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Samuelsen Life
Samuelsen Life

Mari Samuelsen veröffentlicht LIFE

24.05.2024
Das Erlebnis, Mutter zu werden, prägte LIFE, das dritte Album für Deutsche Grammophon von Mari Samuelsen. Die norwegische Geigerin ist bekannt für ihre fantasievolle Programmgestaltung. Hier reflektiert sie musikalisch in virtuosen Interpretationen über die unterschiedlichen Gefühle, die mit Elternschaft einhergehen können. Die farb- und kontrastreiche Aufnahme, die im vergangenen Herbst im Teldex Studio in Berlin entstand, präsentiert Musik von Olivia Belli, Bryce Dessner, Ludovico Einaudi, Nils Frahm, Jóhann Jóhannsson, Mário Laginha, Hania Rani, Max Richter sowie Steve Reich; und auch Schubert findet sich im Mix. Samuelsen wird auf dem Album von Musikerkollegen begleitet, darunter die Streicher von Scoring Berlin unter der Leitung von Jonathan Stockhammer.
LIFE erscheint digital und auf Vinyl am 30. August 2024. Vorab kommen drei Singles heraus: Olivia Bellis Sapias am 24. Mai, Nils Frahms Hammers am 21. Juni und Bryce Dessners Song for Octave am 2. August.
Die Idee zu LIFE hatte Samuelsen nach der Geburt ihres ersten Kindes. Als sie mit ihrem zweiten Kind schwanger wurde, nahm der Gedanke Gestalt an. Neues Leben auf der Welt zu begrüßen, bereichert unweigerlich die eigene Existenz. »Durch ein Kind wird man authentischer«, sagt Samuelsen. »Es ist fantastisch, so einen kleinen Neugeborenen kennenzulernen und seine Reaktionen auf die Umgebung zu sehen: Wie er anfängt zu kommunizieren, wie er auf Überraschungen, Licht und Lächeln reagiert, zum allerersten Mal in seinem Leben. Genau das wollte ich vertonen: Liebe, Glück, Neugierde …«
Das Album beginnt mit Cambridge, 1963 aus dem Soundtrack von The Theory of Everything (Die Entdeckung der Unendlichkeit) von Jóhann Jóhannsson, hier arrangiert für Geige und Orchester von Max Knoth. Kinder zu haben, sagt Samuelsen, öffnet einem die Augen: »Es ist, als würde man zum ersten Mal Licht erblicken, und genau so ist Jóhannssons Stück für mich.«
Olivia Bellis froh stimmendes Sapias wurde eigens für LIFE geschrieben, zuvor hatten Geigerin und Komponistin lange Gespräche darüber. »Mir ging es um den Klang einer Umarmung, und ich finde, dass Olivia das wunderbar umgesetzt hat«, sagt Samuelsen. Die Uraufführung von Sapias ist am 16. August zusammen mit anderen Werken der Einspielung in der National Concert Hall in Dublin zu erleben, das RTÉ Concept Orchestra wird die Geigerin begleiten.
Eine Ausnahme im sonst zeitgenössischen Repertoire von LIFE ist der vierte Satz von Schuberts »Forellenquintett«. Samuelsen hat ihn ausgewählt, weil er glückliche Erinnerungen an ihre eigene Kindheit weckt, auch ans Musizieren: »Ich kann mich nicht an ein Leben ohne Geige erinnern.«
Mit der Musik wollte sie sowohl die Licht- wie die Schattenseiten junger Elternschaft zum Ausdruck bringen. »Die Momente eines Tages könnten nicht unterschiedlicher sein: extreme Freude und Glück können in Härte, Wut und Krawall umschlagen, und schon im nächsten Augenblick begegnet einem erneut Unschuld und Schönheit.« Über Nils Frahms Hammers (arr. Knoth) sagt sie: »Es war mir wichtig, rastlose Stücke zu haben, in denen keinerlei Ruhe aufkommt.«
In Mário Laginhas Coisas da Terra (mit dem Pianisten Julien Quentin) und Steve Reichs Duet (mit der Geigerin Soyoung Yoon) gibt es gegensätzliche musikalische Dialoge, harmonisch der eine, dissonant der andere, zumindest zu Beginn: »Man weiß nie, welche Seite eigentlich die richtige ist, aber am Ende kommen sie zusammen.« Die intensive melodische Geigenlinie von Max Richters She Remembers (aus der HBO-Serie The Leftovers) suggeriert Samuelsen hingegen eine gewisse Einsamkeit, »sie erstrahlt über allem anderen«. Das Album schließt mit einem neuen Arrangement von Bryce Dessners Wiegenlied für seinen Sohn, Song for Octave, und damit kehrt Frieden ein.
Die Magie ihres leidenschaftlichen Spiels verbindet die elf Titel, die junge Eltern ebenso ansprechen werden wie Menschen, die sich an die eigene Kindheit erinnern. »Ich mache Musik, weil ich Geschichten erzählen will«, sagt Samuelsen. »Zwar sind es persönliche Geschichten, aber ich möchte, dass sich so viele Menschen wie möglich darin wiederfinden.«

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