Mit ihrer neuen Single WRAP YOUR NIGHT AROUND ME und dem zugehörigen Video, führt die Komponistin, Sängerin und Musikerin MarieMarie ihre künstlerische Vision nicht nur fort. Sie deklariert gleichzeitig auch mutig und konsequent, dass sie heute, drei Jahre nach ihrem Debütalbum, deutlicher aus ihrem Eigensinn schöpft. Der Song, der im Titel die Nacht als Metapher für das ewige Spannungsfeld zwischen Selbstsuche und Selbstfindung nutzt, steht weder im Widerstand zum Ist-Zustand der Popmusik noch reiht er sich in irgendein gängiges Format ein. WRAP YOUR NIGHT AROUND ME ist die Autonomieerklärung einer Künstlerin, deren Werk auf Intuition und gesteigertem Qualitätsanspruch fußt. Gleichzeitig ist ihre Musik aber auch so wunderbar leicht, dass sie quasi jeden mühelos federnd auffängt, der sich in sie fallen lässt. Ein Kunststück? Kate Bush könnte ein Lied davon singen…
Assoziativ und frei erzählt
MarieMarie im ersten Single-Vorboten auf ihr neues Album
O von einem Charakter, der nach Leidenschaft, Selbsterfüllung, Selbstfindung Ausschau hält. Im schwelgerischen Video zur Single
spiegelt der Charakter seinen Wunsch nach Erfüllung zunächst in Äußerlichkeiten, in sexuellen Eskapaden, in käuflicher Liebe, bevor er sie am Ende in sich selbst findet. Das Verlieren im Externen ist dabei der Vorbote aufs Finden im Internen. Formen und Formeln der Homosexualität, der käuflichen Liebe und der geschlechtlichen Rollenverteilung und Identifikation werden infrage gestellt, um Klarheit und Nähe zum Charakter herzustellen.
Mit vielschichtig inszenierten Bildern ist auch die Musik angereichert. Reichlich Moll-Akkorde in den Strophen bereiten den Weg zu einem geradezu hymnischen Refrain. Das Wechselspiel mit den Gegensätzen, die Kunst, ein Sentiment eher anzudeuten als plakativ damit zu hausieren, hat System bei MarieMarie. Wohlwissend, dass gute Popmusik den Zuhörer nie seiner eigenen Deutungshoheit beraubte, spielt MarieMarie inhaltlich wie auch musikalisch mit Perspektiven. Und sie lädt damit zur intensiven, nachhaltigen Auseinandersetzung mit ihrer Klangkunst ein. Pop ist ‘Art’, ‘Art’ ist Pop.
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