Marcus Miller ist ein wirklich optimistischer Mensch. “Die Kraft der Musik ist grenzenlos”, meinte er, als er vor zwei Jahren sein letztes Album “Afrodeezia” herausbrachte. Auf ihm folgte der Bassist, der 2012 von der UNESCO zum “Künstler für den Frieden” ernannt wurde, musikalisch der alten Sklavenroute von Afrika nach Süd- und Nordamerika sowie in die Karibik. Das Album, auf dem er in dem Song “I Can’t Breathe” auch die gegen Schwarze gerichtete, eskalierende Polizeigewalt in den USA zur Sprache brachte, hätte auch gut und anspielungsreich den Untertitel “Black Sounds Matter” tragen können. Denn schließlich präsentierte Miller auf ihm ein breites Spektrum schwarzer Musikstile. Tatsächlich sind das Album und die Themen, die auf ihm angeschnitten wurden, nach den traurigen Ereignissen von Charlottesville und den aktuellen Diskussionen über Rassismus in den USA brennender denn je.
Deshalb kommt Miller mit seiner Band (Saxophonist Alex Han, Trompeter Marquis Hill, Keyboarder Brett Williams und Drummer Alex Bailey) im November auch noch einmal mit dem Programm von “Afrodeezia” für vier Konzerte nach Deutschland. Bei der Gelegenheit gewährt er dem Publikum eventuell auch schon einen ersten Vorgeschmack auf sein kommendes Album, das nächstes Jahr erscheinen soll. Und vielleicht zollt er bei diesen Konzerten, so wie er es erst kürzlich bei Auftritten in Seattle tat, auch seinem im Februar 2017 verstorbenen Freund und Kollegen Al Jarreau wieder Tribut.
Marcus Miller “Afrodeezia”-Tournee 2017:
01.11.17 CH-Zürich, JazzNoJazz
05.11.17 Hamburg, Fabrik
06.11.17 Berlin, Huxley’s Neue Welt
07.11.17 Dresden, Jazztage
08.11.17 Leverkusen, Jazztage
28.03.18 CH-Genf, Theatre du Léman