Marianne Mendt | Biografie

Mendt, Marianne – Biografie

hat am 29. September in Wien das Licht der Welt erblickt. Bereits im Alter von sechs Jahren wurde festgestellt, dass Musik ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens werden würde, denn die Klavierlehrerin machte folgende Entdeckung: die kleine Marianne hat ein absolutes Gehör.
Somit war der Weg in den Kinderchor der Stadt Wien fast Selbstverständlichkeit. Später nahm Marianne Einzelunterricht in Klavier und auch Gesang.

Der Berufswunsch, Sängerin und/oder Schauspielerin zu werden, manifestierte sich immer mehr, fand aber nicht bei allen Menschen großen Anklang. Unvorstellbar, aber wahr, denn Frau Mama fand es doch viel besser, vorerst auch einen „anständigen Beruf“ zu erlernen. So besucht Marianne die Handelsschule – obwohl sie zwischendurch ihre ersten Erfahrungen mit den Brettern, die die Welt bedeuten, gemacht hat, nämlich bei den Spitzbuben. Die waren es auch, die der Meinung waren, dass Marianne Krupicka kein wirklicher guter Name sei, um Karriere zu machen und so wurde an einem Nachmittag im September aus der Marianne Krupicka der klingende Name Marianne Mendt.

Es sollte aber noch ein paar Jahre dauern, bis man sie als „die Mendt“ bezeichnen würde.
Vorher sang sie noch Beethovens „Ich liebe dich“ und war auch die Mi aus dem „Land des Lächelns“ – dieses Repertoire galt nur für die Abschlussprüfung ihrer Gesangsausbildung. Damit war sie eine gewerkschaftlich geprüfte Vortragskünstlerin.

Als solche erhielt sie von dem Bandleader Bill Grah das Angebot, mit ihn für drei Monate nach Schweden zu gehen – dieses Engagement war Grund genug, den Job bei Persil, den sie nach der Schule angenommen hatte, an den Nagel zu hängen, um sich endlich mit 100 % dem Showbusiness zu widmen.

Bereits 1966 gründete sie eine neue Band – „The Internationals“ – bei der sie nicht nur als Sängerin ihr Publikum verblüffte, sondern auch Klavier, Orgel und den Kontrabass gespielt hat. So tourte Marianne Mendt vier Jahre lang quer durch Europa. „Die beste und härteste Schule“, wie sie selbst meint. Kein Wunder, dass sie nach so langer Zeit ein bisschen Heimweh bekam und wieder zurück zu ihrer Familie nach Wien wollte. Ende 1969 arbeitete sie in der Black & White Show mit Al Fats Edwards, der ihr auch den Tip gab, sich bei Gerhard Bronner in der „Fledermaus“ – Bar vorzusingen – was sie auch getan hat und prompt engagiert wurde.

Wie es der Zufall so wollte, zählte der legendäre Direktor der Columbia, Frank W. Beh, zu den Stammgästen des beliebten Wiener Lokals und während eines Gespräches mit Marianne entstand die Idee zur „Glock’n“, die nicht nur die große Karriere „der Mendt“ eingeläutete, sondern auch die Welle des Dialektliedes des Popmusik im deutschsprachigen Europa.

So folgte ein Engagement auf das nächste – und der Erfolg war nicht mehr aufzuhalten.
Am 31.12.1972 war die deutschsprachige Uraufführung von „Funny Girl“ in Essen, in der Hauptrolle Marianne Mendt.
In einer dieser Aufführung hat Marianne den nächsten Direktor begeistert – nämlich Prof. Rolf Kutschera vom Theater an der Wien und so kam es, dass man Marianne Mendt neben Peter Fröhlich in dem legendären Stück „Das Appartment“ zu sehen bekam, das sie zwei Jahre später auch in Zürich spielen sollte.

„Richard’s Korkbein“ führte sie 1977 ans Grazer Schauspielhaus, „Glaube, Liebe, Hoffnung“ an die Josefsstadt und mit „Pariser Leben“ feierte sie ein Jahr später große Erfolge am Berliner Schillertheater.

Jeder Schauspieler hat eine Lieblingsrolle und Marianne Mendt bekam ihre am 14. 11. 1979, denn da wurde sie Mutter ihrer Tochter Anna.
Trotz, oder besser Gott sei Dank, der Lebensrolle Mutter nahm Marianne noch andere Engagements an und war unter anderem Mitte der 80er am Raimundtheater in den „Gigerln von Wien“ und „Landstreichern“ zu sehen.
In dem legendären Stück „Der Entertainer“ begeisterte sie 1994 ihr Publikum und zuletzt sah man sie in „Den letzten Tagen der Menschheit“, wo sie wieder einmal bewiesen hat, dass sie ihr Handwerk mehr als nur beherrscht.

In all den Jahren hat Marianne Mendt nicht nur Theater- sondern auch Fernsehgeschichte geschrieben, hatte sie doch in den 70er Jahren die TV Show „Mendt und Band“ oder faszinierte die Fernsehzuschauer in ihrer „One Mendt Show“ Selbstverständlich war sie auch Gast in den legendären TV Shows von Peter Alexander, Harald Juhnke Peter Frankenfeld oder Caterina Valente. Letztgenannte war es auch, die Marianne Mendt „..als einzige deutschsprachige Jazzsängerin“ bezeichnet hat. Womit wir – für Marianne Mendt ein sehr wichtiges und großes Kapitel – beim Jazz wären.