Saphir | Biografie

Bio 2010

„Eine für alle, alle für eine.“ Diese von D’Artagnan geprägte und leicht modifizierte Parole interpretieren die Girls der ersten KI.KA-Band Saphir neu – und auf ihre eigene Weise. Allen voran Lea Sofia Nikiforow, die 2009 den vom Kindersender veranstalteten Wettbewerb „Beste Stimme“ gewann und ihren Hauptpreis, einen Solo-Plattenvertrag, uneigennützig gegen eine Bandgründung mit Albumproduktion eintauschte. Als weibliche Musketiere nahm sie die vorangegangenen Gewinnerinnen Jennifer Haben (2007) und Kathrin Sicks (2008) mit ins Saphir-Boot. Die 2010er Ausgabe des Talentcontests brachte schließlich Amely Sommer als Siegerin hervor, mit der es als Quartett und dem selbstbetitelten Debütalbum im Gepäck jetzt endlich losgehen kann:
Und auf dem vertonen die vier unglaublich talentierten junge Mädels mit außergewöhnlichen Stimmen neun Pop-Perlen, die vom Who-Is-Who der deutschen Songwriter geschrieben und produziert wurden: Steve van Velvet (Die Prinzen, Yvonne Catterfeld), Jasmin Wagner (Blümchen) Maya Singh: (Adore, Nevio, Alexander Klaws, Christina Stürmer), Ingo Politz (Silbermond, Eisblume, Lena Mayer-Landrut) und Jay Khan (US5) ließen es sich nicht nehmen, ihren akustischen Fingerabdruck auf dem Album zu hinterlassen. Die vielen Köche verderben hier definitiv nicht den Brei, sondern lassen das Album äußerst abwechslungsreich erscheinen:
Eröffnet wird das Werk ruhig mit Akustikgitarre, ehe der pompöse Refrain von „November“ einsetzt und Saphir die Gefühlswelt Gleichaltriger auf den Punkt bringen: „Obwohl ihn jeder mag, ist es heute nicht mein Tag. Es ist November in meinem Kopf. Ich fühle mich leer,“ singt Lea Sofia Nikiforow und spricht damit Millionen Jugendlichen aus der Seele. Das folgende „Meine Stadt“ geht nach vorne. Jeder strebt nach Geborgenheit, nach einem Platz, an den er gehört. So ist dieser  Song eine trotzige Ode an die Heimat und an das sich Zuhause-Fühlen: „Das ist meine Stadt, auch wenn sie viele Feinde hat. Ich stehe auch zu ihr in schlechten Zeiten, ich lebe jeden Tag in meiner Stadt.“ Saphir scheinen ihre Stadt gefunden zu haben, denn Jennifer Haben, Kathrin Sicks, Lea Sofia Nikiforow haben hier mitgeschrieben und beweisen damit auch ihr Talent fürs Songschreiben und Texten.  Die Hitsingle „Orchester in mir“ ist eine Ballade, die berührt, während „Unsere Welt“  fröhlich groovend, jugendliche Hoffnung und Begeisterung versprüht: „Wir heben ab, wir fliegen in eine Welt, die uns gehört.“ Im epischen „Warum“ widmen sich Saphir dem wichtigsten aller Themen – der Liebe – und fragen sich herzzerreißend und sehnsüchtig: „Warum bist du nicht hier? Warum bist du nicht bei mir? Bitte sag es mir.“ „Weinst du“ fragte schon 2000 die Flensburger Band Echt um Kim Frank. Saphir können diese Frage auch nicht beantworten, holen diesen tollen Song aber in neuem eigenem Gewand ins Jahr 2010, ehe das traurig-schöne „Wohin ich auch gehe“ die Platte ausklingen lässt.
Der Edelstein Saphir kann übrigens nahezu die ganze farbliche Regenbogenpalette annehmen. Diesen Facettenreichtum kann man auch getrost als Metapher auf das Album übertragen. Saphir spielen sich gekonnt durch das komplette musikalische Spektrum: wild und jugendlich, ruhig und erwachsen, melancholisch und sehnsüchtig. Bemerkenswert ist diese Vielfalt insbesondere, wenn man das Alter der Mädels bedenkt: 14 (Jenny), 15 (Lea) ‚13 (Kathrin) und 13 (Amely). Dass Jugend nicht vor Talent und Ehrgeiz schützt, beweisen Saphir – das wusste auch schon D’Artagnan, als er 17 Jahre jung in die Welt zog, um sich den Musketieren anzuschließen. Saphir ziehen mit diesem Album in die heutige Welt, um aus dem Leben von Teenagern zu singen. Der Startschuss  ihrer musikalischen Karriere ist auf jeden Fall geglückt.