeschätzten und charismatischsten Künstlern auf der internationalen Jazzszene. In diesem Zeitraum spielte er allein für seine beiden Stammlabels Warner und Nonesuch rund zwei Dutzend Alben ein, für die er insgesamt elf Grammy-Nominierungen erhielt. Nun wird Redman mit seinem neuen Album “where are we”, das im Herbst 2023 erscheinen soll, bei Blue Note ein ganz neues Kapitel aufschlagen und in für ihn ungewohnte Gefilde vorstoßen.  Denn auf “where are we” wird der Saxofonist zum ersten Mal die Zusammenarbeit mit einer jungen Vokalistin in den Mittelpunkt rücken: der 26-jährigen Gabrielle Cavassa, die 2021 eine der beiden Gewinnerinnen der International Sarah Vaughan Jazz Vocal Competition war (zur Erinnerung: 2019 wurde bei dem Wettbewerb eine gewisse Samara Joy zur Siegerin gekrönt). Das Repertoire wird dabei größtenteils aus kühnen Mash-Ups von Jazzstandards, Popsongs und sogar klassischen Kompositionen bestehen. Zu Joshua Redmans Quartett (mit Pianist Aaron Parks, Bassist Joe Sanders und Drummer Brian Blade) und Cavassa stoßen als Gäste außerdem noch die Gitarristen Kurt Rosenwinkel und Peter Bernstein, Vibraphonist Joel Ross und Trompeter Nicholas Payton.
Joshua Redman wurde am 1. Februar 1969 als Sohn der Tänzerin Renee Shedroff und des Tenorsaxofonisten Dewey Redman im kalifornischen Berkley geboren. Der 2006 gestorbene Dewey Redman war u.a. durch seine Zusammenarbeit mit Ornette Coleman, die Zugehörigkeit zum amerikanischen 70er-Jahre-Quartett von Keith Jarrett und Charlie Hadens Liberation Music Orchestra bekannt geworden. Obwohl Joshua von klein auf von Musik umgeben war und auch früh Klarinette und dann Tenorsaxofon spielen lernte, dachte er zunächst nicht daran, selbst eine professionelle Laufbahn als Musiker einzuschlagen. Stattdessen nahm er an der Harvard University ein Studium der Sozialwissenschaften auf, das er 1991mit summa cum laude abschloss, und erhielt danach einen Studienplatz an der Yale Law School. Vor Studienantritt wollte er sich jedoch noch eine einjährige “Auszeit” gönnen und zog zu Freunden nach Brooklyn in New York. Es kam, wie es kommen musste: im Nu tauchte Joshua Redman kopfüber in die Jazzszene des Big Apple ein und gewann noch im selben Jahr die Thelonious Monk International Jazz Saxofone Competition. An das wartende Studium in Yale verschwendete er schon bald keinen Gedanken mehr.
In der US-Presse wurde der damals 22-Jährige nach dem Wettbewerbsgewinn überschwänglich als einer der (stilistisch eher konservativ ausgerichteten) “Young Lions” gefeiert und wechselweise mit Ikonen wie John Coltrane, Sonny Rollins oder Dexter Gordon verglichen. Auf seinem 1993 bei Warner veröffentlichten titellosen Debütalbum schien er dies zu bestätigen. Doch schon bald sollte er das Etikett des “Young Lion” abstreifen, indem er sich musikalisch immer mehr öffnete und zugleich an seinem ureigenen Profil feilte. Bereits auf dem Nachfolgealbum “Wish”, eingespielt mit den “alten Hasen” Pat Metheny, Charlie Haden und Billy Higgins, nahm er neben Standards und Eigenkompositionen auch Stücke von Stevie Wonder und Eric Clapton in sein Repertoire auf. Es folgten Alben in den unterschiedlichsten Besetzungen – darunter das Joshua Redman Quartet, Yaya3, die funkige Joshua Redman Elastic Band und die Band James Farm (gemeinsam mit Pianist Aaron Parks, Bassist Matt Penman und Drummer Eric Harland) – und eine Zusammenarbeit mit The Bad Plus. Darüber hinaus wirkte er auf zahllosen Alben anderer Künstler/innen mit oder begleitete diese auf Tourneen um die Welt. Von 2000 bis 2007 war er zudem der künstlerische Leiter von SFJAZZ und auch Mitglied des stets exzellent besetzten SFJAZZ Collective.
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