Roberto Fonseca, 1975 in Havanna geboren, gilt als der bedeutendste kubanische Pianist seiner Generation. 1990, als er gerade fünfzehn war, trat er beim International Jazz Plaza Festival auf und begeisterte die Fachpresse. 1996 wurde er Mitglied der Band des Sängers Augusto Enriquez und 1997 gründete er mit Javier Zalba die Gruppe Temperamento. Von 1999 bis 2001 nahm er eigene Kompositionen auf und kooperierte bei Platteneinspielungen mit internationalen Künstlern. So spielte er u.a. den Soundtrack des Filmes “Black” des Franzosen B. Maraval ein.
Als der große Ruben Gonzalez 2003 starb, rückte der junge Roberto Fonseca, der das Orchester der kubanischen Granden länger schon begleitet hatte, als vollwertiges Mitglied des Buena Vista Social Clubs nach und avancierte in der Folgezeit zu einem musikalischen Highlight des in wechselnden Besetzungen weltweit tourenden Ensembles, zuletzt als Arrangeur und Pianist der Bands von Ibrahim Ferrer und Omara Portuondo.
Seit Beginn seiner internationalen Karriere erstaunt der Musiker Publikum wie Kritiker mit seiner einzigartigen Kombination aus Virtuosität, Charisma und Authentizität. Er begleitet die alten Heroen wie Omara Portuondo, Guajiro Mirabal oder Cachaito Lopez und hat einen kaum zu überschätzenden Anteil an der Entwicklung der aktuellen kubanischen Musik. Darüber hinaus musizierte Fonseca mit den amerikanischen Jazzstars Herbie Hancock, Wayne Shorter, Michael Brecker und Brian Blade. Unerschöpflich scheint das Reservoire und die schöpferische Energie dieses Menschen. Er flirtet mit Jazz, Jungle, Drum’n’Bass, Klassik und Soul und hat dabei doch die kubanische Musik wie kaum ein anderer studiert. Er liebt das perkussive Element und verleugnet an keiner Stelle die afro-kubanischen Wurzeln seines Spiels.
Es ist nicht allein das musikalische Können, das das Spiel von Roberto Fonseca auszeichnet, es ist auch das Studium der an Zitaten reichen kubanischen Musik, ihrer vielfältigen Einflüsse und das Wissen um all jene Erkundungen, die geradewegs in die Zukunft führen.