Silbermond | Biografie

Biografie 2023

Silbermond – AUF AUF
(Album-VÖ: 02.06.)

 
Nach vorne schauen, anpacken und Neues schaffen! Neu verorten, neu definieren. Das ist Leben, jeden Tag wieder! Und dem begegnet man am besten mit einem Lächeln, mit Offenheit und mit einer Umarmung. Silbermond zeigen auf ihrem neuen Album „AUF AUF“ wie das geht. Und wie gut das tut! Vor allem durch Verbundenheit – zu und mit anderen, aber auch zu sich selbst. Verbundenheit zur eigenen Biografie und Geschichte. Denn genau hier, in den starken und sicheren Armen der Gemeinschaft, in der verwurzelten Verankerung mit sich selbst, wächst und entsteht: Mut.
Scheint fast, als hätten Silbermond – genau wie wir alle – diese oft vernachlässigte Bedeutung von Verbindungen wiederentdeckt. Auch als Kraftquelle. Es geht um das Hier und das Jetzt. Aufeinander achten und füreinander da sein. Nicht vorverurteilen, sondern sich lieben und trösten. Genau das macht „AUF AUF“ zu so einem positiven und kraftspendenden Album, voller Zuversicht und guter Energie. Zu einem Album für uns alle – im besten Sinne.
Was gleich auffällt, ist die Zartheit, ja, die Zärtlichkeit, die in den Songs steckt. Wie viel Verbundenheit, Vertrauen, Gleichklang braucht es – vor allem – in einem Bandgefüge selbst, um solche Songs schreiben, in Musik und Texte gießen zu können. In Lieder, die die Seele umarmen, die dem ganzen lauten, unsicheren, verstörenden und beängstigendem Leben um uns herum diese zarte und zärtliche Umarmung entgegensetzen, die so guttut. Es gibt nur wenige Bands, die das können. Auch, weil Silbermond seit 20 Jahren gemeinsam und zusammen gewachsen sind, eine echte Band-DNA entwickelt haben wie nur wenige andere. Persönlich und untereinander. Musikalisch, aber auch in der Verbindung mit den Fans. Gemeinsam durch alle Zeiten. Seite an Seite. Die guten, schönen und die weniger guten.  
„AUF AUF“ ist ein Album über das menschlichste aller Bedürfnisse. Nach Liebe und Nähe, nach Menschen im eigenen Leben. Etwa dann, wenn Sängerin Stefanie Kloß im Song „Hey Ma“, mittlerweile selbst Mutter eines Sohnes, zu einer reduzierten Produktion davon erzählt, wie genau das den Blick auf die eigene Mutter verändert hat und denkt sich in die eigene Kindheit und längst vergangene Tage an der Seite des wohl mutigsten Menschen auf diesem Planeten zurück. Eine umarmende Danksagung. Ganz egal ob als Kind und Tochter oder erwachsene Frau, die selbst zur Mutter geworden ist. Ganz anders „Lieber lauf ich davon“. Ein Song über die Angst, sich selbst zu begegnen und den Versuch, dem Ich zu entkommen.
Für „Nie wieder schlafen“ kollaborieren Silbermond mit 1986zig – ein Song über diesen einen Moment, der alles verändert. Denn eigentlich will man nur ein bisschen um die Häuser ziehen. Einfach nur ein paar Sachen aus dem Kopf kriegen. Aber dann treffen sich auf einmal Blicke und nichts ist mehr, wie es davor war.  „Wenn’s am schönsten ist“ ist eine Hymne auf das Weitermachen. Eben noch nicht gehen. Den Augenblick auskosten. Nur ein kleines bisschen noch, vielleicht auch bis in die Unendlichkeit. Gemeinsam, miteinander.
Davon, dass genau diese Nähe auch schmerzhaft sein kann, erzählt das rockige „Verletzen“. Ist es doch genau diese Verbundenheit, die mitunter dafür sorgt, dass man die Menschen, die einem am meisten bedeuten auch am heftigsten weh tun kann. Von Schmerzen erzählt auch „Zusammen Abschied“ ein sanftes, zartes Lied über das Trauern „Offenes Buch“ blättert in sanfter Melancholie durch ein jedes Leben, blickt voller Zufriedenheit und im Einklang mit sich selbst durch die Siege, die Niederlagen und alles dazwischen. Und vermutlich kennt ein jeder das Schicksal einer „Sophie“, vorverurteilt, nicht gesehen, nicht verstanden. Voller Leid, nicht in der Lage sich durch die eigene Kraft zu heilen.
Seit ihrem Durchbruch im Jahr 2004 zählen Silbermond mit mehr als sechs Millionen verkauften Tonträgern ihrer deutschsprachigen Rock-Hymnen von „Symphonie“ über „Durch die Nacht“ und „Das Beste“ bis hin zu „Krieger des Lichts“, „Irgendwas Bleibt“ und „Leichtes Gepäck“ zu den hiesigen Top-Acts – und haben sich in ihrer fast zwei Jahrzehnte andauernden Karriere immer wieder politisch positioniert – als ostdeutsche Band, die klare Kante gegen Rechtsextremismus und Rassismus zeigt. Dass die Band mit „AUF AUF“ auf menschliche Beziehungen in all ihren Facetten schaut, ist nur konsequent – und ein starkes Signal. 
Auch, weil es auf diesem tollen, neuen Album ständig etwas Neues zu entdecken gibt. Egal ob Details oder Denkanstöße. Gefühle verstärken und verändern sich, machen das Album relevant für unterschiedliche Lebensabschnitte und Phasen. Nach und nach durchdringt man die Tiefe und Komplexität des Werks, diese Kraft und Magie, die nur dem Format des Albums innewohnt, die diese Band ausmacht und es immer schon getan hat. Eine künstlerische Substanz und Relevanz, die beeindruckt. Man hört diese Band spielen, man hört sie atmen, ja, man hört, dass sie am Leben ist und dabei erstaunlich frisch klingt und die Songs zum Album einer Band werden lässt, die wächst. Die weitermacht und uns alle einlädt, mitzukommen. AUF AUF!