Keith Urban
“Defying Gravity”
Mit seinem aktuellen Album “Defying Gravity” hat sich der australische Rockmusiker Keith Urban in seiner Wahlheimat USA endgültig in die Riege jener Superstars eingereiht, die auf Anhieb den Spitzenplatz der Billboard Top 200 belegen. Natürlich hat es dem Sänger, Gitarristen und Songwriter schon zuvor weder an Popularität noch an kommerziellem Zuspruch gemangelt. Was dieser Musiker in den letzten Jahren an Grammy Awards und Country Music Awards sowie an australischen Aria Awards zusammengetragen hat, ist mehr als beeindruckend. Auch bei den diesjährigen Grammy-Awards stand Keith Urban einmal mehr auf dem Siegerpodest. Doch was die Songs seines neuen Albums prägt, ist weniger die Gewissheit seines enormen kommerziellen Erfolgs als viel mehr sein privates Glück, das von dem romantischen Auftakt mit “Kiss A Girl” bis zu dem demütig erhabenen “Thank You” das Album wie ein roter Faden durchzieht. Dass “Defying Gravity” sein bis dato persönlichstes Album ist, daraus macht Keith Urban keinen Hehl: “Ich fühle mich einfach richtig glücklich, in meiner Ehe und in meinem Zuhause mit dem neuen kleinen Mädchen. Wenn ich auf den Weg zurückblicke, der mich bis hierher geführt hat, empfinde ich einfach sehr viel Dankbarkeit.”
Die meisten Songs von “Defying Gravity” – ein Album wie aus einem Guss – hat Keith Urban gemeinsam mit Autoren komponiert, die es wie etwa Rick Nowels (New Radicals, Madonna) grandios verstehen, solcherlei Lebensfreude in mitreißende Melodien à la “Standing Right In Front Of You” zu fassen. Ganz gleich, ob Monty Powell oder John M. Shanks, Keith Urban hat immer das richtige Händchen für geeignete Partner und vor allem für Songs, die ganz nach seiner Fasson sind. Das können aufgedrehte Rock’n'Roll-Songs wie “Goin' Crazy World” sein oder das für den hiesigen Markt als Teaser auserkorene “I’m In”, das mit kräftigem Pop-Appeal aufwartet; oder aber verträumte Balladen wie “'Til Summer Comes Along”. Die gemeinsam mit seinem bewährten Produktionspartner Dann Huff gebündelten Songs auf “Defying Gravity”, dessen hiesige Edition mit drei Bonustracks aufwartet, tragen allesamt die Sonne im Herzen. Blickt man zurück auf seine Platinbestseller wie “Golden Road” (2002), “Be Here” (2004) und “Love, Pain & The Whole Crazy Thing” (2006) und zieht man zudem in Betracht, dass Billboard unlängst seinen Song “Somebody Like You” (2002) zum “Song des Jahrzehnts” kürte, so bekommt man eine Ahnung davon, was für eine phänomenale Karriere Keith Urban absolviert hat. Umso schöner, wie bodenständig er bei allem Erfolg geblieben ist.
"Ich empfinde eine große Wertschätzung, wenn ich auf den langen abwechslungsreichen musikalischen Weg zurückblicke, der mich bis hierher gebracht hat. In meinen Jugendtagen in Australien habe ich in den unterschiedlichsten Situationen gespielt. Ich wuchs in Tamworth auf – einem kleinen Musikmekka in Australien – und dort spielte ich mit jedermann, stellte mich jedem Wettbewerb, gründete aber auch meine eigene Band, mit der ich West Coast Rock spielte, die ich damals so liebte. Dann bekam ich einen Job als musikalischer Direktor eines Cabarets, so dass ich auch Songs wie “Twelfth Or Never” und “Viva Las Vegas” lernte. Mit 17 musste ich einen Smoking tragen und Bands ansagen. Ich habe wahrlich in jedem erdenklichen Club Australiens gespielt und das hat mir eine großartige Palette geschaffen, von der ich noch heute profitiere. Ich schätze mich sehr glücklich, all diese Möglichkeiten gehabt zu haben, mit so vielen Musikern zu spielen, die ich verehre. Mit und für Menschen Musik zu machen, darum geht es doch eigentlich nur."
In den letzten Jahren stand Keith Urban mit einer Reihe von Stars aus ganz anderen Genres gemeinsam auf der Bühne. Mit Alicia Keys sang er im Duett “Gimme Shelter” von den Stones, mit Justin Timberlake, BB King und Al Green teilte er sich ebenfalls die Bühne. Und auf seiner letzten US-Tournee gab er Konzerte mit seinem Idol Glen Campbell und mit Shooting-Star Taylor Swift. Keith Urban hat sich trotz seiner Berühmtheit eine gewisse Unkompliziertheit bewahrt, die auch in seiner Musik zum Ausdruck kommt. Und wie man seinen Künstlerstatus sinnvoll nutzen kann, bewies er kürzlich gemeinsam mit Nicole Kidman: Auf Haiti lässt das Ehepaar derzeit aus eigenen Mitteln eine Schule bauen, für die sie die Schirmherrschaft übernehmen werden.
März 2010