Über allzu prophetische Fähigkeiten brauchte man nicht zu verfügen, um bereits vorauszuahnen, dass Kristin Asbjørnsen für “The Night Shines Like The Day” und Tord Gustavsen für “Restored, Returned” bei der diesjährigen Verleihung der Spellemannprisen ausgezeichnet werden würden. Beide Künstler genießen in ihrer Heimat seit langem eine erstaunliche Popularität. Pianist Tord Gustavsen vollbrachte 2005 beispielsweise das Kunststück, mit dem in keinster Weise poppigen Instrumentalalbum “The Ground” den ersten Platz der norwegischen Popcharts zu erobern (und dabei Konkurrenten wie Robbie Williams' “Greatest Hits” und U2s “How To Dismantle An Atomic Bomb” hinter sich zu lassen). Sängerin Kristin Asbjørnsen wiederum schoss letztes Jahr mit ihrem zweiten Soloalbum “The Night Shines Like The Day” gleich auf den zweiten Platz der Popcharts hoch.
Jetzt wurden beide in ihrer Heimat mit je einem Spellemannprisen, dem norwegischen Pendant zum amerikanischen Grammy, honoriert. Kristin Asbjørnsen erhielt den Preis für ihr 2009 erschienenes Album “The Night Shines Like The Day” in der Kategorie “Open Class” und schlug dabei 96 (!) Mitbewerber aus dem Feld. Tord Gustavsen siegte mit seinem vierten ECM-Album “Restored, Returned” in der Kategorie “Jazz”. Aber eigentlich sind beide sogar doppelte Gewinner: Denn nachdem Tord Gustavsen auf dem Album der Sängerin mitgewirkt hatte, revanchierte sich diese mit drei Gastauftritten auf dem jüngsten Album des Pianisten. Das JazzEcho gratuliert dem norwegischen Erfolgsduo und hofft auf weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit.
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