Mase | Biografie

Bio

WELCOME BACK

Spricht man von der Rückkehr eines jungen Mannes, der zu Zeiten der HipHop-Heydays ein Zeichen gesetzt hat, der seinen Platz innerhalb dieser Kultur mit seinem außerordentlichen Talent und seinem Charisma eingenommen hat, dann muss man so eine Biographie wohl mit den folgenden zwei Worten beginnen: Welcome Back.


Welcome back to Mase.
Inzwischen ist es fünf Jahre her, dass sich der 26jährige Mason „Mase“ Betha von der HipHop-Bühne ruhmreich verabschiedete, um sich höheren Zielen zu widmen. Jetzt, besagte fünf Jahre später, ist für den aus Harlem stammenden „Prince Charming“ die Zeit gekommen, sich mit zwölf neuen Hammer-Tracks zurückzumelden, um erneut Radios in Flammen zu setzen, Clubs auf den Kopf zu stellen und Zuhörern weltweit den Kopf zu verdrehen. Und selbst wenn er nach wie vor im Dienst der höheren Macht unterwegs ist (man beachte seine Lyrics), hat er keine Entwicklung verpasst, keinen Beat ausgelassen. Bei Mase gibt es keine Spinnenweben, stattdessen aber neue Töne und aufgetankte Energie, wie man es von einem der größten Hip-Hop-Artists erwarten kann. It feels good.


Die Rückkehr von Mase beginnt passend mit der Single „Welcome Back“, einem verspielten Mitsing-Track, der mit seinem Erfolg im amerikanischen Radio beweist, dass es eine Sache gibt, die wir schon länger vermisst haben: Gute Laune. „Für mich war klar, mit diesem Song zurück zu kehren,“ sagt der siebenfach mit Platin beschmückte Superstar in seiner unverkennbar langsamen und tiefen Stimme, die nach wie vor sein Markenzeichen ist. In nur drei Minuten und dreißig Sekunden beantwortet der Comeback-Star alle Fragen, die sich ihm jetzt stellen: Sieht er noch so aus wie früher? Oder besser noch: Trägt er jetzt einen Anzug oder doch Air Force Ones und Jeans? Klingt er noch genauso? „All the pretty chicks all wanna smile at me/ These rap cats, man, they all got they style from me/ And if I ever see them, they probably bow to me.“ Das sollte reichen, um sämtliche Fragen zu beantworten.

Doch dann beginnt der eigentliche Streich ja erst: Mase beginnt mit seiner Lead-Single, „Breathe, Stretch, Shake“. Von Rick Rock produziert, ist schon jetzt klar, dass sich der Track zur Hymne des Jahres 2004 entwickeln wird. Als nächstes folgt „I Wanna Go“, eine öffentliche Erklärung an eine Seelenverwandte, die von Liebe und wichtigen Entscheidungen handelt. Weiter geht’s mit „Keep It On“, einer sehr smoothen HipHop/R&B-Nummer für chillige Momente. Die zentrale Aussage des Tracks ist den jungen Ladies gewidmet: „we don’t have to take our clothes off/ to have a good time.“ Weitere Anspieltipps des Albums sind „I Owe“ und „Gotta Survive“. Dabei handelt es sich bei „I Owe“ um einen Club-Banger, der genau diejenigen Tanzwütigen wieder auf die Tanzfläche zwingen wird, die vor fünf Jahren zu Mases Sound abgegangen sind. Checkt man dann noch sein eher roughes „Gotta Survive“, das mit sich überschlagendem Klavier und triumphierenden Drums bestückt ist, wird dem Zuhörer bald klar sein, dass es sich hierbei um den ehrlichsten und stärksten Song handelt, den Mase je aufgenommen hat.

Seine Karriere begann im Jahr 1996, als ein junger und bis dato erfolgloser MC aus Harlem auf Sean „P. Diddy“ Combs – der damals natürlich noch als Puff Daddy bekannt war – traf und ihm in einem Club in Atlanta seine Reimkünste präsentierte. Nachdem er ein wenig Tempo aus seinem Flow genommen hatte, um ihn zugänglicher zu machen, wurde Mase bei dem renommierten Bad Boy Records Label unter Vertrag genommen und zeigte sich zum ersten mal auf 112s Smash-Hit „Only You (Remix)“ aus dem Jahr 1996. Das bedeutete, dass er auf einmal auf Augenhöhe mit Notorious B.I.G. war – einem der größten MCs aller Zeiten. So kam es, dass Superhits danach kein Problem mehr darstellen sollten: Wir werden niemals sein „Can’t Nobody Hold Me Down“, das er auch mit P. Diddy aufnahm, oder seinen Gastauftritt auf Biggies „Mo Money, Mo Problems“ vergessen. Nach all diesen hochkarätigen Gastauftritten war schließlich schon im folgenden Jahr (1997) die Zeit für sein Debütalbum „Harlem World“ gekommen. Es bekam nicht nur vierfaches Platin, sondern stürmte zugleich die Charts mit Burnern wie „Feels So Good“, „24 Hours To Live“, „What You Want“ und „Lookin' At Me“. Als daraufhin Künstler wie Mariah Carey, Brandy oder Brian McKnight mit Mase aufnehmen wollten, schienen die Grenzen zwischen HipHop, R&B und Pop gänzlich dahinzuschmelzen. Nur zwei Jahre später, im Jahr 1999, veröffentlichte Mase sein inzwischen vergoldetes Nachfolge-Album „Double Up“. Danach sollte sich alles verändern.

Denn plötzlich, im April 1999, erklärte einer der erfolgreichsten jungen HipHop-Künstler, dass es für ihn an der Zeit sei, dem Business den Rücken zu kehren. Er zog sich vom Aufnehmen und Auftreten zurück, um „seinem Glauben zu folgen.“ Was wohl keiner seiner Zweifler für möglich gehalten hätte: Von diesem Tag an wandelte sich Mason Betha vom Superstar zum Studenten (an der Clark Atlanta Universität), und schließlich wurde er sogar zum Pastor seiner eigenen Kirche. Im Jahr 2002 wurde er von New York’s St. Paul’s Bible Institute zum Ehrendoktor der Theologie gemacht. Außerdem predigt er weiterhin in seiner neuen Heimatstadt Atlanta, Georgia. Er brachte jede Menge persönliche Opfer, um seiner wahren Berufung zu folgen. In jener Zeit spielte er kein Konzert, schrieb keine Musik, auch nicht für andere Künstler. Er hörte nicht einmal Radio, obwohl er zuvor die Playlists der Sender dominiert hat. „Welcome Back“ bedeutet nicht, dass Mase seinem Glauben abtrünnig geworden ist.

Dennoch stellt er jetzt schon eine Sache klar: Auf die Frage, ob Teile von „Welcome Back“ – das übrigens auf Fo’ Reel Entertainment/Bad Boy Records veröffentlicht wird – eventuell wie „Gospel-Rap“ klingen, sagt er: „Ich bin nicht zum Predigen hier. Die Musik ist meine Basis. Ich bin nicht gekommen, um meinen Glauben anzupreisen oder jemanden zu verurteilen. Alles was ich erreichen möchte, ist den Leuten den Weg zu einem besseren Leben zu zeigen.“
So lassen wir also den Trompeten freien Lauf, starten den Player, denn Harlems Prinz ist zurück: Und zwar besser als je zuvor. Mit zwölf Songs. Ohne Interludes. Einfach nur zwölf Songs, die das Feuer von Mase enthalten.
Welcome back, Mase.