Richard Wagner war eine der bedeutendsten Figuren der Kultur des 19. Jahrhunderts. Er führte ein außerordentlich bewegtes Leben, wurde des Öfteren von wütenden Gläubigern oder wütenden Regierungen verfolgt und betrachtete sowohl das Geld als auch die Frauen seiner Freunde als sein Eigentum – als einen Tribut, der einem Genie wie ihm zustand. Die letzten zehn von Wagners dreizehn Opern – Der fliegende Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, der Ring-Zyklus, Tristan und Isolde, Die Meistersinger and Parsifal zählen nach wie vor zu den maßgeblichen Werken des internationalen Repertoires. Der Komponist erweiterte die Grenzen des harmonischen Universums seiner Zeit, erschuf ein musikalisch beispiellos reiches und komplexes Spätwerk und bahnte damit den Weg für viele Entwicklungen, die das kommende Jahrhundert bestimmen sollten. Daneben entwarf er das schon legendäre Bayreuther Festspielhaus, das ihm ermöglichen sollte, seine Werke unter optimalen Bedingungen aufzuführen, und beschaffte die nötigen Mittel für dessen Errichtung. Bei seinem Tod war er bereits zu einer wahren Ikone der europäischen Kultur geworden.