Pronto – LUNO V
Never change a running system heisst es. Nur: Stillstehen war noch nie das Ding von Pronto. Wenn eine Sache klar ist, dann, dass der Schweizer in seiner über sechs Jahre andauernden Karriere schon immer das genaue Gegenteil getan hat. Von treibenden Afrobeat-Tunes auf der „Solo Di Nero“-EP über den Mundart-Mumble-Trap auf seinem Debütalbum „Europe“ bis hin zur „Volta“-EP, für die der Sohn eines Drummers seinen ghanaischen Wurzeln nachging, hat sich Prontodinero immer wieder in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt.
Und hat sich genauso einen Status als paneuropäischer Popstar mit Platinauszeichnungen erarbeitet, der seinesgleichen sucht. Einen, der durch die Nominierungen als „Best Swiss Act“ bei den MTV EMAs und „Best Breaking Act“ bei den Swiss Music Awards in den letzten Jahren eine entsprechende Würdigung erhalten hat. Längst ist klar: Geht es um progressiven Pop aus der Schweiz kommt niemand mehr an Pronto vorbei.
Mit seinem neuen Album „LUNO V“ geht der Rapper aus Solothurn noch einen Schritt weiter. „Während der Pandemie hat man viel Zeit mit sich selbst und dem kleinsten Kreis verbracht. Durch ein paar Schicksalsschläge, die in der Zeit passiert sind, wurde das Album nach und nach melancholischer und moody, als man das vielleicht bisher von mir gewohnt war. Ich wollte ein dopes Album machen, das aber erwachsener als meine bisherigen Sachen klingt“, erzählt Pronto.
Produziert zum Grossteil von Pronto selbst, entsteht durch Unterstützung von Yung MoXart, einem jungen Producer aus Zürich, der auch am letzten Future-Album beteiligt war, ein Sound, der sphärisch und moody gleichermassen klingt. Die genau richtige Mischung aus Rap-Zeitgeist und Musikalität, zu der Pronto tiefer denn je blicken lässt.
„Paradise“ erzählt vom Kampf mit den eigenen Dämonen, während „Yaa Dee“ in ungewohnt spirituelle Sphären vordringt. Und dann ist da noch „LightLight“, ein Song über das Leid und den Schmerz und die hoffnungslosen Momente, in denen man so gar keine Kraft mehr verspürt, wieder aufzustehen. Das ist die eine Seite von „LUNO V“. Die andere beweist, dass Pronto auch immer noch genügend Banger für ein vielseitiges Album am Start hat. „Finesseexpress“ kommt mit bedrohlichen Sample-Loops und Drill-Beats, während „Designer“ mit hypnotisierender Bassline einen Sound kreiert, der nicht von dieser Welt ist, ehe „Shiney“ mit Akustikgitarren und 808-Bounce entspannte Vibes verbreitet.
„Seit ‚Clean‘ sind mittlerweile sechs Jahre vergangen. Ich bin jetzt 29 und meine Fans werden auch älter. Ich habe gemerkt, dass mich andere Themen als früher beschäftigen und wollte mich inhaltlich und auch in der Musik weiterentwickeln, ein bisschen grown und reifer präsentieren. Einfach neue Vibes, kombiniert mit dem alten Pronto-Sound, den man von mir kennt.“ Mit „LVNO“ ist Pronto das definitiv gelungen.
LUNO V erscheint am 25.11.2022 über Universal Music.