Mischa Maisky | Biografie

Mischa Maisky: Biografie (Deutsch)


1948 in der lettischen Hauptstadt Riga geboren, erhielt Mischa Maisky ersten Musikunterricht an der Musikschule für Kinder und am Konservatorium seiner Heimatstadt. 1962 trat er ins Leningrader Konservatorium ein. Sein Debüt mit den Leningrader Philharmonikern 1965 trug ihm den Beinamen »Rostropowitsch der Zukunft« ein. Im Jahr darauf gehörte er zu den Preisträgern des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau und wurde Schüler von Rostropowitsch am Moskauer Konservatorium. Unterdessen gab er Konzerte in der ganzen damaligen Sowjetunion. Ab 1970 war er 18 Monate in einem Arbeitslager nahe der Stadt Gorki inhaftiert, bevor er ins Exil ging.

1973 Lässt sich in Israel nieder; gewinnt den Cassadó-Wettbewerb in Florenz; Debüt in der New Yorker Carnegie Hall mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter William Steinberg; nach dem Konzert schenkt ihm ein anonymer Verehrer ein Montagnana-Cello aus dem 18. Jahrhundert, auf dem er noch heute spielt

1974 Studiert bei dem legendären Gregor Piatigorsky und wird damit der einzige Cellist, der sowohl bei Piatigorski als auch bei Rostropowitsch studiert hat

1975 Beginn seiner internationalen Karriere

1976 Londoner Konzert-Debüt mit dem Royal Philharmonic Orchestra

1977 Londoner Recital-Debüt mit dem Pianisten Radu Lupu

1982 Erste Aufnahme für Deutsche Grammophon: Brahms’ Doppelkonzert mit Gidon Kremer und den Wiener Philharmonikern unter Leonard Bernstein

1985 Unterzeichnet seinen ersten Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon; nimmt das Schumann-Konzert mit Bernstein und den Wiener Philharmonikern auf (veröffentlicht 1986); auf CD erscheinen Bachs Cellosonaten mit Martha Argerich und Bachs Sechs Solosuiten

1989 Auf CD erscheinen Dvořáks Cellokonzert und Blochs Schelomo mit Leonard Bernstein und dem Israel Philharmonic Orchestra

1992 Erster Auftritt bei den BBC Proms in London; CD: Adagio, romantische Stücke mit dem Orchestre de Paris unter Semyon Bychkov

1995 Kehrt nach 23 Jahren erstmals nach Moskau zurück, um ein Konzert zu geben und Werke von Prokofjew und Miaskowsky mit Mikhail Pletnev und dem Russischen Nationalorchester aufzunehmen; CD: Konzerte von Vivaldi und Boccherini mit dem Orpheus Chamber Orchestra

1997 Auf CD erscheinen Werke von Tschaikowsky mit dem Orpheus Chamber Orchestra sowie Brahms-Arrangements unter dem Titel Songs Without Words

1998 Spielt mit Argerich und Kremer in Tokio Klaviertrios von Schostakowitsch und Tschaikowsky (Live-Mitschnitt); auf CD erscheinen die Anthologie Cellissimo mit der Pianistin Daria Hovora sowie Werke von Saint-Saëns mit dem Orpheus Chamber Orchestra und Daria Hovora

1999 Veröffentlichung: Après un rêve, die Brahms-Sonaten und seine zweite Einspielung der Bach-Suiten

2000 Spielt bei einem »Bach-Marathon« in Zürich in drei Konzerten an einem Tag sämtliche Cellowerke von Bach; gibt weltweit mehr als 100 Bach-Konzerte

2001 Veröffentlichung: Maisky und Argerich Live in Japan

2002 Recitals mit Argerich in der Carnegie Hall und im Kennedy Center; mit dem Pianis¬ten Sergio Tiempo bei den Salzburger Festspielen; Trio-Recital mit Argerich und Kremer in der Carnegie Hall. Veröffentlichung: Mendelssohns Cellosonaten mit Tiempo

2004 Auftritte mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Royal Philharmonic Orchestra und dem Orchestre Philharmonique de Radio France; Tournee mit der Tschechischen Philharmonie; Japantournee mit dem Rundfunk-Symphonieorchester Prag; Recitals und Kammermusik in Europa, den USA, Korea und Japan sowie bei verschiedenen Festspielen. Veröffentlichung: Dvořák und Strauss mit Mehta und den Berliner Philharmonikern, Kammermusik von Brahms und Schumann mit Argerich, Kremer und Bashmet

2005 Konzerte in Europa und Japan; Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Opfer des Tsunami in Asien mit Thomas Quasthoff im Wiener Musikverein. Veröffentlichung: Werke von Prokofjew, Schostakowitsch und Strawinsky in Live-Aufnahmen mit Martha Argerich

2006 Auftritte in Europa mit dem Orchestre de la Suisse Romande, der Dresdner Philharmonie, dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Concertgebouw Kamerorkest, Philharmonischen Orchester St. Petersburg, Israel Philharmonic Orchestra und der Kremerata Baltica. Solo- und Kammermusik-Recitals (u. a. Bachs Goldberg-Variationen und Solosuiten) in Italien, China, Südafrika, Israel und Japan; Auftritte bei den Festspielen in Verbier, Dubrovnik und Utrecht. Gastiert mit dem Programm »Russian Romances« in ganz Europa, begleitet von Pavel Gililov bzw. Lily Maisky. Auf CD: Vocalise – Russian Romances (mit Gililov)

2007 Spielt das Dvořák-Konzert u. a. mit dem Symphonieorchester des Finnischen Rundfunks, dem Philharmonischen Orchester Thailands sowie den Symphonie¬orchestern von Schanghai, Barcelona und Prag. Kammermusik mit Argerich und Renaud Capuçon (Progetto Martha Argerich), Gililov, Tiempo, Kremer (Salzburger Festspiele), Hélène Grimaud (Festival in Verbier), Itamar Golan, Lily Maisky und Julian Rachlin in Europa und Fernost. CD-Veröffentlichung von Bachs Goldberg-Variationen. Auf DVD: Bachs Solosuiten; zur Feier von Maiskys 60. Geburtstag Werke von Haydn und Schumann mit den Wiener Philharmonikern unter Leitung von Leonard Bernstein; Brahms’ Doppelkonzert mit den Wiener Philharmonikern und Bernstein

2008 Uraufführung von Yusupovs Cellokonzert mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Yuri Temirkanov in Luzern. Konzerte u. a. mit der Staatskapelle Dresden und den Moskauer Virtuosen; Konzertreisen in Israel und Mexiko mit dem Israel Philharmonic Orchestra und mit der Dresdner Philharmonie nach Südkorea. Kammermusik, vor allem mit Argerich, Lily Maisky und Pavel Gililov, in Europa und Asien. Veröffentlichung von Elégie – Werke von Rachmaninow in Arrangements von Maisky, aufgeführt mit dem Pianisten Sergio Tiempo

2009 Konzerte mit den Philharmonischen Orchestern von Radio France, München, London, Kopenhagen, Oslo und St. Petersburg; Kammermusik mit den Pianisten Lily Maisky, Gililov und Golan; Festspielauftritte in Verbier, Salzburg, Bukarest (Enesco), Utrecht (Internationales Kammermusik-Festival) und Peking. Veröffentlichungen: Morgen – Kammermusik von Richard Strauss und Dvořák mit Pavel Gililov; Klaviertrios von Tschaikowsky und Rachmaninow mit Vadim Repin und Lang Lang

2010 Europatournee mit den Moskauer Virtuosen; Konzert in Riga und Japan-Tournee mit dem Nationalen Symphonieorchester Lettlands; Konzerte mit dem Basler Kammerorchester, Royal Flanders Philharmonic Orchestra und Orchester des Salzburger Mozarteums, den Trondheimer Solisten, den Nationalen Symphonieorchestern von Washington und Kasachstan; Recitals mit Argerich und Lily Maisky sowie Soloauftritte mit Bachs Suiten; Festspielauftritte beim Eilat Chamber Music Festival, Progetto Martha Argerich in Lugano und Schumann 200 in Luzern sowie bei Festivals in Verbier, Salzburg, Dubrovnik und Utrecht

2011 Uraufführung von Schtschedrins Doppelkonzert Romantic Offering mit Martha Argerich und dem Luzerner Sinfonieorchester unter Neeme Järvi in Luzern, anschließend auf Tournee; Konzert in Den Haag und Deutschland-Tournee mit Järvi und dem Hague Residentie Orkest; Konzerte mit dem Royal Philharmonic Orchestra, Prager Kammerorchester, Montreal Symphony Orchestra, Dänischen Nationalen Symphonieorchester und den Hamburger Philharmonikern sowie der Israel Camerata und der Kremerata Baltica; Kammermusik umfasst die Bach-Suiten und Recitals mit den Pianisten Lily Maisky, Martha Argerich, Lang Lang, Itamar Golan sowie den Geigern Maxim Vengerov, Vadim Repin, Gidon Kremer, Julian Rachlin und Sascha Maisky; Auftritte bei Festspielen wie Progetto Martha Argerich, Turgutreis International Classical Music Festival (Bodrum, Türkei), Musica Mundi (Genval, Belgien) und Zarendorf-Musikfestival (St. Petersburg) sowie in Verbier, Salzburg und Dubrovnik. Veröffentlichung (und auf Tournee in Deutschland, Österreich, Spanien und Fernost): ¡España! , Lieder und Tänze aus Spanien mit Lily Maisky

2012 Geplant sind eine Nordamerika-Tournee mit den Moskauer Solisten, Konzerte mit den Philharmonischen Orchestern von Los Angeles, Bremen, Belgrad und Monte Carlo sowie den Bamberger Symphonikern und dem Musikkollegium Winterthur; Kammermusik mit Lily und Sascha Maisky, zudem Bach-Suiten; Festspielauftritte in Schwetzingen und Verbier, beim Piatigorsky Cello Festival (Los Angeles) und Storioni Festival (Tilburg, Niederlande)

10/2011
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