Die kanadische Singer-Songwriterin Sarah McLauchlan ist eine seltene Ausnahme im Musikbusiness. Seit sie 1988 ihr erstes Album “Touch” einspielte, brachte sie nur sechs weitere Studioalben heraus. Viele andere Künstler wären bei dieser sporadischen Arbeitsweise wohl längst weg vom Fenster gewesen. Nicht so Sarah McLachlan. Ihr scheint der Erfolg trotzdem wie ein treues Schoßhündchen zu folgen. Ihre raren Alben, von denen sie weltweit mehr als 40 Millionen Exemplare verkaufte, werden regelmäßig mit Mehrfach-Platin ausgezeichnet und brachten ihr bis dato drei Grammys ein.
McLachlan wurde im Kindesalter adoptiert. Im Alter von 17 Jahren spielte sie mit der New-Wave-Band October Game. Im Jahr 1988 unterschrieb sie einen Plattenvertrag mit dem Independent-Label Nettwerk. Danach zog sie nach Vancouver, wo sie ihre erste Platte “Touch” aufnahm. Ihr folgendes Album "Solace" brachte ihr 1991 den kommerziellen Durchbruch in ihrer kanadischen Heimat. Sie ist die Initiatorin von Lilith Fair, einem wandernden Musikfestival, das in den Jahren 1997 bis 1999 in Kanada und den USA insgesamt über 100 Konzerte gab, bei denen ausschließlich weibliche Künstler (neben McLachlan unter anderem Meredith Brooks, Sheryl Crow, Emmylou Harris, Dar Williams oder Suzanne Vega) auf der Bühne standen. Ein Teil der Einnahmen wurde für Frauenprojekte vor Ort gestiftet. Ihren größten Auftritt mit mehr als einer Milliarde Zuschauern in aller Welt hatte sie während der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele am 12. Februar 2010 im BC Place Stadium in Vancouver. Dabei sang sie ihren Song “Ordinary Miracle”.
2014 legte Sarah McLachlan nach vierjähriger schöpferischer Pause ihr siebtes Studioalbum “Shine On” vor. Und obwohl dies wieder von ihrem langjährigen Kooperationspartner Pierre Marchand produziert wurde (er steckte schon hinter dem Album “Solace”, mit dem Sarah der Durchbruch gelang und produzierte danach all auch alle anderen), zeigte es die Künstlerin auf neuen musikalischen Wegen. “Ich brauchte eine wirkliche Herausforderung”, sagte sie. “Ich musste mich unbedingt aus meiner Komfortzone herauswagen. Deshalb bemühte ich mich, Songs mit Leuten zu schreiben, mit denen ich vorher noch nie zusammengearbeitet hatte. Außerdem holte ich Produzenten wie Bob Rock [Metallica, The Cult, Mötley Crüe, Bon Jovi, The Offspring] an Bord, um einige der Songs in eine andere Richtung führen zu lassen. Bob drückte mir eine E-Gitarre in die Hand und erinnerte mich daran, wie sehr ich es vermisste, auf ihr zu spielen.”
2016 veröffentlicht McLachlan nun ihr bereits zweites Weihnachtsalbum. Ihr erstes, “Wintersong”, wurde 2006 mit Platin ausgezeichnet. Für “Wonderland” hat sie elf Weihnachtsklassiker auf sehr frische und inspirierte Weise neu interpretiert.