Das Jazzfest Berlin hat einen neuen künstlerischen Leiter. Nachdem von 2008 bis 2011 der schwedische Posaunist
Nils Landgren für die Programmgestaltung verantwortlich zeichnete, übernimmt in Person von
Bert Noglik nun wieder ein Musikkritiker und Jazzjournalist das Ruder. Noglik war zuvor von 1992 bis 2007 künstlerischer Leiter der Leipziger Jazztage und ist ein ausgewiesener Kenner der internationalen Improvisationsszene mit einer speziellen Vorliebe für Jazz aus Polen. Beim ersten Festival unter seiner Ägide, das vom 1. bis 4. November 2012 über diverse Berliner Bühnen gehen wird, präsentiert Noglik u.a. drei spannende Projekte: “Remembering Jutta Hipp” (featuring Julia Hülsmann, Rolf Kühn & Joe Lovano) ist eine Hommage an die herausragende deutsche Jazzpianistin der fünfziger Jahre, die 2003 in New York verstarb. Eine deutliche politische Note hat Günter Baby Sommers Projekt “Songs for Kommeno”, das an die Ermordung griechischer Zivilisten durch die Deutsche Wehrmacht im Jahr 1943 erinnert. “Wanted! Hanns Eisler” schließlich ist eine multimediale Auseinandersetzung mit der Musik des österreichischen Komponisten; die Musiker der Band Das Kapital kooperieren dabei mit den Filmemachern Nicolas Humbert (“Step Across the Border”) und Martin Otter a.k.a. Manic Cinema. Darüber hinaus darf man sich auf Konzerte von u.a. Geri Allen, Irène Schweizer,
Manu Katché, Marilyn Crispell, Simon Nabatov, Nils Wogram, Michel Portal, Archie Shepp und Wayne Shorter freuen. Mal treten diese Künstler/innen im Haus der Berliner Festspiele oder der Akademie der Künste auf, mal in den Berliner Jazzclubs Quasimodo oder A-Trane. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen!