Nach ihrem Hit-Album „Calling The World“ inklusive dem Nummer 1-Radiohit „When Did Your Heart Go Missing?“ präsentieren Rooney nun endlich ihr brandneues drittes Album „EUREKA". Dieses Album ist gleichzeitig sozusagen auch eine Unabhängigkeitserklärung, denn die „Rooneys“ machen damit einen befreiten Neustart: „EUREKA“ wurde komplett im Alleingang der Band aufgenommen, produziert und erscheint nun auf ihrem neuen Label „California Dreamin´“.
„EUREKA“ ist somit auch die bisher reifste, nuancierteste Platte der Band, ohne den typischen Elan und die Catchiness verloren zu haben. Elf Jahre nach Gründung einer Teenager-Kumpel-Band mit gemeinsamer Vorliebe für die Beatles, Cheap Trick und ELO sind Robert Schwartzman (Sänger /Bassist), Louie Stephens (Keyboarder /Sänger), Taylor Locke (Gitarrist /Sänger) und Ned Brower (Drummer /Sänger) zu einer modernen Power-Popband eigener Klasse gewachsen.
In den letzten Jahren waren Rooney unter anderem mit Bands wie Weezer oder den Strokes gemeinsam auf Tour und haben so überall ich der Welt neue Fans gewonnen. „Ich denke nicht, dass es moderne Bands gibt, mit denen wir viel gemeinsam hätten“, sagt Locke.
Obwohl „EUREKA“ eine Art Wiedergeburt für Rooney ist, der Geist der Unabhängigkeit ist nichts Neues für die Jungs: Nach der Gründung der Band 1999 veröffentlichten und promoteten sie eigene EP’s und bauten sich mit etlichen Gigs in und um Los Angeles eine große Fangemeinde in ihren Heimatgefilden auf. Ihr Debütalbum erschien 2003 und stand über Monate eine in den Billboard New Artist Charts. Der Durchbruch 2004 kam mit einem Auftritt in der Teenager-TV-Serie „The O.C.“ (O.C. California). Insgesamt verkaufte das Debütalbum „Rooney“ allein in den USA über 500.000 Einheiten.
Im Jahr 2007 wurde das zweite Album „Calling The World“ veröffentlicht. Mit dem Song „When Did Your Heart Go Missing?“ erreichte die Band nun auch in Deutschland extreme Bekanntheit: Die Single schoss im Radio direkt auf Platz 1 der Airplaycharts und war dort lange Zeit nicht mehr wegzudenken.
Doch mit dem Erfolg der Single kamen auch einige Sorgen und Probleme. Die Band fühlte sich dem Druck ausgesetzt, wieder einen Hit abliefern zu müssen. Die Arbeit an dem Album „Calling The World“ zog sich in die Länge, Produzenten wurden ausgetauscht, Songs aufgenommen, wieder verworfen und die Band wurde zunehmend mutloser, das Album überhaupt noch fertig zu stellen. Die lange Zeit zwischen den Alben hat dem kommerziellen Erfolg zwar keinen Abbruch getan – „Calling The World“ enterte die Billboard Top 100 auf Platz 42 und verkaufte rund 200.000 Einheiten – aber sie hat das Bewusstsein der Band verändert.
Bereits Im April 2009 begannen die Aufnahmen zu EUREKA. In einem Studio, das Bandmitglied Schwartzman in seinem Haus in L.A. gebaut hatte: „Ich denke, was ich aus der Arbeit mit den verschiedenen Produzenten gelernt habe ist, dass man nicht in einem riesigen Studio, das 2000 US Dollar am Tag kostet, sitzen muss um eine Platte zu produzieren, die großartig klingt“, sagt er. „Wir haben einfach geschaut was man tatsächlich braucht um eine Platte zu machen und heraus kam ein recht vernünftige, kurze Liste an Dingen, die man anschaffen und dann gebrauchen musste.“
Der Prozess des Songwritings und der Aufnahmen war organischer denn je und trotzdem wollten Rooney sich Zeit lassen. „Wir haben nicht an jedem Tag der Woche aufgenommen, haben nicht monatelang ununterbrochen gearbeitet“, sagt Schwartzman. „Wir haben eine zeitlang geschrieben, haben dann eine Pause gemacht, dann wieder geschrieben, einige der Songs wurden erst geschrieben und aufgenommen nachdem wir eigentlich schon so gut wie fertig waren.“
Alle Entscheidungen nun selbst zu treffen, ließ die Band aber noch selbstkritischer zu werden. „Wir haben versucht, das A&Ring selber zu machen, die Songs und den Prozess der Aufnahmen immer wieder in Frage zu stellen und uns zu fragen was man besser machen könnte.“ erzählt der Sänger. „Wir wollten uns nicht mit den Songs, die wir hatten zufrieden geben. Die Frage, die wir uns am häufigsten stellten war nicht, ob wir gut klingende Musik machen könnten, wir fragten uns eher, ob wir aus uns selber herausholen könnten, wirklich großartige Musik zu machen. Ich denke, wenn man sich zu sehr mit Equipment und dem ganzen Drumherum beschäftigt, geht es einfach zu wenig um die Songs selbst, die Emotionen und alles was damit passiert.“
„Ein großer Teil des ganzen Spaßes war es, einfach unseren verschiedenen Einflüssen zu frönen“, sagt Stephens. „Ich bin so glücklich mit der Platte, weil wir genau das auf so viele unterschiedliche Weisen tun konnten. „Holding On” hat einen Tom Petty Vibe im Arrangement, während „Only Friend“ und „Into the Blue“ einen mehr psychedelischen Touch haben, den es bei uns in der Form bislang noch nicht gab. „The Hunch“ ist ein amtlicher Rocksong und „I Can’t Get Enough” ist eine eher rhythmische Nummer.”
Schwartzman gibt gerne zu, Petty beim Schreiben des Songs im Hinterkopf gehabt zu haben. “Ich habe mir ‚Running Down A Dream’, diese Tom Petty Dokumentation angeschaut, und das hat mich wirklich inspiriert” sagt er. „Ich wusste nicht, wie viel Einfluss Tom Petty auf vieles, das ich sehr mag, gehabt hat: 50er, 60er-Jahre Pop-Musik… ganz straighte Songs. Ich mag das wirklich sehr, und ich mag die Schlichtheit, die Geschichten darin und die Lyrics. Nachdem ich die Dokumentation gesehen hatte, wollte ich mich einfach hinsetzen und Songs schreiben. Heraus kamen “Holding On” und “You´re What I´m Looking For’“.
Petty’s Inspiration hat ihren guten Dienst getan: „Holdin’ On”, der Opener des Albums „EUREKA“ ist nicht nur ein klassischer Rooney-Singalong-Song, er sagt auch am treffendsten aus, wie die Band ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft reflektiert: Im Song gibt der Ich-Erzähler preis, wie man sich traf und die Band gegründet wurde, wie er nach New York zog um zu studieren, dann aber schnell wieder heimkam, um mit Rooney weiterzumachen.
Das nächste Kapitel ihrer Karriere schreiben sie nun mit „EUREKA“ und die Fans dürfen sich auf Pop-Rock-Songs freuen, denen man einfach nicht widerstehen kann.