Robin Thicke ist zurück: Mit „Something Else“, seinem dritten Album, das hierzulande am 17.10. erscheint, verneigt sich der erfolgreiche Sänger, Produzent und Songwriter, der bereits mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, vor den großen Soul- und Pop-Alben der siebziger Jahre, die ihn im Laufe seiner außergewöhnlichen Karriere inspiriert haben.
Schon der Titel des neuen Albums, „Something Else“, ist bezeichnend: „Es wird höchste Zeit, dass wir die Dinge anpacken, etwas verändern und zuversichtlich in die Zukunft schauen“, setzt er an. „Das ist die Stimmung, die momentan in der Luft liegt; und damit beziehe ich mich nicht etwa nur auf mich, sondern auf das allgemeine gesellschaftliche Klima.“ Sein neues Album vertont diesen Wandel, der in der Luft liegt, mit Gesangspassagen, die an Mayfields „Superfly“ erinnern, Bläsern, die von Gamble & Huff stammen könnten („Hard on My Love“), optimistischen Texten und einer Reihe von unwiderstehlichen Einladungen auf die Tanzfläche (z.B. „Side Step“). „Ich will kein Prediger sein, aber ich bin fest davon überzeugt, dass jedes glückliche Leben letzten Endes auf Liebe und Freude basiert – und diese Gefühle können nun mal nur dann entstehen, wenn man sie anderen Menschen gibt.“
Aufgewachsen ist der in Los Angeles geborene Musiker mit einer ordentlichen Dosis R&B und HipHop: „Mit acht hörte ich Kurtis Blow, mit 12 N.W.A., Jodeci und Mary J. mit 14, und dann kamen auch schon Boyz II Men und Babyface an die Reihe“, berichtet er. „Erst mit 17 kam ich zum ersten Mal mit Rockmusik in Kontakt. Und ich habe den Eindruck, dass ich der einzige bin, der das gar nicht so ungewöhnlich findet.“ André Harnell, der einstige Präsident von Bad Boy Entertainment und Mentor von Größen wie Mary J. Blige und Puff Daddy, hörte den schlaksigen Jungen eines Tages und war sofort von den Socken: „Was ich da raushören konnte, war genau das, was Martin Luther King Jr. in seinem Traum von einem neuen Amerika artikuliert hatte: Plötzlich befand ich mich an einem Ort, an dem ein Weißer aus dem San Fernando Valley die Essenz von Detroit, von Harlem und die des Blues fühlen und zum Ausdruck bringen konnte“, berichtet Harnell.
Der Geist von Michael Jackson schwebt ganz deutlich über „Something Else“: „Michael ist der Inbegriff dieser ausgelassenen Feierstimmung, um die es mir ging. Das ist zugleich der Kern des neuen Albums: Ich wollte Songs aufnehmen, die feierlich, positiv und gefühlvoll klingen“, erläutert Thicke. Um die Verbindung zu Jacksons frühen Meilensteinen noch zu vertiefen, hat er sogar mit demselben Bläser-Team gearbeitet, das schon auf „You Wanna Be Startin’ Somethin’“ vom „Off The Wall“-Klassiker aus dem Jahr 1979 zu hören war. „André Harnell hat zu mir gesagt: `Wenn Gott richtig laut singen will, dann setzt er Bläser ein´“, berichtet Thicke. Gary Grant und die Jackson-Bläser trugen außerdem zum generationsübergreifenden Sound von „Something Else“ bei: „Bei manchen Songs habe ich die Kids spielen lassen, während ich bei anderen mit den älteren Bläsern gearbeitet habe; so klingt die LP insgesamt wie eine Begegnung von Alt und Jung.“
Darüber hinaus besticht „Something Else“ mit einem gewaltigen Klangspektrum, weil Thicke die neuen Songs ganz bewusst an unterschiedlichen Orten geschrieben und aufgenommen hat. Eine Taktik übrigens, die er sich von seinen Vorbildern (z.B. Marvin Gaye) abgeschaut hat: „In New York passiert immer noch am meisten; es ist das Zentrum, in dem alle Informationen zusammenfließen, also machte ich ein paar Abstecher dorthin und baute mir ein großes Studio auf“, berichtet der 31-Jährige. Das Resultat dieser Reisen an die Ostküste sind druckvolle Stücke wie „Side Step“ und „Something Else“, bei denen der Groove im Vordergrund steht. „Paris hingegen ist die Stadt der Liebe“, sagt er weiterhin, „und dort sind ruhigere Stücke wie `Sweetest Love´, `You’re My Baby´ und `Miss Harmony´ entstanden.“
Auf „Magic“, der ersten Singleauskopplung des neuen Albums, fließen schließlich sämtliche Einflüsse von „Something Else“ zusammen und ergeben eine gewaltige und ungemein tanzbare Disco-Pophymne. Als es darum ging, das Video zur Single zu drehen, kam Robert Hales, bekannt als Regisseur von Gnarls Barkleys „Crazy“-Video, hinzu, um Dance-Einflüsse aus Downtown, Anspielungen auf Fred Astaires „Mr. Universe“ und auf Kubricks „2001: Eine Odyssee im Weltraum“ – einer von Robins Lieblingsfilmen – zu einem visuellen Highlight zu kombinieren.
Indem er klassische und zeitgenössische Elemente zu einem schlüssigen Ganzen verbindet, führt Robin Thicke seine internationale Fanbase mit dem dritten Album wieder einmal auf klangliches Neuland und präsentiert insgesamt einen Sound, der einfach nur sexy und erfrischend klingt.
„A Beautiful World“, Robin Thickes Debütalbum aus dem Jahr 2003, brachte die Hitsingle „When I Get You Alone“ hervor und ebnete den Weg für das Album, mit dem ihm bald darauf der endgültige Durchbruch gelingen sollte: „The Evolution of Robin Thicke“ (2006). Inzwischen kurz vor der zweiten Platin-Auszeichnung, war „Lost Without U“, der Megahit dieses Albums, nicht nur eine der größten Radiosingles in den USA, sondern führte gleichzeitig vier Billboard-Chartlisten an: Platz #1 in den R&B/HipHop-Album-Charts, #1 in den Hot-R&B/HipHop-Song-Charts, #1 in den Hot-R&B/HipHop-Airplay- und schließlich noch Platz #1 in den Hot-Adult-R&B-Airplay-Charts. Außerdem trat Robin nach der Veröffentlichung des Albums in sämtlichen großen TV-Shows auf und war gleich zweimal hintereinander bei Oprah Winfrey zu Gast!
Das Jahr 2007 endete für ihn mit einer Reihe von Preisen und Nominierungen: Robin bekam bei den VH1 Soul/Vibe Awards den Preis in der Kategorie „Best Breakthrough Artist“ und wurde bei den BET Awards („Best Male R&B“ und „Viewer’s Choice“), den Soul Train Awards („Best R&B Soul Album, Male“), den MTV VMAs („Male Artist of the Year“), den MOBO- („Best Song“ für „Lost Without U“) und den American Music Awards („Favorite Breakthrough Artist“) nominiert. Zudem wurde „Lost Without U“ von der ASCAP zum „Song Of The Year“ gewählt. Seit dem 19. September ist Robin Thicke mit seiner befreundeten Kollegin Mary J. Blige auf Tour.