Ohne Zweifel ist Mikhail Simonyan ein Name, den es sich zu merken lohnt. Die Tatsache, dass Simonyan wie Maxim Vengerov in Novosibirsk geboren wurde, spielt dabei wohl noch die geringste Rolle. Ebenso, dass er seine Geigenausbildung im Alter von fünf Jahren begann und mit 13 sein internationales Konzert-Debüt feierte.
Doch was ihn zu diesem Ausnahmetalent macht, ist sein Debütalbum „Two Souls“, auf dem Mikhail Simonyan eben jene überbordende musikalische Fantasie, künstlerische Abenteuerlust und interpretatorische Experimentierfreude an den Tag legt, für welche die großen Namen russischer Geiger bis heute stehen. Gemeinsam mit Dirigent Kristjan Järvi versöhnt „Two Souls“ mit seinen zwei Violinkonzerten so scheint’s das Russland des Armeniers Aram Chatschaturian mit dem Amerika Samuel Barbers.
Auf diese Weise wird aus der musikalischen Verbindung zweier Kontinente eine Wanderung zwischen den zwei Welten und zwei Seelen Mikhail Simonyans auf der Suche nach seiner wahren Heimat. Letztendlich auf der Suche nach seiner Identität. Simonyan erklärt diese eigentümlich fesselnde Faszination, die von seinem Spiel ausgeht, mit den Worten: „Ich bin halb Armenier, halb Russe, ich habe in Amerika gelebt, nun lebe ich in Berlin. Aber meine wahre Heimat ist die Bühne.“