Segel im Wind, Süchtig, Reif für die Insel, Der Kaffee ist fertig, Du entschuldige i kenn di… Neben Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich ist der Wiener Musiker, Sänger, Textdichter, Komponist und Gitarrist Peter Cornelius der wichtigste Vertreter des Austropops und der in Deutschland erfolgreichste österreichische Singer-Songwriter.
Mit 5 bekam er Cello-Unterricht am Wiener Konservatorium, mit 15 spielt er in seiner ersten Band, seine Vorbilder: die Byrds und die Beatles. 1973 siegt er im Fernsehtalent-Wettbewerb “Die Showchance”. “Was für eine Entwicklung – vom blassen Bürscherl im Samtanzug und mit Mascherl zu diesem Philosophen mit überragendem G’spür und gigantischer Musikalität. Er sang ,I leb in aner Wolk’n‘ und das stimmt ja irgendwie noch heute”, erinnerte sich anlässlich seines 65. Geburtstags im Januar 2016 der damalige Moderator der Sendung, Peter Rapp, im Wiener Kurier.
1979 unterschreibt Peter Cornelius einen Schallplattenvertrag in Deutschland. Es wird der Beginn seiner Zusammenarbeit mit dem Pop-Produzenten Michael Cretu. Der Titelsong seines nächsten Albums “Der Kaffee ist fertig” bringt ihn auf Rotation im Morgenradio. Der große Durchbruch kommt 1981 und ´82 mit den Alben “Zwei” (inklusive der Hit-Single “Du entschuldige i kenn di”) und “Reif für die Insel”, das sich 45 Wochen ununterbrochen in den deutschen Albumcharts hält. Cornelius zieht von Wien nach Hamburg, wo er die Alben “Fata Morgana”, “Süchtig”, “Gegen den Strom”, “Cornelius ’87” und “Sensibel” aufnimmt.
Seinerseits wirkt er in Cretus international erfolgreichem Musikprojekt Enigma mit und wird später hierfür bei den Grammys in der Kategorie “bester Gitarrist” nominiert. Auf Ibiza produzieren sie 1992 das Album “Cornelius & Cretu”. 2001 knüpft Cornelius mit dem Album “Lebenszeichen” an seine Solokarriere an. 2012 erscheint sein jüngstes Album “12 neue 12”.
In seinen Liedern geht es ihm um die Leute von nebenan. “Während er die Befindlichkeit der anderen thematisiert, richtet er aber auch den kritischen Blick auf sich selbst”, beschrieb ihn der WDR. Damit spricht der lockige Barde mit dem melancholischen Hundeblick vielen Fans aus der Seele. Immer noch bekommt er regelmäßig Post von Menschen, die seine Texte als Lebenshilfe in sich tragen und sie oafach schea finden: Du, entschuldige, i mag di!