Über die Entstehung des neuen Albums erzählt Rolf Kühn: „Joachim und ich haben im September intensiv an den neuen Kompositionen gearbeitet, die wir am 30. Oktober 2011 im Tonstudio Bauer aufgenommen haben. Jeder von uns beiden hat im Laufe der Jahre seinen eigenen Schreibstil gefunden, trotzdem finden die verschiedenen Kompositionen, die wir hier erarbeitet haben, auf eine natürliche Weise zusammen und das Album bildet eine musikalische Einheit. Im Vergleich zu Impressions Of New York haben wir diesmal fast alle Themen ausgeschrieben, denn die Gruppe sollte das Repertoire ja erstmals live beim Frankfurter Jazzfestival am 29. Oktober 2011 präsentieren und es gab nur wenige Stunden Probezeit. Für diesen Abend sind kurze Themen entstanden, über die frei improvisiert wurde. Mit diesem Spirit sind wir dann am nächsten Tag ins Tonstudio gegangen. John Patitucci und Brian Blade sind für uns die ideale Rhythmusgruppe für dieses Projekt. Hier geht es musikalisch um ein spontanes Reagieren. Nichts Kalkuliertes oder Eingefahrenes, Abgesprochenes, sondern ein spontanes Zugehen aufeinander. Die gegenseitige Neugier war groß und die Aufnahmen eine spannende gemeinsame Reise.“
Und Joachim Kühn: „Rolf brachte mir meine erste Impulse-Platte nach Leipzig mit. Es war „A Love Supreme“ von John Coltrane, mit diesem großartigen Klappcover, ich hatte ihn darum gebeten. 1967 war eine andere Zeit, die Aufbruchszeit, da wurde einfach frei gespielt. Schon kurz danach merkte ich, dass ich komponieren möchte. Unsere Stücke/Kompositionen sind Plattformen, die zur Improvisation leiten. Eine ungebrochene Anknüpfung an das Impulse-Album von damals ist nicht machbar, das ist 45 Jahre her. Wir machen, was wir heute spielen. Ich schaue nicht zurück, ich lebe im Jetzt. Diese Aufnahme mit Rolf zu machen, bedeutet mir viel. Das Album Lifeline ist Ausdruck unserer gemeinsamen Zeit des Zusammenspielens. Wir haben schon einiges hinter uns – und gehen gemeinsam weiter!“