Mac Miller | Biografie

Biografie 2013

“Aber wer zum Teufel ist bloß Mac Miller?”, fragte Der Spiegel noch vor rund anderthalb Jahren, als sich einer der Autoren darüber wunderte, dass dieser ihm unbekannte Name in einem Atemzug mit Lady Gaga und Justin Bieber auf der vom Forbes-Magazin veröffentlichten Spitzenverdiener-Liste des Jahres 2011 auftauchte. Inzwischen kennt ihn jeder: Sein letztes Album “Blue Slide Park” landete in den Staaten auf Platz #1 der offiziellen Billboard-Charts. Der Nachfolger “Watching Movies With The Sound Off” erscheint im Juni 2013.
Mac Miller, bürgerlich Malcolm McCormick, stammt aus der Arbeiterstadt Pittsburgh im Staat Pennsylvania, durchaus ein Nährboden für HipHop-Talente. Als er vor drei Jahren, im Juli 2010, seinen ersten Plattendeal mit dem Indie-Label Rostrum Records unterzeichnete, lag sein Schulabschluss an der Taylor Allderdice High School noch gar nicht sonderlich lange zurück. Doch Mac, der im Januar 2013 erst 21 geworden ist, lernte schon im zarten Alter von sechs Jahren den Umgang mit zahlreichen Instrumenten wie Klavier, Schlagzeug, Gitarre und Bass – Fähigkeiten, die man zwar nicht immer raushört in seinen Tracks, schließlich glänzt er da in erster Linie mit seinen grandiosen Rap-Skills; jedoch wolle er generell möglichst viel von dem verstehen, was er tut, so der Senkrechtstarter über seinen musikalischen Background.
Nachdem Mac also die Instrumente gemeistert und sich in unterschiedlichen Genres ausgetobt hatte, setzte er sich als nächstes mit der Kunst des Rappens auseinander und sorgte in seiner Arbeiter-Heimatstadt schon bald für Furore: McCormick, der unter anderem Leute wie Big L, die Beastie Boys, Lauryn Hill, Outkast und A Tribe Called Quest zu seinen großen Vorbildern zählt – allesamt Acts, die schwer angesagt waren, als er zur Welt kam, dem großen Bruder sei Dank –, machte im Herbst 2007 seine ersten Aufnahmen und gründete daraufhin das Rap-Duo The Ill Spoken. Zwei Jahre später entschied er sich dann dafür, es auch mal als Solo-Rapper zu versuchen – ein weiser Entschluss: Mit ersten Tracks wie “The Jukebox” und “The High Life” sowie gefeierten Freestyle-Einlagen verursachte er im Handumdrehen einen ordentlichen Buzz in seiner Heimatstadt und darüber hinaus. Doch das war erst der Anfang.
Schon im Juli 2010 war der Hype innerhalb der US-Rapszene dermaßen massiv, dass keiner mehr an dem Buddy von Wiz Khalifa vorbeikam. Einen Monat drauf legte er sein Indie-Mixtape „K.I.D.S.“ vor und kassierte dafür nur Lob von Seiten der einschlägigen Presse: So war Mac beispielsweise schon vor zwei Jahren auf dem Cover vom XXL Magazine zu sehen, als einer der “top freshmen” des Jahres. Während das Complex Magazine vom neuesten “rap posterboy” sprach, URB vom “real thing” und CNN den Hype mit dem um die Beatles verglich (!), überschlug sich nach den drei ausverkauften Deutschland-Shows im Herbst 2011 selbst ein Blatt wie die Hamburger Morgenpost: Im mit 1250 Gästen randvollen “Docks” habe “er eine großartige Performance” abgeliefert, so das Blatt. “Das Publikum dankte – und feierte das Phänomen aus Pittsburgh mit selten gesehener Begeisterung. Großartig.” Wenn die Süddeutsche Zeitung ihn also bereits vor über einem Jahr als einen Mann bezeichnete, der “schon an der Schwelle zum Star steht”, müsste man inzwischen wohl eine Vorsilbe ergänzen – denn die Stufe zum Superstar hat Mac Miller ebenfalls so gut wie erreicht.
Während der Rap-Überflieger wiederholt seine Live-Qualitäten unter Beweis gestellt hat, dürften seine Freestyle-Skills ebenfalls ein Schlüssel zu seinem Erfolg sein: Schließlich zählen auch seine TV-Auftritte mit Spontan-Einlagen längst zu YouTube-Klassikern. Allerdings ist er sich auf YouTube seit Monaten selbst der größte Konkurrent: Wir reden hier von insgesamt über 500 Millionen Views auf seinem eigenen Channel Youtube.com/treejtv; allein sechs seiner Clips verzeichnen über 25 Millionen Views!
Nach den gut 200 000 verkauften Tickets für die letzten beiden Tourneen kam im November 2011 dann die Krönung, der bisherige Höhepunkt seines rasanten Aufstiegs: Mac Miller eroberte mit dem Album „Blue Slide Park“ als erster Independent-Künstler seit 1995 die Spitze der US-Billboard-Charts. Hierzulande schaffte er es in den iTunes-Charts ebenfalls bis auf die #1, und weltweit hat sich der Erstling inwischen über 400.000 Mal verkauft.
Nach weiteren Tourneen – alle mit grandiosen Mottos versehen wie „Incredibly Dope“ oder „Macadelic“; zuletzt war’s die “Under The Influence of Music”-Tour 2012 mit Wiz Khalifa –, begann auch das Jahr 2013 mit viel Rückenwind für ihn: Als “Man Of Next Year” (Complex) zum Jahreswechsel, ging seine MTV2-Reality-Show “Mac Miller and The Most Dope Family” durch die Decke und bescherte ihm noch mehr Fans und Follower: 4 Mio. bei Twitter, 3,6 Mio. bei Facebook, dazu die halbe Milliarde YouTube-Views und 4,5 Millionen Singles, die er in den letzten zwei Jahren verkauft hat.
Während er sich zuletzt auch unter den Künstlernamen Larry Fisherman bzw. Larry Lovestein in ganz andere musikalische Gefilde begeben hat (z.B. Jazz), kommt er nun zurück mit “S.D.S.”, dem ersten Vorgeschmack aufs neue Album: Der angenehm verschroben-fette Beat des Brainfeeder-Producers Flying Lotus untermalt den Flow von Mac perfekt, und auch das Video ist angenehm schräg ausgefallen; unter anderem taucht darin auch der ehemalige US-Kinderstar Corey Feldman auf!
Während der abgefahrene Clip schon nach einer Woche über 600.000 Views verzeichnete, holt Mac Miller auf seinem zweiten Album, das am 14. Juni via Rostrum/Universal erscheint, noch weitere Rap-Senkrechtstarter ins Boot: Zu den Albumgästen zählen unter anderem Schoolboy Q und Ab-Soul, Earl Sweatshirt und Tyler, The Creator – sowie ältere Semester (aka Legenden) mit Cam’Ron und Snoop Lion (sprich: Snoop Dogg). Beteiligte Produzenten sind Pharrell Williams, Diplo und Fly Lo.
Der steinreiche US-Unternehmer Donald Trump, der zwischenzeitlich sogar Beef mit Mac anfangen wollte (!), lag offensichtlich mal wieder richtig, als er ihn schon vor zwei Jahren als den “neuen Eminem” feierte…
Mehr von Mac Miller