Auf den Tag genau vor 60 Jahren – am 21. März 1964 – führte Nina Simone ihren aufwühlenden Protest-Song “Mississippi Goddam” zum ersten Mal in der New Yorker Carnegie Hall vor einem großen (und überwiegend weißen) Publikum auf. “The name of this tune is ‘Mississippi Goddam’”, kündigte sie die neue Nummer an, bevor sie warnend hinzufügte: “And I mean every word of it.”
Der Auftritt wurde mit zwei weiteren, die am 1. und 6. April stattfanden, für ihr erstes Philips-Album “Nina Simone in Concert” aufgezeichnet, das noch im selben Jahr veröffentlicht wurde. Der Song erschien mit dem zensierten Titel als “Mississippi *@!!?*@!” auch als Single und stieß vor allem im Süden der USA auf heftigste Ablehnung. Er machte Nina Simone unsterblich und kostete sie um ein Haar ihre weitere Karriere. Geschrieben hatte ihn Nina 1963 als Reaktion auf die rassistisch motivierte Ermordung des schwarzen Bürgerrechtlers Medgar Eavers in Mississippi und den Bombenanschlag auf die 16th Street Baptist Church in Birmingham, Alabama, bei dem vier schwarze Kinder getötet wurden.
In dem nur zehnminütigen Kurzdokumentarfilm “Mississippi Goddam” erzählt Tarriona “Tank” Ball (die Stimme von Tank And The Bangas), in welchem politischen und historischen Kontext dieses Lied 1963 entstanden ist. Wie aktuell und bedeutend dieses wahrlich zeitlose Stück noch heute ist, unterstreichen in der Doku die Kommentare der Rapperin Rapsody, die wie Nina Simone aus North Carolina stammt.