Mit “Leuchtfeuer” präsentieren die aus Bayern kommenden Spielleute von Schandmaul ihr neuntes Studio-Album – und hierauf ist ihr Spektrum so weit wie nie: Folkrock zum Tanzen, Balladen zum Umarmen, Instrumentals zum Schwärmen und Liedermacherkunst zum Genießen. "Jeder durfte bei diesem Album schreiben", so Sänger Thomas Lindner, “Jeder durfte sagen, was er sagen wollte.” Und: Jeder hat an seinen Arbeitsgeräten noch einmal eine Schippe drauf gelegt.
Die Saitenmagierin Anna Kränzlein spielte – Schicht für Schicht – ein ganzes Orchester ein. Birgit Muggenthaler ließ in ihrer Parade an Flöten und Pfeifen erstmals die Uilleann Pipes – einen Dudelsack – vorwegmarschieren. Martin “Ducky” Duckstein setzte verstärkt auf den Cister – eine edle Gitarre des Mittelalters mit warmem, prägnanten Ton. Mit harten E-Gitarren-Riffs attackiert er nur noch selten. Und auch Matthias Richter ließ statt des druckvollen Strom-Basses gerne mal den Kontrabass brummen.
In den 13 neuen Liedern geht es um wahre Fakten – teils aktuell, teils historisch inspiriert: "Orleans" sei, so sagt Schandmaul-Frontmann Thomas Lindner, “unser bombastischster Song aller Zeiten” – und er handelt von Johanna von Orleans, die die Truppen des Dauphin mit 17 Jahren zum Sieg gegen England und Burgund führte. Ihr Stück “Freunde” hat hingegen einen zeitgenüssischen Bezug: Ihm widmen die Spielfrauen und -männer ihren alten Weggefährten.
“Tjark Evers” basiert hingegen auf dem echten Abschiedsbrief eines Navigationsschülers, der sich 1866 am Abend vor Weihnachten vom Festland zu seinem Elternhaus auf der Insel Baltrum rudern ließ. Es war so neblig, dass die Ruderer ihn auf einer Sandbank absetzten. Bei drei Grad kaltem Wasser und auflaufender Flut war sich der Junge seines nahen Todes bewusst und schrieb einen bedrückenden Abschiedsbrief, den die Band im Heimatmuseum an der Nordseeküste entdeckt hat.
Außerdem singt die Melodic-Metal-Königin Tarja Turunen – auf Deutsch mit charmantem finnischen Akzent – mit Thomas Lindner das berührende Duett eines Ehepaares, das sich über die Jahre verloren hat: “Zu zweit allein”. Das Stück “Zeit” glänst durch die Besoderheit, dass es ohne Keyboard auskommt. Stattdessen wurde mit 13 Mikrofonen ein Flügel aufgenommen. “Leuchtfeuer” erscheint als Standard Edition, als Limited Special Edition und als Limited Super Deluxe Fan Box.